Flow (2024)

	Film
Titel	Flow
Originaltitel	Straume
Produktionsland	Belgien, Lettland, Frankreich
Originalsprache	–
Erscheinungsjahr	2024
Länge	88 Minuten
Altersfreigabe	FSK 6; JMK 6;
Stab
Regie	Gints Zilbalodis
Drehbuch	Gints Zilbalodis, Matīss Kaža
Produktion	Ron Dyens, Matīss Kaža, Gregory Zalcman
Musik	Rihards Zaļupe
Kamera	Gints Zilbalodis

	Film
Titel	Flow
Originaltitel	Straume
Produktionsland	Belgien, Lettland, Frankreich
Originalsprache	–
Erscheinungsjahr	2024
Länge	88 Minuten
Altersfreigabe	FSK 6; JMK 6;
Stab
Regie	Gints Zilbalodis
Drehbuch	Gints Zilbalodis, Matīss Kaža
Produktion	Ron Dyens, Matīss Kaža, Gregory Zalcman
Musik	Rihards Zaļupe
Kamera	Gints Zilbalodis

Flow ist ein Animationsfilm von Gints Zilbalodis. Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“. Flow setzt seinen Kurzfilm Aqua thematisch und erzählerisch fort. Er kommt ohne Text aus, ist aber von reichhaltigen Tierlauten durchzogen. Der Film feierte im Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes seine Premiere. Der Kinostart in Frankreich erfolgte Ende Oktober 2024, in Deutschland Anfang März 2025. Der Start in Österreich erfolgte bereits Anfang Februar 2025, dort lautet der Titel samt Untertitel Flow – Als die Katze die Angst vor dem Wasser verlor.

Flow wurde von Lettland als Beitrag für die Oscarverleihung 2025 als bester Internationaler Film eingereicht und im Rahmen des Europäischen Filmpreises 2024 als bester Animationsfilm ausgezeichnet. Bei den Golden Globe Awards 2025 wurde er ebenfalls als bester Animationsfilm ausgezeichnet. Im Rahmen der Oscarverleihung 2025 war Flow nicht nur als bester Animationsfilm, sondern auch als bester internationaler Film nominiert. Er gewann den Oscar für den besten Animationsfilm.

Handlung

Eine junge Katze hat in einem unbewohnten Haus mitten im Wald Zuflucht gefunden. Eines Tages lässt eine Sturzflut ein Hochwasser entstehen, welches die Katze dazu zwingt, zusammen mit einem Golden Retriever, einem Lemur, einem Sekretärsvogel und einem Wasserschwein auf einem Boot Zuflucht zu suchen. Während die ungleichen Tiere auf eine ferne Zuflucht zutreiben, erleben sie Abenteuer, die sie dazu bringen, zusammenzuarbeiten, was sie schließlich zu Freunden macht. Insbesondere die junge Katze lernt dabei, ihre Ängste zu überwinden und Vertrauen zu anderen Tieren zu fassen. Aber der Weg der Gemeinschaft ist auch von Verlust und Trauer gekennzeichnet, und als die Flut schließlich zurückgeht, ist das des einen Tieres Freud, aber des anderen Tieres leid.

Produktion

Regisseur Gints Zilbalodis

Regie führte Gints Zilbalodis, der gemeinsam mit Matīss Kaža auch das Drehbuch schrieb. Zilbalodis übernahm auch die Kamera bei dem 3D-CG-Film. Der lettische Filmemacher ist vor allem für seinen Animationsfilm Away – Vom Finden des Glücks bekannt, der im März 2020 in die deutschen Kinos kam.^[3] Bereits in seinem selbstproduzierten, siebenminütigen Animationsfilm Aqua von 2012, bei dem er seine erworbenen Fähigkeiten im Umgang mit Software wie Photoshop, Toon Boom Animate Pro, After Effects, Logic Pro und Final Cut Pro einfließen ließ, erzählte er von einer Katze, deren Lebensraum während einer Naturkatastrophe von einer Flut überschwemmt wird und die versuchen muss, sich an ihre neue Umgebung anzupassen. Mit Flow setzt Zilbalodis die Geschichte seines Kurzfilms fort und ergänzt diesen thematisch um soziale Toleranzen.^[4]

Die Filmmusik komponierte Rihards Zaļupe. Mit Abandoned City und Dog Chase veröffentlichte Milan Records Ende August 2024 die ersten beiden Stücke der Filmmusik. Zalupe schrieb diese gemeinsam mit Regisseur Zilbalodis.^[5] Das komplette Soundtrack-Album mit insgesamt 23 Musikstücken wurde Anfang November 2024 als Download veröffentlicht.^[6]

Die Premiere des Films erfolgte am 22. Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes, wo er in der Reihe Un Certain Regard gezeigt wurde.^[7] Kurz zuvor wurde der erste Trailer vorgestellt.^[8] Im Juni 2024 wurde Flow beim Festival d’Animation Annecy ebenfalls im Wettbewerb gezeigt und hiernach beim Festival Internacional de Cine en Guadalajara.^[9] Zwischen Ende Juli und Anfang September 2024 wurde er beim New Zealand International Film Festival vorgestellt.^[10] Im August 2024 wurde er beim Melbourne International Film Festival und beim Norwegischen Filmfestival in Haugesund gezeigt.^[11] Mitte September 2024 wurde er bei der Filmkunstmesse Leipzig vorgestellt^[12] und hiernach beim Toronto International Film Festival und beim Vancouver International Film Festival.^[13]^[14] Im Oktober 2024 wurde er beim Woodstock Film Festival, beim Hamptons International Film Festival, beim Montclair Film Festival als Centerpiece und beim Zurich Film Festival gezeigt.^[15]^[16]^[17]^[18] Der Kinostart in Frankreich war am 30. Oktober 2024.^[19] Die Rechte für Nordamerika sicherten sich Sideshow und Janus Films.^[20] Am 22. November 2024 kam der Film in ausgewählte US-Kinos und startete dort in der darauffolgenden Woche landesweit.^[21] Im Januar 2025 wurde Flow beim Palm Springs International Film Festival gezeigt.^[22] Der Kinostart in Deutschland war am 6. März 2025, in Österreich fand dieser bereits am 7. Februar 2025 statt.^[23]

Rezeption

Kritiken und Einspielergebnis

Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 97 Prozent positiv bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 8,5 von 10 möglichen Punkten, womit er aus den 25. Annual Golden Tomato Awards als Zweitplatzierter unter den Animationsfilmen des Jahres 2024 hervorging.^[24]^[25] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 86 von 100 möglichen Punkten.^[26]

Christian Blauvelt beschreibt Flow in seiner Kritik bei IndieWire als einen Film voller Gefühl, aber ohne Sentimentalität und einen der bewegendsten Animationsfilme der jüngeren Zeit. Mit den anthropomorphen Tierfiguren der US-Animationsfilme des 21. Jahrhunderts hätten die Tierstars von Flow nichts zu tun. Gints Zilbalodis lasse seine Tiere Tiere sein und sich auch so verhalten. Wegen der Tiefe, die durch die Multiplan-Kamera erzeugt wird, des Naturalismus, der die Bewegungen der Tierfiguren beinahe an eine Naturdokumentation erinnern lasse, der Umwelteinflüsse wie Regen, Schnee, Waldbränden und wehenden Blättern und seines beinahe handlungslosen „Kreislauf-des-Lebens“-Themas stehe Flow Walt Disneys Bambi in nichts nach, der unter Animationsfans als Höhepunkt in der Geschichte dieses Mediums betrachtet werde. Der Film lege sogar noch eine Schippe drauf, denn die Tiere in Flow sprechen nicht einmal.^[27]

Yannick Bracher schreibt in seiner Kritik für outnow.ch, der Film sei spannend und gehe ans Herz. Nicht nur die Katze, sondern auch die anderen Tiere verfügten allesamt über ausgeprägte Charaktermerkmale, die sie voneinander unterscheiden. Dabei baue der Film tierartspezifische Eigenschaften ein und vermenschliche die Figuren nicht. So spiele die Katze gerne mit sich bewegenden Objekten, und der Hund renne dem Ball nach. Weil der Film komplett ohne menschliches Geschwätz auskommt, erinnere er beispielsweise an das Ghibli-Werk Die rote Schildkröte aus dem Jahr 2016. Dass die Tiere einfach auf ihre eigene Art und Weise kommunizieren, mit Lauten, Gesten und Geräuschen, die sie von sich geben, führe zu lustigen Momenten, da diese Kommunikation nicht immer ganz artenübergreifend aufeinander abgestimmt ist.^[28]

Katharina Zeckau beim Filmdienst schreibt in der Zusammenfassung, die Geschichte wecke viele Assoziationen von der Klimakrise über Flüchtlingsboote bis zur biblischen Geschichte der Arche Noah. Der atemberaubende Film verzichte auf Sprache, umgehe eine Vermenschlichung der Tiere und handele parabelhaft vom Miteinander und einer gelingenden Gemeinschaft.^[29]

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 17,3 Millionen US-Dollar.^[30]

Einsatz im Unterricht

Das Onlineportal kinofenster.de empfiehlt den Film ab der 5. Klasse für die Unterrichtsfächer Deutsch, Kunst, Ethik und Religion und bietet Materialien zum Film für den Unterricht. Dort schreibt Stefan Stiletto, das Boot mit der Katze, dem Lemur, dem Sekretärvogel, dem Wasserschwein und dem Labrador werde zu einer Art Arche, wo sich die Tiere erst skeptisch, dann immer vertrauter beobachteten und sich auch mal streiten. Vor allem aber lernten sie, nebeneinander und miteinander zu leben. Die Katze, eigentlich eine Einzelgängerin, öffne sich nach und nach anderen und werde schließlich Teil einer Gruppe, eines Teams.^[31]

Auszeichnungen

Flow wurde von Lettland als Beitrag für die Oscarverleihung 2025 in der Kategorie Bester internationaler Film eingereicht, später in eine 15 Titel umfassende Shortlist dieser Kategorie aufgenommen und schließlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences auch ausgezeichnet.^[32] Im Folgenden eine Auswahl von Nominierungen und Auszeichnungen.

Annie Awards 2025

Auszeichnung als Bester Independent-Film
Nominierung für die Beste Regie (Gints Zilbalodis)
Auszeichnung für das Beste Drehbuch (Gints Zilbalodis und Matīss Kaža)^[33]^[34]

Art Directors Guild Awards 2025

Nominierung für das Beste Szenenbild in einem Animationsfilm^[35]

Astra Film Awards 2024

Nominierung als Bester Animationsfilm
Nominierung als Bester internationaler Film^[36]

British Academy Film Awards 2025

Nominierung als Bester animierter Spielfilm (Gints Zilbalodis und Matīss Kaža)
Nominierung als Bester Kinder-/Familienfilm (Gints Zilbalodis und Matīss Kaža)

César 2025

Auszeichnung als Bester Animationsfilm

Critics’ Choice Movie Awards 2025

Nominierung als Bester fremdsprachiger Film
Nominierung als Bester Animationsfilm

Den norske filmfestivalen 2024

Nominierung im Hauptwettbewerb^[37]

Eddie Awards 2025

Nominierung in der Kategorie Bester Filmschnitt – Animationsfilm (Gints Zilbalodis)^[38]

Europäischer Filmpreis 2024

Nominierung als Bester Film
Auszeichnung als Bester Animationsfilm^[39]

Festival d’Animation Annecy 2024

Nominierung im Wettbewerb
Auszeichnung mit dem Jury Award
Auszeichnung mit den Publikumspreis – Feature Film
Auszeichnung für die Beste Filmmusik – Feature Film (Rihards Zalupe und Gints Zilbalodis)
Auszeichnung mit dem Gan Foundation Award for Distribution^[40]^[41]^[42]