Etzelhof
Etzelhof ist ein Ortsteil der Stadt Nabburg im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3]
Etzelhof Stadt Nabburg
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Koordinaten: | 49° 27′ N, 12° 8′ O | |
Höhe: | 470 m | |
Einwohner: | 20 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92507 | |
Vorwahl: | 09433 | |
Lage von Etzelhof in Bayern
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Etzelhof (2023)
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Geografie
BearbeitenEtzelhof liegt 500 Meter nördlich der Bundesautobahn 6 und ungefähr 5 Kilometer westlich von Nabburg.[2] Durch Etzelhof verlief eine alte Verbindungsstraße zwischen Amberg und Nabburg.[4]
Nordöstlich von Etzelhof erhebt sich der 509 Meter hohe Etzelhofer Rangen und südöstlich das 488 Meter hohe Bergholz.
Etzelhof liegt zwischen den beiden von Norden nach Süden fließenden Bächen Stockbach im Osten und Ebertsbierlbach im Westen.[2][3]
Geschichte
BearbeitenVom 11. bis zum 13. Jahrhundert gehörte Etzelhof (auch: Etslhof, Etzelhoff, Ezlhof) zur Mark Nabburg und zum Besitz der Diepoldinger.
Die Mark Nabburg wurde Anfang des 11. Jahrhunderts erstmals in Urkunden erwähnt. Ende der siebziger Jahre des 11. Jahrhunderts erlangte sie ihre Selbständigkeit unter Kaiser Heinrich IV. und den schwäbischen Diepoldingern. Diepold II. von Vohburg nannte sich erstmals Markgraf. Ihm folgte 1078 sein Sohn Diepold III. von Vohburg. Nach dessen Tod im Jahr 1146 gelangte die Mark Nabburg kurzzeitig in den Besitz von Gebhard III. von Sulzbach. Ab 1149 hörte die Mark Nabburg auf zu existieren. Die Nachfahren Diepolds III. behielten nur ihre Hausgüter in Nabburg, Etzelhof, Wölsendorf, Friedersdorf, Kagern (unklar: Kagern (Tiefenbach)? oder abgegangen), Saltendorf, Maierhof und Neunaigen. Nach dem Aussterben dieser Linie der Diepoldinger fielen diese Güter 1254 an die in Nabburg ansässige Linie der Wittelsbacher.[5]
Im Burggeding des Pfalzgrafs Ruprecht III. aus dem Jahr 1379 wurde Etzelhof als zum Stadt- und Steuerbereich Nabburg gehörig erwähnt.[6][7]
Im Amtsverzeichnis von 1596 war Etzelhof mit einem Hof verzeichnet.[8] Im Zinsbuch der Hofmark Weihern wurde Etzelhof 1597 mit 2 Untertanen aufgeführt.[9] Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Etzelhof 2 Höfe, 2 Pferde, 2 Ochsen, 3 Kühe, 3 Rinder, 2 Stiere, 1 Kalb und eine Steuer von 6 Gulden und 39 Kreuzer eingetragen.[8] Im Steuerbuch von 1630 wurden für Etzelhof 1 Hof, 1 Gut, 8 Ochsen, 11 Kühe, 14 Rinder, 3 Schweine, 4 Frischlinge und eine Steuer von 9 Gulden und 53 Kreuzern verzeichnet.[10]
Während des Dreißigjährigen Krieges erlebte die Region einen Bevölkerungsrückgang. 1631 hatte Etzelhof 3 Untertanen, 1712 waren es 2. Die Kriegsaufwendungen betrugen 403 Gulden.[11]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Etzelhof mit 2 Anwesen, 3 Häusern und 3 Feuerstätten, im Herdstättenbuch von 1762 mit 2 Herdstätten ohne Inwohner und einer Herdstätte im Hirtenhaus mit einem Inwohner. 1792 hatte Etzelhof 2 hausgesessene Amtsuntertanen.[8] 1803 wurden dem Landgericht Nabburg in Etzelhof 2 Untertanen zugewiesen.[12] 1808 gab es in Etzelhof 2 Anwesen, ein Hirtenhaus und 21 zum Pflegamt Tännesberg gehörige einschichtige Untertanen.[8]
1819 gehörte Etzelhof mit 2 Gerichtsholden zum Patrimonialgericht Weihern. Die Errichtung des Patrimonialgerichts II. Klasse wurde der Gutsfamilie (Baronin Duprel) 1820 gestattet. Zum Patrimonialgericht Weihern gehörten 67 Gerichtsholde aus Ober- und Unterweihern und den dort befindlichen Weiherhäuseln, 7 Gerichtsholde in Söllitz, ein Gerichtshold in Oberpfreimd, 11 Gerichtsholde in Saltendorf, 3 Gerichtsholde in Döllnitz, ein Gerichtshold in Friedersdorf, ein Gerichtshold in Oberndorf, 2 Gerichtsholde in Etzelhof, 2 Gerichtsholde in Rottendorf, ein Gerichtshold in Ellersdorf. 1830 wurde das Patrimonialgericht aufgelöst und ging an den Staat über.[13]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Etzelhof kam zur Obmannschaft Brudersdorf. Zur Obmannschaft Brudersdorf gehörten: Brudersdorf, Diepoltshof, Passelsdorf, Lissenthan, Etzelhof, Bergelshof und Ödhof[14][15].
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Etzelhof zum Steuerdistrikt Lissenthan. Der Steuerdistrikt Lissenthan bestand aus den beiden Dörfern Lissenthan und Etzelhof, dem Weiler Bergelshof und der Spitalwaldung Herrenberg der Stadt Nabburg. Er hatte 19 Häuser, 129 Seelen, 220 Morgen Äcker, 45 Morgen Wiesen, 55 Morgen Holz, 1 Weiher, 20 Morgen öde Gründe und Wege, 2 Pferde, 30 Ochsen, 27 Kühe, 45 Stück Jungvieh, 45 Schafe und 20 Schweine.[16]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Etzelhof zur Ruralgemeinde Brudersdorf. Die Gemeinde Brudersdorf bestand aus den Ortschaften Brudersdorf mit 10 Familien, Passelsdorf mit 9 Familien, Diepoltshof mit 7 Familien, Ödhof mit einer Familie[14], Lissenthan mit 10 Familien, Etzelhof mit 7 Familien und Bergelshof mit 6 Familien.[17] Die Gemeinde Brudersdorf blieb bis 1972 bestehen und wurde dann nach Nabburg eingegliedert.[18]
Etzelhof gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Pfarrei Nabburg, Dekanat Nabburg.[19][20][21]
Einwohnerentwicklung ab 1819
BearbeitenJahr | Einwohner | Gebäude |
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1819 | 7 Familien | k. A.[17] |
1828 | 51 | 5[22] |
1838 | 47 | 7[20] |
1864 | 60 | 29[23] |
1875 | 55 | 32[24] |
1885 | 52 | 10[25] |
1900 | 46 | 8[26] |
1913 | 48 | 6[21] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 43 | 6[27] |
1950 | 44 | 6[28] |
1961 | 32 | 6[29] |
1964 | 32 | 6[22] |
1970 | 35 | k. A.[30] |
1987 | 22 | 6[31] |
2011 | 20 | k. A.[1] |
Literatur
Bearbeiten- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b c Etzelhof bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b Etzelhof bei bavarikon.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 9
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 28–30
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 107
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 315
- ↑ a b c d Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 300
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 271
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 365
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 88
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 375
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 392
- ↑ a b Ödhof bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399, 400
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 412
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 183 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 352 (Digitalisat).
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 417
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 857 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 863 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 733 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 542 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 139 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 276 (Digitalisat).