Funcke (Adelsgeschlecht)
Funcke ist der Name eines ein sächsischen Briefadelsgeschlechts. Es besteht eine Wappenverwandtschaft zu den Funck von Senftenau, einem alten, aus Schwäbisch Gmünd stammenden Patriziergeschlecht, das in den Reichsstädten Nördlingen, Memmingen, Augsburg und Lindau sowie anderen Städten vertreten war.[1] Dieses führte jedoch keinen zusätzlichen Flug in der Helmzier. Diesem entstammte Karl Friedrich Funk von Senftenau (1748–1828), 1810 bis 1828 Kanzler des Fürstentums Lippe.[2] Ein weiteres Geschlecht Funk, das als Funk von Senftenau 1673 den böhmischen Adelsstand erhielt, nahm mit seinem Wappeninhalt Bezug auf das gleichnamige Patriziergeschlecht, und führte einen wachsenden Löwen als Helmzier, allerdings mit einer Granate in der Vorderpranke.[3]
Geschichte
BearbeitenDie Stammreihe beginnt mit Heinrich Funcke (* um 1600), Eisenschmied und Bierbrauer in Wolfenbüttel. Der Besitzer des Rittergutes Burgwerben, Ferdinand Wilhelm Funcke, wurde am 20. Oktober 1732 von Kaiser Karl VI. in den rittermäßigen Adelsstand erhoben.[4] Dessen jüngerer Bruder Ferdinand August Funcke erhielt während des Reichsvikariats am 22. Januar 1742 durch Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen die Nobilitierung. Der braunschweigische Kommissionsrat Karl August Funcke erhielt hingegen am 9. Juli 1763 die Verleihung des Adelsstandes mit dem gleichen Wappen. Dessen Nachkommen schrieben sich von Funck.
Wappen
BearbeitenDas Wappen von 1732 zeigt in Silber einen gekrönten schwarzen Löwen, dessen Kopf, rechte Vorder- und Hinterpranke und doppelter Schweif golden sind. Auf dem Helm mit rechts schwarz-goldenen, links schwarz-silbernen Decken der Löwe wachsend zwischen offenem schwarzen Flug, je belegt mit einwärts-liegendem goldenen Schrägbalken mit je 3 roten Rosen.
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Wappen derer von Funcke (1732)
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Wappen derer von Funcke (1763)
Besitzungen
BearbeitenPersönlichkeiten
Bearbeiten- Ferdinand Wilhelm von Funcke (1707–1784), deutscher Rittergutsbesitzer
- August Heinrich Ferdinand von Funcke (1787–1827), deutscher Landrat
- Bernhard von Funcke (1824–1902), deutscher Generalleutnant
- Danko von Funcke (1829–1896), deutscher Politiker (Deutschkonservative Partei)
Literatur
Bearbeiten- Otto Titan von Hefner: J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollst. geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen. Der Adels des Königreichs Sachsen. Nürnberg 1857, S. 27. (Digitalisat)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1911, Justus Perthes, Gotha Anfang November 1910, S. 264 f.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1975, S. 429, ISSN 0435-2408
Weblinks
Bearbeiten- Österreichisches Staatsarchiv:
- AT-OeStA/AVA Adel RAA 131.5 Funcke, Ferdinand Wilhelm, Rittergutsbesitzer von Burgwerben in Kursachsen, rittermäßiger Adelsstand, „von Funcken”, 1732.10.20
- AT-OeStA/AVA Adel RAA 131.13 Funckh (Funck) von Senfftenau, Bartholomäus, fürstlich brandenburg-ansbacher (onolzbacher) Major, Kriegsrat und Obermarchekommissär, fürstlicher Kammerjunker, Bestätigung des seinen Voreltern verliehenen Adels und Prädikates, Wappenbesserung, 1755.02.06
- AT-OeStA/AVA Adel RAA 131.6 Funcke, Karl August, fürstlich braunschweiger Kommissionsrat, Adelsstand, "von", 1763.07.09
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Category:Funck von Senftenau (Family)
- ↑ Johann Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch. Der Adel der Fürstenthümer Lippe und Schaumburg-Lippe, Nürnberg 1872, S. 3.
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Band 4, 9. Abteilung, bearbeitet von Rudolf Johann, Graf von Meraviglia-Crivelli, Nürnberg 1886, S. 29.
- ↑ AT-OeStA/AVA Adel RAA 131.5 Funcke, Ferdinand Wilhelm, Rittergutsbesitzer von Burgwerben in Kursachsen, rittermäßiger Adelsstand, „von Funcken”, 1732.10.20