Ehe (Diespeck)

Gemeindeteil der Gemeinde Diespeck

Ehe ([ˈeːə) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Ehe liegt in der Gemarkung Stübach.[3]

Ehe
Gemeinde Diespeck
Koordinaten: 49° 36′ N, 10° 36′ OKoordinaten: 49° 36′ 10″ N, 10° 36′ 4″ O
Höhe: 287–306 m ü. NHN
Einwohner: 50 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91456
Vorwahl: 09161

Geografie

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Das Dorf Ehe liegt südlich des Ehebachs (genannt auch Ehe, älter Ewe und Ewa), der ein linker Zufluss der Aisch ist. Westlich des Ortes mündet der Ehegraben als rechter Zufluss in den Ehebach. 0,5 km südlich erhebt sich der Birkenberg, 1,25 km südwestlich der Stübacher Berg (361 m ü. NHN). Die Kreisstraße NEA 15 führt nach Hanbach (1 km nordwestlich) bzw. über die Bruckenmühle zur Bundesstraße 470 bei Diespeck (1,7 km östlich).[4]

Geschichte

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In Urkundenbüchern des Klosters Lorsch (Landkreis Bergstraße), das auch über Besitz in Dottenheim und Riedfeld verfügte, ist der vor 1170 von dem Kloster durch Schenkung eines Grundherren erworbene Ort als „Ewa“ (althochdeutsch mit der Bedeutung Gesetz, Grenze, Ehe) im Rangau, an dessen Grenze es liegt, erwähnt.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ehe vier Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über die vier Halbhuben hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neustadt an der Aisch inne.[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Ehe dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Baudenbach zugeordnet. Es gehörte der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Stübach an.[6] Am 1. Juli 1972 wurde Ehe im Zuge der Gebietsreform nach Diespeck eingemeindet.

Ehemalige Baudenkmäler

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  • Haus Nr. 113: ursprünglich eingeschossiges Satteldachhaus von 1791, im 19. Jahrhundert zu Frackdachhaus verändert; Quaderbau von 6 zu 3 Fenster, Sockel, Gurtband, Ecklisenen, verputzter Fachwerkgiebel; an der Nordfassade rundbogige Kellertür, zwei Haustüren mit Oberlichten, im Sturz der rechten Tür „17 CLHM 91“.[7]
  • Haus Nr. 114: Wohnhaus verändert, Schupfen und Einfahrt um 1850; mehrere Pfeiler mit Zackenkrönung, einer bezeichnet „1850“; westliche Toreinfahrt mit drei Pfeilern, einer bezeichnet „T“(obias) „L“(ösch) „1853“; Schupfen mit gemauertem Schafstall, im Türsturz „18 T. Lösch 51“, Durchfahrt auf fünf Holzpfosten, drei Hopfenböden.[7]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 43 41 42 37 44 34 40 50 39 53 50
Häuser[8] 7 8 8 8 7 7 9 12
Quelle [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Johannes Baptist (Diespeck) gepfarrt,[5] seit 1802 ist die Pfarrei St. Bartholomäus (Stübach) zuständig.[19][10]

Literatur

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Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Diespeck, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Juli 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 92.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 190 f.
  7. a b R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 59. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen; ursprüngliche, fortlaufende Hausnummerierung von Stübach.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 21 (Digitalisat).
  10. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 203 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1058, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1224, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1158 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1102 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 808 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
  19. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 122 und 134 f. (Erstausgabe: 1950).