Fraunberg (Nabburg)

Ortsteil der Stadt Nabburg im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern)

Fraunberg ist ein Ortsteil der Stadt Nabburg im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3]

Fraunberg
Stadt Nabburg
Koordinaten: 49° 28′ N, 12° 9′ OKoordinaten: 49° 28′ 15″ N, 12° 8′ 38″ O
Höhe: 481 m
Einwohner: 20 (Format invalid)
Postleitzahl: 92507
Vorwahl: 09433
Fraunberg (Bayern)
Fraunberg (Bayern)
Lage von Fraunberg in Bayern
Fraunberg (2018)
Fraunberg (2018)

Geografie

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Fraunberg liegt 640 Meter östlich der Bundesautobahn 6 und ungefähr 3 Kilometer nordwestlich von Nabburg. Fraunberg liegt etwa 600 Meter südöstlich von Ragenhof. 280 Meter nördlich von Fraunberg, am Westhang des Karberges, entspringt der Schwefelbach. Er fließt nach Osten und mündet nach 2,4 Kilometern in die Naab.[2]

380 Meter nordöstlich von Fraunberg liegt der 489 Meter hohe Karberg. An seinen Hängen befinden sich mehrere alte Granitsteinbrüche.[2][3] Am Karberg gab es eine gleichnamige Siedlung. Sie entstand um 1860 beim Bau der bayerischen Ostbahnen. Zwischen 1860 und 1897 wurde am Karberg Granit abgebaut. Ab 1880 wurde bei Neugeborenen in der Geburtsurkunde Karberg als Geburtsort eingetragen. Nach Beendigung des Granitabbaus am Karberg ging die Siedlung Karberg wieder ein.[4]

Geschichte

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Fraunberg (auch: Fronberg) wurde 1379 in der Urkunde, die die Grenzen des städtischen Zuständigkeitsbereiches von Nabburg festlegte, erwähnt.[5][6] Fraunberg wurde in vielen Steuerregistern und anderen Verzeichnissen zusammen mit dem benachbarten Ragenhof veranlagt.[7]

Im Salbuch von 1473 wurde Fraunberg zusammen mit Ragenhof mit einer Steuer von 7 Schilling und 7 Pfennig aufgeführt.[8] Im Salbuch von 1513 erschien Fraunberg zusammen mit Ragenhof mit 5 Höfen, 1 Lehen. Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Fraunberg zusammen mit Ragenhof 5 Höfe, 1 Gut, 1 Pferd, 10 Ochsen, 16 Kühe, 13 Rinder, 5 Schweine, 11 Frischlinge, 79 Schafe und eine Steuer von 17 Gulden und 23½ Kreuzer eingetragen.[7]

Während des Dreißigjährigen Krieges erlebte die Region einen Bevölkerungsrückgang. Abgelegene Weiler, versteckt zwischen den Bergen gelegen, blieben oft von diesen Kriegs-Ereignissen verschont und gewannen sogar Bevölkerung hinzu. 1500, 1523 hatte Fraunberg zusammen mit Ragenhof 5 Untertanen, 1583 und 1631 waren es 6, 1712 waren es 7. Die Kriegsaufwendungen betrugen 756 Gulden.[9]

Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Fraunberg zusammen mit Ragenhof mit 7 Anwesen, 8 Häusern und 8 Feuerstätten. Im Herdstättenbuch von 1762 erschien Fraunberg zusammen mit Ragenhof mit 7 Herdstätten, 1 Inwohner und einer Herdstätte im Hirtenhaus mit einem Inwohner. 1792 hatte Fraunberg zusammen mit Ragenhof 7 hausgesessene Amtsuntertanen. 1808 gab es in Fraunberg zusammen mit Ragenhof 7 Anwesen und ein Hirtenhaus.[7]

Im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1808 ist Fraunberg verzeichnet mit 4 Anwesen. Alle 4 Anwesen waren gerichtbar zum Landgericht Nabburg, zinsbar zum Rentamt und zehentbar zum Domkapitel Regensburg. Es handelte sich um die 4 Höfe:

  • Gauglhof mit dem Inhaber Georg Schrott
  • Wagnerpeterhof mit dem Inhaber Adam Wagner
  • Wagnermatheshof mit dem Inhaber Johann Irlbacher
  • Weberhof mit dem Inhaber Johann Rauch.[7]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Fraunberg kam zur Obmannschaft Iffelsdorf. Zur Obmannschaft Iffelsdorf gehörten: Iffelsdorf, Untersteinbach, Haindorf, Obersteinbach, Fraunberg, Ragenhof, Friedersdorf, Nessating, Döllnitz, Döllnitzmühle und Eixlberg.[10]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Fraunberg zum Steuerdistrikt Haindorf. Der Steuerdistrikt Haindorf bestand aus den beiden Dörfern Haindorf und Obersteinbach, den Weilern Fraunberg und Ragenhof, dem Spitalholz der Stadt Nabburg, genannt die Hölle, und dem Schlosserhölzl. Er hatte 24 Häuser, 163 Seelen, 200 Morgen Äcker, 50 Morgen Wiesen, 55 Morgen Holz, 1 Weiher, 12 Morgen öde Gründe und Wege, 50 Ochsen, 20 Kühe, 50 Stück Jungvieh, 60 Schafe und 24 Schweine.[11]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Fraunberg zur Ruralgemeinde Iffelsdorf. Die Gemeinde Iffelsdorf bestand aus den Ortschaften Iffelsdorf mit 27 Familien, Untersteinbach mit 26 Familien, Ziegelhütte mit 1 Familie, Eixlberg mit 1 Familie, Fraunberg mit 6 Familien, Ragenhof mit 8 Familien und Obersteinbach mit 8 Familien.[12] Die Ortschaften Fraunberg, Obersteinbach und Ragenhof wurden 1946 von der Gemeinde Iffelsdorf aus- und in die Gemeinde Brudersdorf eingegliedert.[13] Die Gemeinde Brudersdorf blieb bis 1972 bestehen und wurde dann nach Nabburg eingegliedert.[14]

Fraunberg gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Filialkirche Brudersdorf der Pfarrei Nabburg, Dekanat Nabburg.[15][16][17] Zur Filialkirche Brudersdorf, gehörten neben Brudersdorf noch Legendorf, Etzelhof, Lissenthan, Diepoltshof, Passelsdorf, Obersteinbach, Fraunberg, Ragenhof und Windpaißing.[15]

Einwohnerentwicklung ab 1819

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1819–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1819 6 Familien k. A.[12]
1828 20 4[13]
1838 26 4[16]
1864 30 10[18]
1875 26 22[19]
1885 49 9[20]
1900 36 7[21]
1913 28 5[17]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 33 6[22]
1950 29 6[23]
1961 28 6[24]
1964 28 6[25]
1970 29 k. A.[26]
1987 29 6[27]
2011 20 k. A.[1]

Literatur

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Commons: Fraunberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
  2. a b c Fraunberg bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
  3. a b Fraunberg bei bavarikon.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Günther Friedl: Steinbruch und Gleisanlage Karberg in Stadtturm, Jahrgang Nr. 28/2012 "Stadtturm" veröffentlicht neue Ausgabe der Jahresschrift - Vier geschichtliche Beiträge: Vom Eremiten bis zum Kaiserbesuch bei onetz.de. Abgerufen am 31. Dezember 2021.
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 107
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 315
  7. a b c d Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 300, 301
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 75
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 87
  10. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 406
  11. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399
  12. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
  13. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 423
  14. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
  15. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
  16. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 183 (Digitalisat).
  17. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 352 (Digitalisat).
  18. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 702, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  19. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 825 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 866 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 733 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 542 (Digitalisat).
  25. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 417
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 139 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 276 (Digitalisat).