Sooß
Sooß ist eine Marktgemeinde mit 1065 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Baden in Niederösterreich.
Marktgemeinde Sooß
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 5,49 km² | |
Koordinaten: | 47° 59′ N, 16° 13′ O | |
Höhe: | 251 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.065 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 194 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2504 | |
Vorwahl: | 02252 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 35 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 48 2504 Sooß | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Helene Schwarz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Sooß im Bezirk Baden | ||
Im Vordergrund Sooß, in der Bildmitte der Gebäudekomplex der ehemaligen Martinek-Kaserne und im Hintergrund Baden bei Wien | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenSooß liegt in der Thermenregion in Niederösterreich am Rand der Alpen gegen das Wiener Becken. Nördlich von Sooß liegt Baden bei Wien, südlich Bad Vöslau. Das Gebiet steigt vom Wiener Becken im Osten in einer Höhe von 250 Meter über dem Meer nach Westen auf über 700 Meter an. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst rund fünfeinhalb Quadratkilometer. Mehr als die Hälfte der Fläche sind bewaldet, fast ein Viertel sind Weingärten, zehn Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Gliederung
BearbeitenEs existieren keine weiteren Katastralgemeinden.
Nachbargemeinden
BearbeitenAlland | Baden | |
Bad Vöslau |
Geschichte
BearbeitenIm Mesozoikum war das Gebiet von einem Meer überflutet. Die Überreste kleiner Lebewesen und die Ablagerungen aus dem umliegenden Festland schufen einen stark lehmigen Boden, der die Basis für den Weinbau ist.
Funde aus der Zeit zwischen 3000 und 2200 vor unserer Zeitrechnung belegen, dass die Gegend in der Jungsteinzeit von Menschen besiedelt wurde.
Bereits zur Zeit des Königreichs Noricum wurde hier im 2. vor-christlichen Jahrhundert Wein kultiviert. In der folgenden Zeit der römischen Provinz Noricum soll es bereits eine Ansiedlung gegeben haben. Grund für die Ansiedlung dürfte die Lage an drei Quellen gewesen sein. Aus der lateinischen Bezeichnung sassa as tres fontes (Siedlung bei den drei Brunnen) entstand der Name „Sooß“.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Sooß um 1200 im Traditionsbuch des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz.
Im Jahr 1319 wird auf einem von Abt Herbord von Klein-Mariazell geschenkten Grund die Annakirche gebaut.
Nach der Aufhebung des Stiftes Klein-Mariazell im Jahr 1785 fällt Sooß an die Herren von Rauhenstein und wird 1848 eine selbständige Gemeinde.
Im Jahrzehnt 1880 bis 1890 wurden sämtliche Weingärten in Sooß von der Reblaus befallen und vernichtet. Die Pflanzung von gegen die Reblaus resistenten Reben war die Grundlage für den modernen Weinbau.
Im Jahr 1957 wird Sooß zur Marktgemeinde erhoben.[2][3]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenDie starke Zunahme der Bevölkerungszahl von 1991 bis 2001 beruht auf einer starken Zuwanderung.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Sooß hl. Anna: Die spätgotische Chorturmkirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet und zur Barockzeit verändert. Sie befindet sich im Norden des Ortes auf freiem Feld, inmitten des ummauerten, im Norden, Osten und Westen von einem Graben umgebenen Friedhofs.
- Martinekkaserne
Naturdenkmäler
- Feuchtwiese Sooß
- Feuchtbiotop Haasteich
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenSooß ist bekannt für seinen Weinbau.
Wirtschaftssektoren
BearbeitenVon den 37 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 25 im Haupterwerb geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 14 der 15 Erwerbstätigen im Baugewerbe. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren der Bereich Beherbergung und Gastronomie gefolgt von freiberuflichen Tätigkeiten (Stand 2011).[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 37 | 67 | 50 | 71 |
Produktion | 3 | 5 | 15 | 33 |
Dienstleistung | 104 | 65 | 191 | 181 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 1999 und 2010
Berufspendler
BearbeitenVon den über 500 in Sooß lebenden Erwerbstätigen arbeiten dreißig Prozent in der Gemeinde, siebzig Prozent pendeln aus.[8]
Verkehr
Bearbeiten- Eisenbahn: Durch den Osten der Gemeinde verläuft die Südbahn. Der näheste Bahnhof ist etwa zweieinhalb Kilometer entfernt in Bad Vöslau.[9]
- Straße: Die Bad Vöslauer Straße verbindet Sooß mit Bad Vöslau im Süden und Baden im Norden. Die Südautobahn ist in etwa drei Kilometer Entfernung über die Auffahrt Bad Vöslau erreichbar.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenIn Sooß befindet sich ein Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenIm Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung:[12]
Bürgermeisterin
BearbeitenBürgermeisterin der Marktgemeinde ist Helene Schwarz,[13] Vizebürgermeister ist Christian Stuefer,[14] Amtsleiterin ist Eveline Spreitzer.[15]
Gemeindewappen
BearbeitenIm Jahr 1957 erhält Sooß sein Gemeindewappen.
Blasonierung: Dreigeteilter Schild mit Weintraube, Flachsbrechel und Ortskirche.[3]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Alois Mentasti (1887–1958), Weinhauer, Abgeordneter zum Landtag, Abgeordneter zum Nationalrat und Unterstaatssekretär für Land- und Forstwirtschaft
- Anton Schlager (1921–1997), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat
Sonstiges
BearbeitenDurch Sooß verläuft die I. Wiener Hochquellenwasserleitung.
Literatur
Bearbeiten- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Schöngraben bis St. Valentin. Schmidl, Wien 1833, S. 120 (Soß – Internet Archive).
- Otto Fleischmann: 750 Jahre Sooß. Festschrift zur Markterhebung 1957. Eigenverlag, Sooß 1957.
- Rudolf Maurer: "Die von Sass". Badener Beiträge zur Geschichte von Sooß. Rollettmuseum, Baden 2007, ISBN 978-3-901951-65-7.
Weblinks
Bearbeiten- Sooß in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Geschichte von Sooß. Gemeinde Sooß, abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ a b Karl Maurovitsch: Chronik der Marktgemeinde Sooß, um 1200–2006. (PDF) Marktgemeinde Sooß, S. 72–73, 78, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sooß, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 31. August 2021 (deutsch).
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sooß. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 28. Februar 2020.
- ↑ Sooß, Bürgermeisterin. Abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Christian Stuefer. Abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Sooß, Amtsleitung. Abgerufen am 26. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).