Furth an der Triesting
Furth an der Triesting ist eine Gemeinde mit 870 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in Niederösterreich im Bezirk Baden im Triestingtal.
Furth an der Triesting
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Hauptort: | Furth | |
Fläche: | 64,24 km² | |
Koordinaten: | 47° 58′ N, 15° 58′ O | |
Höhe: | 421 m ü. A. | |
Einwohner: | 870 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2564 | |
Vorwahlen: | 0 26 74 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 09 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Furth 2 2564 Furth an der Triesting | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alois Riegler (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Furth an der Triesting im Bezirk Baden | ||
Ortsansicht von Süden (annotiert) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde liegt in einem südlichen Seitental des Triestingtals und hat 795 Einwohner auf einer Fläche von 64,25 km². Die Seehöhe des Ortes beträgt 422 m ü. A.
Die Further Gewässer sind der in Weissenbach in die Triesting mündende Furtherbach und der Klausbach, der im Ortsteil Schromenau in den Furtherbach mündet. Lediglich bei der Rotte Hof im äußersten Nordosten liegt das Gemeindegebiet direkt an der Triesting.
In Furth befinden sich die Hauptquellen des 1929 ins Leben gerufenen Wasserleitungsverbandes der Triestingtal- und Südbahngemeinden.[1]
Berge
BearbeitenDas Kieneck ist 1106 m hoch. Der Gipfel liegt auf Further Gebiet fast genau an der Gemeindegrenze zwischen Furth, Muggendorf und Ramsau. Das Hocheck ist 1037 m hoch, und mehrere Wanderwege führen zu einer Aussichtswarte, der Meyringer-Warte[2], und zum Hocheck-Schutzhaus.[3] Das Hocheck ist der von Wien aus nächstgelegene Berg über 1.000 Meter. Anfang des 20. Jahrhunderts plante man von Furth aus eine Zahnradbahn, deren Ausführung aber an finanziellen Problemen scheiterte. Bis zum Jahr 2022 war das Hocheck-Schutzhaus von Furth über eine Mautstraße erreichbar; seither ist die Straße dauerhaft gesperrt. Ein weiterer von Furth aus ersteigbarer Berg ist der Gaisstein.
Gemeindegliederung
BearbeitenBis Ende 2020 gliederte sich das Gemeindegebiet in folgende 11 Ortschaften:
- Aggsbach
- Dürntal
- Ebeltal
- Eberbach
- Furth
- Guglhof
- Hof
- Maierhof
- Niemtal
- Rehgras
- Steinwandgraben
Die Gemeinde besteht seit 2021 aus der einzigen Ortschaft Furth, die auch die Katastralgemeinde Furth bildet.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Gemeinde Furth an der Triesting grenzt an folgende andere Gemeinden:
Kaumberg, Bez. Lilienfeld | Altenmarkt an der Triesting | Weissenbach an der Triesting |
Ramsau, Bez. Lilienfeld | Pottenstein | |
Muggendorf, Bez. Wiener Neustadt |
Geschichte
BearbeitenLaut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Furth drei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Holzhändler, ein Holzgeräteerzeuger, eine Mühle, vier Sägewerke, ein Schmied, ein Schuster, ein Tischler, ein Wagner und mehrere Landwirte sowie die Gutsverwaltung Wittgenstein ansässig.[4]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenVolkszählung | 1939 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 |
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Einwohner | 967 | 885 | 820 | 809 | 753 | 745 | 795 | 823 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Furth an der Triesting hl. Maria Magdalena
- Steinwandklamm: 1884 wurde die Klamm (Lage ) für Besucher zugänglich gemacht[6] und am 8. Juni selben Jahres, unter Teilnahme von mehr als 600 aus Wien angereisten Teilnehmern[7], eröffnet.[8] Der Österreichische Touristenklub (Ö.T.K.) Triestingtal legte 1927 einen Klettersteig an. Der Satz „Wir wandern auf Kaisers Spuren“ entstand durch den Umstand, dass Kaiser Franz Joseph der wohl berühmteste Wanderer in der Klamm war. Sie wurde im Ersten und Zweiten Weltkrieg ziemlich zerstört. Heute führen gesicherte Steige und Brücken bis zum Türkenloch; dort sollen sich während der zweiten Türkenbelagerung die Bewohner des Triestingtales versteckt haben, aber nach der Entdeckung durch die Türken durch aufsteigenden Rauch alle getötet worden sein.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDer größte Teil der Fläche ist Wald. Die Forstwirtschaft und die Jagd sind dementsprechend wichtig. Furth ist ein Mostdorf mit Mostheurigen und dem Natursaft-Erzeugungsbetrieb Land-Drink Krenn KG.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenIn Furth befinden sich ein Kindergarten und eine Volksschule.[9][10]
Politik
BearbeitenGemeinderat
Bearbeiten- Der Gemeinderat mit 15 Mitgliedern hatte mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 folgende Verteilung: 9 ÖVP, 5 Furth aktiv, 1 SPÖ.[11]
- Der Gemeinderat mit 15 Mitgliedern hatte mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 folgende Verteilung: 7 ÖVP, 7 Furth aktiv, 1 SPÖ.[12]
- Der Gemeinderat mit 15 Mitgliedern hat mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 folgende Verteilung: 15 ÖVP.[13]
Bürgermeister
Bearbeiten- 1985–2015 Franz Seewald (ÖVP)
- seit 2015 Alois Riegler (2015–2020 Furth aktiv, seit 2020 ÖVP)[14]
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- Franz Seewald
Söhne und Töchter von Furth
Bearbeiten- Karl Kronfuß (1858–1923), Ingenieur und Volksliedsammler
Literatur
Bearbeiten- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 330 (Furth – Internet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).
- Ernst Nepomucky, Hans Sachs, Sebastian Schertlin: Erinnerungen an die Türkenschlacht im Triestingtale im Jahre 1532 von Hans Sachs. Verlag des Gymnasialvereines, Berndorf 1932, ONB.
- Walter Rieck: Kulturgeographie des Triestingtales. Dissertation. Universität Wien, Wien 1960, ONB.
- Leo Wirtner: Furth an der Triesting. Gemeindeamt, Furth an der Triesting 1978, UBW.
- Gabriele Handl, Christian Handl: Unser Triestingtal. Band 2: Altenmarkt, Berndorf, Enzesfeld-Lindabrunn, Furth, Hernstein, Hirtenberg, Kaumberg, Leobersdorf, Pottenstein, Weißenbach. Kral, Berndorf 2002, ISBN 3-9501643-2-4.
- Gerhard Schirmer, Walter Wenzel: Klammen und Schluchten in Niederösterreich. Sektion „Alpine Gesellschaft Kienthaler“ des Österreichischen Touristenklubs, Neunkirchen 2005, ONB.
Historische Landkarten
Bearbeiten-
Furth und der Steinwandgraben (links)
-
Der Westen von Furth, die Steinwandklamm ist noch nicht ausgebaut und nur an den Höhenunterschieden am Ende des Steinwandgrabens und am Türkenlücke (Mitte links) erkennbar
Weblinks
Bearbeiten- Furth an der Triesting in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30609 – Furth an der Triesting. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Website von Furth/Triesting
- Website des Schutzhauses Hocheck (ab 1. November 2009)
- Topothek Furth an der Triesting Bildmaterial zur Gemeinde Furth an der Triesting, verortet, beschlagwortet und datiert
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Quellschutzforstbetrieb Harras. Bestes Wasser aus eigenem Wald. In: wlv-voeslau.at ( vom 8. Januar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Meyringer-Warte ( vom 2. Januar 2007 im Internet Archive). In: oetk.at, 25. Juni 2006, abgerufen am 3. Jänner 2014.
- ↑ Zur Geschichte des Hauses siehe:
–tz.: Aus der Umgebung. (…) Brand. Hocheckfest. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 28/1881 (I. Jahrgang), 9. Juli 1881, S. 7, Mitte links. (online bei ANNO).
J. H.: Am Hocheck. In: Badener Zeitung, Nr. 32/1911 (XXXII. Jahrgang), 22. April 1911, S. 3, unten links. (online bei ANNO).
Lokal-Nachrichten. (…) Am Hocheck. In: Badener Zeitung, Nr. 54/1911 (XXXII. Jahrgang), 8. Juli 1911, S. 5, Mitte links. (online bei ANNO).
Korrespondenzen. (…) Hocheckzubau. In: Badener Zeitung, Nr. 69/1911 (XXXII. Jahrgang), 30. August 1911, S. 6, unten links. (online bei ANNO).
Lokal-Nachrichten. (…) Die Eröffnung des Zubaues zum Hocheckhause. In: Badener Zeitung, Nr. 72/1911 (XXXII. Jahrgang), 9. September 1911, S. 5, Mitte rechts. (online bei ANNO). - ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 245
- ↑ Bevölkerungsentwicklung von Furth an der Triesting. (PDF)
- ↑ Nachrichten aus dem Bezirke. (…) Steinwand-Klamm. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 25/1884 (IV. Jahrgang), 25. März 1884, S. 1, unten rechts. (online bei ANNO).
- ↑ Kleine Chronik. (…) Die Eröffnung der Steinwandklamm. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 7107/1884, 10. Juni 1884, S. 1, Mitte unten. (online bei ANNO).
- ↑ Nachrichten aus dem Bezirke. (…) Eröffnung der Steinwand-Klamm. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 46/1884 (IV. Jahrgang), 7. Juni 1884, S. 5, unten rechts. (online bei ANNO). ;
Wien, 9. Juni. (…) Eröffnung der Steinwand-Klamm. In: Local-Anzeiger der „Presse“, Beilage zu Nr. 159/1884 (XXXVII. Jahrgang), 10. Juni 1884, S. 9 (unpaginiert) Mitte. (online bei ANNO). - ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Gemeinderatswahl 2010 | Furth an der Triesting. Land Niederösterreich -, abgerufen am 7. März 2023.
- ↑ Gemeinderatswahl 2015 | Furth an der Triesting. Land Niederösterreich, abgerufen am 7. März 2023.
- ↑ Gemeinderatswahl 2020 | Furth an dere Triesting. Land Niederösterreich, abgerufen am 7. März 2023.
- ↑ Elfi Holzinger: Eine Stimme entschied Franz Seewald (ÖVP) trat nicht mehr an. Neuer Ortschef ist Alois Riegler von „Furth aktiv“ mit 1 Stimme Mehrheit. NÖN Baden, 10. März 2015