Forkendorf
Forkendorf ist ein Gemeindeteil von Gesees im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.[3]
Forkendorf Gemeinde Gesees
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Koordinaten: | 49° 54′ N, 11° 33′ O |
Höhe: | 418 (398–426) m ü. NHN |
Fläche: | 3,82 km²[1] |
Einwohner: | 201 (1. Jan. 2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Postleitzahl: | 95494 |
Vorwahl: | 09201 |
Bayreuther Straße in Forkendorf
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Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt am linken Ufer des Forkendorfer Baches, eines rechten Zuflusses der Mistel. Die Kreisstraße BT 5/BTs 5 führt nach Gesees (1,1 km südwestlich) bzw. nach Saas (1,6 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mistelbach zur Staatsstraße 2163 (2,1 km westlich).[4]
Geschichte
BearbeitenGegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Forkendorf 15 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (11 Halbhöfe, 1 Drittelhof, 1 Sölde mit Schmiede), die Hofkanzlei Bayreuth (1 Sölde) und das Amt St. Johannis (1 Tropfgütlein mit Zapfenschenke).[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Forkendorf bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde Forkendorf dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Gesees zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Forkendorf, zu der Forstmühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Steinpötzig und Röth auf dem Gemeindegebiet gegründet. Ab 1862 gehörte Forkendorf zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,822 km².[1]
1860 wurden bei einem Feuer zahlreiche Gebäude ein Raub der Flammen. Damals waren die meisten Häuser aus Holz und mit Stroh oder Schindeln bedeckt. 1873 schrieb die Kreisregierung den Wiederaufbau als Steinbauten mit Ziegeldächern bindend vor.[7]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Forkendorf am 1. Januar 1970 nach Gesees eingemeindet.[8]
Am späten Nachmittag des 14. Januar 1992 brannte das Matratzenlager der Firma Möbel-Hertel aus, wobei ein Schaden von ca. einer Million DM entstand. Zehn Feuerwehren mit 150 Feuerwehrleuten konnten nur mit Mühe ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindern und brachten das Feuer erst gegen Mitternacht unter Kontrolle.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Forkendorf
Jahr | 1822 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 99 | 149 | 152 | 149 | 140 | 144 | 163 | 159 | 197 | 170 | 153 | 145 | 136 | 152 | 153 | 141 | 123 | 132 | 126 | 232 | 247 | 205 | 149 | 166 |
Häuser[10] | 17 | 21 | 22 | 22 | 22 | 22 | 24 | 27 | ||||||||||||||||
Quelle | [6] | [11] | [11] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [11] | [19] | [11] | [20] | [11] | [21] | [11] | [11] | [11] | [22] | [11] | [1] | [23] |
Ort Forkendorf
Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2022 |
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Einwohner | 123 * | 93 | 126 | 145 | 155 | 122 | 109 | 183 | 120 | 155 | 168 | 190 * |
Häuser[10] | 16 | 20 | 19 | 19 | 19 | 21 | 39 | |||||
Quelle | [24] | [6] | [12] | [14] | [17] | [19] | [21] | [22] | [1] | [23] | [25] | [2] |
Religion
BearbeitenForkendorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Marien (Gesees) gepfarrt.[5][1]
Verkehr
BearbeitenDer ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinien 372 und 397 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof ist der Bayreuther Hauptbahnhof.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Forkendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 159 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Forckendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 248 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Forkendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. Dezember 2022.
- Forkendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 7. Dezember 2022.
- Forkendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 7. Dezember 2022.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 654 (Digitalisat).
- ↑ a b Gemeindedaten von Gesees. In: gesees.de. Abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Gemeinde Gesees, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 356.
- ↑ a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 471.
- ↑ Nach Dorfbrand: Vom Holz zum Stein in: Nordbayerischer Kurier vom 12. Oktober 2021, S, 14.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
- ↑ Stephan-H. Fuchs: Bayreuth Chronik 1992. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0793-8, S. 34.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 844, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 130 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1014, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 49 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 961 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1006 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 889 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 149 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 30 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 295 (Digitalisat).