Fußball-Weltmeisterschaft 1994

15. Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften
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Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 (englisch FIFA World Cup) war die 15. Ausspielung dieses bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften und fand vom 17. Juni bis zum 17. Juli 1994 erstmals in den USA statt.

FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 1994
FIFA World Cup 94
Anzahl Nationen 24 (von 143 Bewerbern)
Weltmeister Brasilien Brasilien (4. Titel)
Austragungsort Vereinigte Staaten USA
Eröffnungsspiel 17. Juni 1994 (Chicago)
Endspiel 17. Juli 1994 (Pasadena)
Spiele 52
Tore 141 (⌀: 2,71 pro Spiel)
Zuschauer 3.587.538 (⌀: 68.991 pro Spiel)
Torschützenkönig Russland Oleg Salenko und
Bulgarien Christo Stoitschkow
(je 6 Tore)
Bester Spieler Brasilien Romário
Bester Torhüter Belgien Michel Preud’homme
Gelbe Karten 228 (⌀: 4,38 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten (⌀: 0,13 pro Spiel)
Rote Karten (⌀: 0,15 pro Spiel)
← WM 1990
WM 1998 →

Weltmeister wurde Brasilien im Finale gegen Italien, wobei erstmals ein Elfmeterschießen die Entscheidung brachte. Titelverteidiger Deutschland scheiterte im Viertelfinale und verpasste somit erstmals seit 1978 das Finale. Vize-Weltmeister Argentinien schied im Achtelfinale aus, dessen Kapitän Diego Maradona vor dem letzten Gruppenspiel positiv auf Drogen getestet und vom Turnier ausgeschlossen wurde.[1] Mit den USA schied der Gastgeber erstmals bereits im Achtelfinale aus. Torschützenkönig wurden Oleg Salenko und Christo Stoitschkow mit jeweils 6 Toren, wobei Salenko 5 Tore im Gruppenspiel Russland gegen Kamerun erzielte und damit einen Rekord aufstellte, Russland jedoch bereits nach der Gruppenphase ausschied.[2] Im selben Spiel erzielte Roger Milla im Alter von 42 Jahren den einzigen Treffer für Kamerun, was ihn zum ältesten Torschützen der WM-Geschichte macht.[3]

Obwohl Fußball in den USA zur damaligen Zeit nur eine Nischensportart war, erwies sich die Weltmeisterschaft als Zuschauermagnet; es war die WM mit sowohl den bisher meisten Zuschauern pro Spiel sowie den meisten Zuschauern insgesamt, obwohl anschließend die Anzahl der Spiele von 52 auf 64 stieg.[4]

Während der Qualifikation kam die Sambische Fußballnationalmannschaft auf dem Weg zum Qualifikationsspiel im Senegal beim Flugzeugabsturz der DHC-5 am 27. April 1993 ums Leben.[5] Während der WM wurde der Kolumbianer Andrés Escobar, der durch sein Eigentor gegen die USA die Mannschaft aus dem Wettbewerb geschossen hatte, beim Verlassen einer Medellíner Nachtbar erschossen. Eine Verbindung zwischen dem Mord und dem Eigentor konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.[6][7]

Die Vergabe fand am 4. Juli 1988 auf dem FIFA-Kongress in Zürich statt. Die USA setzten sich mit zehn Stimmen gegen die Mitbewerber Marokko (sieben Stimmen) und Brasilien (zwei Stimmen) durch.[8]

Spielorte

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Die Spiele der Weltmeisterschaft wurden in neun Stadien in neun verschiedenen Städten der Vereinigten Staaten ausgetragen. Die Kapazität der Stadien bezieht sich auf die Zeit zur Fußball-WM 1994. Mit dem Spiel USA – Schweiz fand im Pontiac Silverdome erstmals ein WM-Spiel in einem voll überdachten Stadion statt.[9] Dort wurden noch drei weitere Gruppenspiele ausgetragen.

Chicago Dallas Pasadena[Anm. 1]
Soldier Field Cotton Bowl Rose Bowl Stadium
Kapazität: 67.000 Kapazität: 67.000 Kapazität: 91.000
     
Pontiac[Anm. 2]
 
Fußball-Weltmeisterschaft 1994 (USA 48)
Pasadena (Los Angeles)
Pontiac (Detroit)
Stanford (San Francisco)
East Rutherford (New York)
Foxborough (Boston)
East Rutherford[Anm. 3]
Silverdome Giants Stadium
Kapazität: 80.000 Kapazität: 77.000
   
Foxborough[Anm. 4] Palo Alto[Anm. 5] Orlando Washington, D.C.
Foxboro Stadium Stanford Stadium Florida Citrus Bowl Robert F. Kennedy Memorial Stadium
Kapazität: 61.000 Kapazität: 80.000 Kapazität: 70.000 Kapazität: 56.000
       
  1. In vielen Quellen wird als Spielstätte das nahe Los Angeles genannt.
  2. In vielen Quellen wird als Spielstätte das nahe Detroit genannt.
  3. In vielen Quellen wird als Spielstätte das nahe New York genannt.
  4. In vielen Quellen wird als Spielstätte das nahe Boston genannt.
  5. In vielen Quellen wird als Spielstätte das nahe San Francisco genannt.
Statistik
Stadt Stadion Spiele Kapazität Gesamt-
zuschauerzahl
Schnitt Spiel mit den meisten Zuschauern Spiel mit den wenigsten Zuschauern
Chicago Soldier Field 5 67.000 312.725 62.545 Bulgarien – Griechenland
(Vorrunde) 63.160
Deutschland – Belgien
(Achtelfinale) 60.246
Dallas Cotton Bowl 6 67.000 352.152 58.692 Deutschland – Südkorea und Argentinien – Bulgarien
(Vorrunde) 63.998
Nigeria – Bulgarien
(Vorrunde) 44.132
Pasadena Rose Bowl Stadium 8 91.000 740.807 92.601 Brasilien – Italien
(Finale) 94.194
Rumänien – Argentinien
(Achtelfinale) 90.469
Pontiac Silverdome 4 80.000 283.598 70.900 Brasilien – Schweden
(Vorrunde) 77.217
Rumänien – Schweiz
(Vorrunde) 61.428
East Rutherford Giants Stadium 7 77.000 515.828 73.690 Saudi-Arabien – Marokko
(Vorrunde) 76.322
Mexiko – Bulgarien
(Achtelfinale) 71.030
Foxborough Foxboro Stadium 6 61.000 324.130 54.022 Argentinien – Griechenland
(Vorrunde) 54.456
Griechenland – Nigeria
(Vorrunde) 53.001
Stanford Stanford Stadium 6 80.000 490.424 81.737 Brasilien – USA
(Achtelfinale) 84.147
Russland – Kamerun
(Vorrunde) 74.914
Orlando Florida Citrus Bowl 5 70.000 306.329 61.266 Belgien – Niederlande
(Vorrunde) 62.387
Marokko – Niederlande
(Vorrunde) 60.578
Washington, D.C. Robert F. Kennedy Memorial Stadium 5 56.000 261.545 52.309 Spanien – Schweiz
(Achtelfinale) 53.121
Niederlande – Saudi-Arabien
(Vorrunde) 50.535

Qualifikation

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143 Nationen meldeten ihre Teilnahme an der Qualifikation zur WM 1994. Die USA als Gastgeber und Deutschland als Titelverteidiger waren bereits automatisch qualifiziert, wodurch 129 Nationen um insgesamt 22 freie Plätze spielten. Mit Griechenland, Nigeria, Russland und Saudi-Arabien qualifizierten sich vier Nationalmannschaften erstmals für eine WM-Endrunde.

13 aus Europa Belgien  Belgien Bulgarien  Bulgarien Deutschland  Deutschland Griechenland  Griechenland Irland  Irland
Italien  Italien Niederlande  Niederlande Norwegen  Norwegen Rumänien  Rumänien Russland  Russland
Schweden  Schweden Schweiz  Schweiz Spanien  Spanien
4 aus Südamerika Argentinien  Argentinien Bolivien  Bolivien Brasilien  Brasilien Kolumbien  Kolumbien
2 aus Nord-, Mittelamerika und der Karibik Mexiko  Mexiko Vereinigte Staaten  USA
3 aus Afrika Kamerun  Kamerun Marokko  Marokko Nigeria  Nigeria
2 aus Asien Saudi-Arabien  Saudi-Arabien Korea Sud 1949  Südkorea
 
Weltkarte der Teilnehmer mit deren Platzierungen

Auslosung

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Die Auslosung fand am 19. Dezember 1993 im Caesars Palace in Paradise statt. Die TV-Übertragung durch ESPN brachte in den USA gerade einmal eine Einschaltquote von 0,5 % (von 62,7 Mio. Haushalten waren 313.000 interessiert).[10]

Topf 1 enthielt die erfolgreichsten Mannschaften plus Gastgeber USA. Diese sechs Mannschaften bildeten die sechs Gruppenköpfe, die allesamt auf die erste Position in den sechs Gruppen gesetzt wurden. Ungewöhnlich war, dass die Zuordnung der ausgelosten Gruppen zu den Spielplangruppen A-F aus kommerziellen Gründen erst nach kompletter Auslosung in einer geheimen Besprechung von einem FIFA-Gremium vorgenommen wurde. Gezogen wurden die Mannschaften jedoch in der nachfolgend aufgeführten Reihenfolge, also Deutschland zuerst und die USA zum Schluss. Topf 2 enthielt die amerikanischen und afrikanischen Mannschaften. Bolivien und Kolumbien durften nicht zu den südamerikanischen Gruppenköpfen Argentinien und Brasilien gelost werden, Mexiko nicht zu den USA. Topf 3 enthielt sechs europäische Mannschaften, die frei zugelost wurden. Aus Topf 4 bekamen Argentinien, Brasilien und USA gezielt eine europäische Mannschaft zugelost, damit in jeder Gruppe mindestens zwei europäische Mannschaften spielten. Die beiden asiatischen Mannschaften Saudi-Arabien und Südkorea kamen somit zwangsläufig in eine Gruppe mit einem europäischen Gruppenkopf.

  • Topf 1: Deutschland (C), Brasilien (B), Argentinien (D), Belgien (F), Italien (E), USA (A)
  • Topf 2: Kamerun, Kolumbien, Bolivien, Nigeria, Marokko, Mexiko
  • Topf 3: Spanien, Russland, Bulgarien, Niederlande, Irland, Rumänien
  • Topf 4: Südkorea, Schweden, Saudi-Arabien, Griechenland, Norwegen, Schweiz

Daraus ergaben sich nach der Auslosung folgende Gruppen:

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D Gruppe E Gruppe F
Vereinigte Staaten  USA (23) Brasilien  Brasilien (3) Deutschland  Deutschland (1) Argentinien  Argentinien (8) Italien  Italien (4) Belgien  Belgien (27)
Schweiz  Schweiz (12) Russland  Russland (19) Bolivien  Bolivien (43) Griechenland  Griechenland (31) Irland  Irland (14) Marokko  Marokko (28)
Kolumbien  Kolumbien (17) Kamerun  Kamerun (24) Spanien  Spanien (5) Nigeria  Nigeria (11) Norwegen  Norwegen (6) Niederlande  Niederlande (2)
Rumänien  Rumänien (7) Schweden  Schweden (10) Korea Sud 1949  Südkorea (37) Bulgarien  Bulgarien (29) Mexiko  Mexiko (16) Saudi-Arabien  Saudi-Arabien (34)
Zahlen in Klammern = Position in der FIFA-Weltrangliste am 14. Juni 1994[11]

Die 24 Teilnehmer wurden in sechs Vorgruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Die beiden ersten jeder Gruppe sowie die vier besten Drittplatzierten qualifizierten sich für das Achtelfinale. Ab dem Achtelfinale wurde das Turnier im K.-o.-System ausgetragen. Erstmals wurden bei einer Weltmeisterschaft für einen Sieg drei Punkte vergeben (bisher zwei), bei Unentschieden weiterhin ein Punkt. Allerdings hatte dies keine Auswirkungen auf die Platzierungen. Bei der alten Zwei-Punkte-Wertung, die noch bei der WM-Qualifikation zu dieser WM galt, wären alle Achtelfinal-Paarungen die gleichen gewesen.

Vorrunde

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Gruppe A

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Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Rumänien  Rumänien  3  2  0  1 005:500  ±0 06
 2. Schweiz  Schweiz  3  1  1  1 005:400  +1 04
 3. Vereinigte Staaten  USA  3  1  1  1 003:300  ±0 04
 4. Kolumbien  Kolumbien  3  1  0  2 004:500  −1 03
18. Juni 1994, 11:30 Uhr EDT (17:30 Uhr MESZ) in Pontiac
USA Schweiz 1:1 (1:1)
18. Juni 1994, 16:30 Uhr PDT (19. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Pasadena
Kolumbien Rumänien 1:3 (1:2)
22. Juni 1994, 16:00 Uhr EDT (22:00 Uhr MESZ) in Pontiac
Rumänien Schweiz 1:4 (1:1)
22. Juni 1994, 16:30 Uhr PDT (23. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Pasadena
USA Kolumbien 2:1 (1:0)
26. Juni 1994, 13:00 Uhr PDT (22:00 Uhr MESZ) in Pasadena
USA Rumänien 0:1 (0:1)
26. Juni 1994, 13:00 Uhr PDT (22:00 Uhr MESZ) in Palo Alto
Schweiz Kolumbien 0:2 (0:1)

In der Gruppe A belegte das von Pelé als Geheimfavorit[7] eingestufte Kolumbien den letzten Platz und schied trotz namhafter Spieler wie Valderrama, Asprilla, Rincón und dem damaligen Bayern-Stürmer Adolfo Valencia schon in der Vorrunde aus. Die Schweiz, deren halbe Stammelf aus Bundesliga-Spielern bestand, verbuchte einen deutlichen Erfolg gegen Rumänien, das mit Gheorghe Hagi den Gastgeber schlug und als Gruppensieger ins Achtelfinale einzog. Die USA galten trotz ihres Heimvorteils bei vielen als Außenseiter, was sich nicht bestätigte. Sie besiegten das von vielen favorisierte Kolumbien, was durch ein Eigentor von Andrés Escobar zustande kam. Dabei wurde spekuliert, dass Escobar vermutlich aufgrund dieses Eigentores wenige Tage später vor einer Bar in Medellín erschossen wurde, eine Verbindung konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.[6]

Gruppe B

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Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Brasilien  Brasilien  3  2  1  0 006:100  +5 07
 2. Schweden  Schweden  3  1  2  0 006:400  +2 05
 3. Russland  Russland  3  1  0  2 007:600  +1 03
 4. Kamerun  Kamerun  3  0  1  2 003:110  −8 01
19. Juni 1994, 16:30 Uhr PDT (20. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Pasadena
Kamerun Schweden 2:2 (1:1)
20. Juni 1994, 13:00 Uhr PDT (22:00 Uhr MESZ) in Palo Alto
Brasilien Russland 2:0 (1:0)
24. Juni 1994, 13:00 Uhr PDT (22:00 Uhr MESZ) in Palo Alto
Brasilien Kamerun 3:0 (1:0)
24. Juni 1994, 19:30 Uhr EDT (25. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Pontiac
Schweden Russland 3:1 (1:1)
28. Juni 1994, 13:00 Uhr PDT (22:00 Uhr MESZ) in Palo Alto
Russland Kamerun 6:1 (3:0)
28. Juni 1994, 16:00 Uhr EDT (22:00 Uhr MESZ) in Pontiac
Brasilien Schweden 1:1 (0:1)

In der Gruppe B dominierte der dreifache Weltmeister Brasilien mit dem Sturmduo Romário und Bebeto. Dennoch wurde Trainer Parreira wegen seines eher nüchternen Stils, Fußball spielen zu lassen, in der Heimat oft kritisiert.[12] Gegen Russland und Kamerun hatte die Mannschaft von Carlos Alberto Parreira wenig Mühe, im letzten Gruppenspiel sollten die taktisch disziplinierten und defensiv ausgerichteten Schweden den Brasilianern etwas mehr Schwierigkeiten bereiten. Schweden startete durchwachsen ins Turnier, konnte aber aufgrund einer starken Besetzung in der Offensive neben der traditionell starken Defensive das Achtelfinal-Ticket lösen. Russland zeigte nur im letzten Gruppenspiel, was es zu bieten hatte. Dabei traf Oleg Salenko als erster und bis jetzt einziger Spieler der WM-Geschichte fünfmal in einem Spiel ins Tor.[2] Dennoch, für die Russen endete die erste WM nach dem Zerfall der Sowjetunion bereits nach der Vorrunde. Kamerun konnte nicht an die Leistungen der WM von 1990 anknüpfen. Altstar Roger Milla sollte aber wenigstens noch für den zweiten Rekord innerhalb des für den Rest des Turniers letztlich unbedeutenden Spiels zwischen Kamerun und Russland sorgen. Mit seinen 42 Jahren ist er der älteste Torschütze der WM-Geschichte.[3]

Gruppe C

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Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Deutschland  Deutschland  3  2  1  0 005:300  +2 07
 2. Spanien  Spanien  3  1  2  0 006:400  +2 05
 3. Korea Sud 1949  Südkorea  3  0  2  1 004:500  −1 02
 4. Bolivien  Bolivien  3  0  1  2 001:400  −3 01
17. Juni 1994, 14:00 Uhr CDT (21:00 Uhr MESZ) in Chicago
Deutschland Bolivien 1:0 (0:0)
17. Juni 1994, 18:30 Uhr CDT (18. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Dallas
Spanien Südkorea 2:2 (0:0)
21. Juni 1994, 15:00 Uhr CDT (22:00 Uhr MESZ) in Chicago
Deutschland Spanien 1:1 (0:1)
23. Juni 1994, 19:30 Uhr EDT (24. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Foxborough
Südkorea Bolivien 0:0
27. Juni 1994, 15:00 Uhr CDT (22:00 Uhr MESZ) in Chicago
Bolivien Spanien 1:3 (0:1)
27. Juni 1994, 15:00 Uhr CDT (22:00 Uhr MESZ) in Dallas
Deutschland Südkorea 3:2 (3:0)

Deutschland konnte als erster Titelverteidiger überhaupt das Eröffnungsspiel für sich entscheiden. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden wurde der Gruppensieg erreicht, wobei die Halbzeitführung gegen Südkorea von drei Toren Differenz noch auf ein Tor Differenz schrumpfte. Spanien startete mit einem Unentschieden gegen Südkorea, konnte sich mit einem weiteren Unentschieden gegen den Weltmeister und einem Sieg über Bolivien qualifizieren. Südkorea blieb bei letztlich erfolglosen Aufholphasen in den Spielen gegen Spanien und Deutschland auch bei der vierten WM-Teilnahme sieglos. Beim Spiel Boliviens gegen Südkorea ließ der schottische Schiedsrichter Mottram 13 Minuten nachspielen.[13]

Stefan Effenberg wurde von Berti Vogts nach Hause geschickt, nachdem er den deutschen Fans bei seiner Auswechslung im Spiel gegen Südkorea aus Ärger den gestreckten Mittelfinger gezeigt hatte.[14]

Gruppe D

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Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Nigeria  Nigeria  3  2  0  1 006:200  +4 06
 2. Bulgarien  Bulgarien  3  2  0  1 006:300  +3 06
 3. Argentinien  Argentinien  3  2  0  1 006:300  +3 06
 4. Griechenland  Griechenland  3  0  0  3 000:100 −10 00
Bulgarien durch direkten Vergleich vor Argentinien Gruppenzweiter
21. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in Foxborough
Argentinien Griechenland 4:0 (2:0)
21. Juni 1994, 18:30 Uhr CDT (22. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Dallas
Nigeria Bulgarien 3:0 (2:0)
25. Juni 1994, 16:00 Uhr EDT (22:00 Uhr MESZ) in Foxborough
Argentinien Nigeria 2:1 (2:1)
26. Juni 1994, 11:30 Uhr CDT (18:30 Uhr MESZ) in Chicago
Bulgarien Griechenland 4:0 (1:0)
30. Juni 1994, 19:30 Uhr EDT (1. Juli, 01:30 Uhr MESZ) in Foxborough
Griechenland Nigeria 0:2 (0:1)
30. Juni 1994, 18:30 Uhr CDT (1. Juli, 01:30 Uhr MESZ) in Dallas
Argentinien Bulgarien 0:2 (0:0)

Argentinien startete gut ins Turnier, vor allem dank seiner Superstars Maradona und Caniggia. Am Tag des letzten Gruppenspiels gegen Bulgarien wurde Maradonas Ausschluss vom Turnier aufgrund einer positiven Doping-Probe bekanntgegeben.[1] Die Verunsicherung und das fehlende spielerische Element war den Argentiniern schon jetzt deutlich anzumerken. Bulgarien hatte in der Qualifikation Frankreich hinter sich gelassen und hatte den wohl stärksten Kader der bulgarischen Fußball-Geschichte. Nach dem misslungenen Start gegen Nigeria ließen sie das ihre Gegner merken. Besonders beeindruckend war die technisch starke Offensivabteilung der Mannschaft. Nigeria hatte schon damals eine Mannschaft mit vielen, meist noch jungen Hoffnungsträgern. Viele dieser Spieler sollten sich zwar später in den europäischen Top-Ligen nicht durchsetzen können, dennoch war diese WM der Anfang der Erfolgsgeschichte des nigerianischen Fußballs, nach der sie lange als stärkste Mannschaft Afrikas gelten sollten. Griechenland, einer von drei WM-Neulingen (neben Nigeria und Saudi-Arabien), war chancenlos in dieser Gruppe. Das beste Spiel zeigten sie zum Schluss der Gruppenphase gegen Nigeria, aber deren individuelle Klasse sollte sich durchsetzen. Ohne Erfahrung und ohne große Einzelkönner schied Griechenland sang- und klanglos in der Vorrunde aus.

Gruppe E

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Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Mexiko  Mexiko  3  1  1  1 003:300  ±0 04
 2. Irland  Irland  3  1  1  1 002:200  ±0 04
 3. Italien  Italien  3  1  1  1 002:200  ±0 04
 4. Norwegen  Norwegen  3  1  1  1 001:100  ±0 04
Irland durch direkten Vergleich vor Italien Gruppenzweiter
18. Juni 1994, 16:00 Uhr EDT (22:00 Uhr MESZ) in East Rutherford
Italien Irland 0:1 (0:1)
19. Juni 1994, 16:00 Uhr EDT (22:00 Uhr MESZ) in Washington, D.C.
Norwegen Mexiko 1:0 (0:0)
23. Juni 1994, 16:00 Uhr EDT (22:00 Uhr MESZ) in East Rutherford
Italien Norwegen 1:0 (0:0)
24. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in Orlando
Mexiko Irland 2:1 (1:0)
28. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in East Rutherford
Irland Norwegen 0:0
28. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in Washington, D.C.
Italien Mexiko 1:1 (0:0)

Italien erwischte einen Fehlstart in die WM, als Irland sich für die Viertelfinal-Niederlage vier Jahre zuvor revanchieren konnte. Die Squadra Azzurra konnte den Kopf nochmal aus der Schlinge ziehen. Norwegen wurde mit einem großen Kraftaufwand besiegt. Nachdem Torhüter Pagliuca die Rote Karte gesehen hatte, nahm Trainer Sacchi Superstar Roberto Baggio vom Feld, um einen neuen Torwart einzuwechseln. Zu zehnt gewann Italien das Spiel, ehe gegen Mexiko wieder eine leichte Ernüchterung folgte. Irland spielte erneut eine starke WM. Obwohl den kampfstarken und mannschaftlich geschlossenen Iren im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen trotz klarer Überlegenheit kein Tor gelang, reichte es zum Weiterkommen. Mexiko schaffte es erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft außerhalb des eigenen Landes, die Vorrunde zu überstehen. Norwegen trauten viele nach der überraschend starken Qualifikation das Weiterkommen zu, obwohl es für sie seit 56 Jahren die erste WM-Teilnahme war. Das Tor des defensiven Mittelfeldspielers Rekdal im Spiel gegen Mexiko blieb jedoch ihr einziges bei dieser WM. Praktisch ohne Sturm konnten sie das Achtelfinale nicht erreichen. In dieser ausgeglichensten WM-Gruppe in der Geschichte entschieden letztlich nur die erzielten Tore und der direkte Vergleich zwischen Irland und Italien über die Platzierungen zugunsten der Mexikaner und Iren.

Gruppe F

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Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Niederlande  Niederlande  3  2  0  1 004:300  +1 06
 2. Saudi-Arabien  Saudi-Arabien  3  2  0  1 004:300  +1 06
 3. Belgien  Belgien  3  2  0  1 002:100  +1 06
 4. Marokko  Marokko  3  0  0  3 002:500  −3 00
Niederlande durch direkten Vergleich vor Saudi-Arabien Gruppensieger
19. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in Orlando
Belgien Marokko 1:0 (1:0)
20. Juni 1994, 19:30 Uhr EDT (21. Juni, 01:30 Uhr MESZ) in Washington, D.C.
Niederlande Saudi-Arabien 2:1 (0:1)
25. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in Orlando
Belgien Niederlande 1:0 (0:0)
25. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in East Rutherford
Saudi-Arabien Marokko 2:1 (2:1)
29. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in Orlando
Marokko Niederlande 1:2 (0:1)
29. Juni 1994, 12:30 Uhr EDT (18:30 Uhr MESZ) in Washington, D.C.
Belgien Saudi-Arabien 0:1 (0:1)

Neuling Saudi-Arabien sollte in allen drei Vorrundenspielen positiv überraschen. Nur ein Torwartfehler drei Minuten vor Schluss ließ sie an einem Unentschieden gegen Titel-Mitfavorit Niederlande vorbeischrammen. Danach gelang ein Sieg gegen das etwas stärker eingeschätzte Marokko und ein Sieg gegen Belgien, durch ein bemerkenswertes Solo-Tor von Said al-Uwairan. Marokko schied punktlos aus, obwohl sie alle drei Spiele stets offen halten konnten. Es fehlte schlussendlich die internationale Erfahrung und die Cleverness, die die Niederländer wiederum besaßen. Die Auswahl von Dick Advocaat konnte sowohl gegen Saudi-Arabien wie gegen Marokko kurz vor Schluss noch das wichtige Siegtor erzielen. Belgien war nach dem Erfolg im Prestigeduell gegen die Niederlande bereits für das Achtelfinale qualifiziert, die Niederlage gegen Saudi-Arabien schmerzte nicht mehr besonders.

Rangliste der Gruppendritten

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Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Argentinien  Argentinien  3  2  0  1 006:300  +3 06
 2. Belgien  Belgien  3  2  0  1 002:100  +1 06
 3. Vereinigte Staaten  USA  3  1  1  1 003:300  ±0 04
 4. Italien  Italien  3  1  1  1 002:200  ±0 04
 5. Russland  Russland  3  1  0  2 007:600  +1 03
 6. Korea Sud 1949  Südkorea  3  0  2  1 004:500  −1 02

Finalrunde

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Spielplan

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Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Finale
                           
             
 A1: Rumänien  Rumänien 3
 
 D3: Argentinien  Argentinien 2  
 Rumänien  Rumänien 2 (4)
 
   Schweden  Schweden 22 (5)2  
 F2: Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 1
 
 B2: Schweden  Schweden 3  
 Schweden  Schweden 0
 
   Brasilien  Brasilien 1  
 B1: Brasilien  Brasilien 1
 
 A3: Vereinigte Staaten  USA 0  
 Brasilien  Brasilien 3
 
   Niederlande  Niederlande 2  
 F1: Niederlande  Niederlande 2
 
 E2: Irland  Irland 0  
 Brasilien  Brasilien 20 (3)2
 
   Italien  Italien 0 (2)
 C1: Deutschland  Deutschland 3
 
 F3: Belgien  Belgien 2  
 Deutschland  Deutschland 1
 
   Bulgarien  Bulgarien 2  
 E1: Mexiko  Mexiko 1 (1)
 
 D2: Bulgarien  Bulgarien 21 (3)2  
 Bulgarien  Bulgarien 1
 
   Italien  Italien 2   Spiel um Platz 3
 D1: Nigeria  Nigeria 1
   
 E3: Italien  Italien 221  
 Italien  Italien 2  Schweden  Schweden 4
 
   Spanien  Spanien 1    Bulgarien  Bulgarien 0
 A2: Schweiz  Schweiz 0
 C2: Spanien  Spanien 3  

1 Sieg nach Verlängerung
2 Sieg im Elfmeterschießen

Achtelfinale

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Niederlande gegen Irland im Citrus Bowl in Orlando, Florida am 4. Juli 1994
2. Juli 1994 um 12:00 Uhr CDT (19:00 Uhr MESZ) in Chicago
Deutschland  Deutschland Belgien  Belgien 3:2 (3:1)
2. Juli 1994 um 16:30 Uhr EDT (22:30 Uhr MESZ) in Washington, D.C.
Schweiz  Schweiz Spanien  Spanien 0:3 (0:1)
3. Juli 1994 um 12:00 Uhr CDT (19:00 Uhr MESZ) in Dallas
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien Schweden  Schweden 1:3 (0:1)
3. Juli 1994 um 13:30 Uhr PDT (22:30 Uhr MESZ) in Pasadena
Rumänien  Rumänien Argentinien  Argentinien 3:2 (2:1)
4. Juli 1994 um 12:00 Uhr EDT (18:00 Uhr MESZ) in Orlando
Niederlande  Niederlande Irland  Irland 2:0 (2:0)
4. Juli 1994 um 12:30 Uhr PDT (21:30 Uhr MESZ) in Palo Alto
Brasilien  Brasilien Vereinigte Staaten  USA 1:0 (0:0)
5. Juli 1994 um 13:00 Uhr EDT (19:00 Uhr MESZ) in Foxborough
Nigeria  Nigeria Italien  Italien 1:2 n. V. (1:1, 1:0)
5. Juli 1994 um 16:30 Uhr EDT (22:30 Uhr MESZ) in East Rutherford
Mexiko  Mexiko Bulgarien  Bulgarien 1:1 n. V. (1:1, 1:1), 1:3 i. E.

Im Spiel Deutschland gegen Belgien zeigte der Titelverteidiger seine beste Turnierleistung, dennoch hatten die Deutschen noch Glück, da den Belgiern ein klarer Elfmeter verwehrt wurde. Garant für den deutschen Sieg war vor allem das Sturmduo Völler/Klinsmann.

Den Schweizern wurden im Spiel gegen Spanien durchaus Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals eingeräumt. Ein frühes Tor der Spanier sorgte für die Vorentscheidung, die mit zwei Toren in der zweiten Halbzeit zur Gewissheit wurde.

Die Überraschungsmannschaft aus Saudi-Arabien zeigte gegen Schweden eine engagierte Leistung, ihr fehlten jedoch die Mittel, um die routinierten Schweden in Bedrängnis zu bringen. Nach dem Anschlusstreffer Saudi-Arabiens in der 85. Minute zum 2:1 wurde nur drei Minuten später durch ein Tor des Schweden Kennet Andersson das Endergebnis hergestellt.

Die Niederlande gewannen ihr Achtelfinale problemlos mit 2:0 gegen die Iren. Die beiden Tore für die Elftal fielen schon in der Anfangsphase und die Iren waren danach chancenlos.

Argentinien musste ohne den gesperrten Diego Maradona und den verletzten Claudio Caniggia antreten und konnte die Niederlage gegen Rumänien nicht verhindern. Rumänien stand erstmals in einem WM-Viertelfinale, für Argentinien war es das schlechteste Abschneiden seit 1970.

Brasilien stand gegen die Heimmannschaft der USA als Favorit unter Druck und musste nach einem Platzverweis gegen Leonardo mehr als eine Halbzeit lang mit zehn Mann spielen. Spanien-Legionär Bebeto erzielte das Tor des Tages 15 Minuten vor Abpfiff.

Nigeria ging im Spiel gegen Mitfavorit Italien in Führung. Die junge, unerfahrene Mannschaft musste kurz vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich hinnehmen. Ausgerechnet der viel gescholtene Roberto Baggio schoss seine Mannschaft in die Verlängerung, in der er zusätzlich das Siegtor erzielte.

Bulgarien komplettierte das Viertelfinale. Die beiden Tore im Spiel gegen Mexiko zum 1:1 nach regulärer Spielzeit fielen bereits in den ersten 18 Minuten. Die übrigen 100 Minuten verliefen, bis auf zwei Platzverweise, einen auf jeder Seite, ohne nennenswerte Höhepunkte. Das darauf folgende Elfmeterschießen konnten die Bulgaren für sich entscheiden.

Viertelfinale

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Lothar Matthäus verwandelt einen Elfmeter gegen Bulgarien
9. Juli 1994 um 12:00 Uhr EDT (18:00 Uhr MESZ) in Foxborough
Italien  Italien Spanien  Spanien 2:1 (1:0)
9. Juli 1994 um 14:30 Uhr CDT (21:30 Uhr MESZ) in Dallas
Brasilien  Brasilien Niederlande  Niederlande 3:2 (0:0)
10. Juli 1994 um 12:00 Uhr EDT (18:00 Uhr MESZ) in East Rutherford
Bulgarien  Bulgarien Deutschland  Deutschland 2:1 (0:0)
10. Juli 1994 um 12:30 Uhr PDT (21:30 Uhr MESZ) in Palo Alto
Rumänien  Rumänien Schweden  Schweden 2:2 n. V. (1:1, 0:0), 4:5 i. E.

Roberto Baggio und Dino Baggio sorgten im Spiel gegen Spanien für einen Erfolg der Italiener und den Einzug ins Halbfinale.

Im Viertelfinale zwischen Brasilien und den Niederlanden konnten die Niederländer eine 2:0-Führung der Brasilianer ausgleichen. Ein Freistoßtor von Branco in der 83. Spielminute sorgte für die Entscheidung zugunsten der Südamerikaner.

Die Überlegenheit der deutschen Mannschaft im Spiel gegen Bulgarien zahlte sich nach 47 Minuten durch einen verwandelten Elfmeter von Lothar Matthäus aus. Nach einem zu Recht nicht anerkannten Tor von Rudi Völler konnten die Bulgaren das Spiel durch ein Freistoßtor von Christo Stoitschkow und ein Kopfball-Tor des damaligen HSV-Spielers Jordan Letschkow für sich entscheiden. In einer letzten gefährlichen Situation vor dem bulgarischen Tor blieb Thomas Strunz glücklos. Der in den letzten 30 Minuten statisch agierende amtierende Weltmeister schied somit aus dem Turnier aus.

Die Partie Rumänien gegen Schweden wurde zum Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung dramatisch. Nach knapp 80 Minuten gingen zunächst die Schweden in Führung, ehe die Rumänen noch den Ausgleich erzielen konnten. In der Verlängerung ging Rumänien in Führung, ehe die Schweden ihrerseits ausglichen. Im Elfmeterschießen wurde der schwedische Torhüter Thomas Ravelli mit zwei Paraden zum Gewinner der Partie.

Halbfinale

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13. Juli 1994 um 16:00 Uhr EDT (22:00 Uhr MESZ) in East Rutherford
Bulgarien  Bulgarien Italien  Italien 1:2 (1:2)
13. Juli 1994 um 16:30 Uhr PDT (14. Juli, 01:30 Uhr MESZ) in Pasadena
Schweden  Schweden Brasilien  Brasilien 0:1 (0:0)

Nachdem Bulgarien mit Deutschland den Titelverteidiger bezwungen hatte, wurde ein schweres Spiel für die Italiener erwartet. Die Italiener, und besonders Roberto Baggio, waren jedoch immer besser ins Turnier gekommen, so dass es zum Finaleinzug reichte. Roberto Baggio schoss beide Treffer für eine italienische Mannschaft, die sich in diesem Spiel viele Torchancen erarbeiten konnte.

Brasilien beherrschte die Schweden deutlich, vergab jedoch viele Torchancen. Ein später Treffer von Romário entschied letztlich das Spiel.

Spiel um Platz 3

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16. Juli 1994 um 12:30 Uhr PDT (21:30 Uhr MESZ) in Pasadena
Schweden  Schweden Bulgarien  Bulgarien 4:0 (4:0)

Die Bulgaren gaben nach der deutlichen Niederlage gegen Schweden zu, ihr gutes Abschneiden bei dieser WM schon zu ausgiebig gefeiert zu haben und deshalb nicht topfit für das Spiel um Platz 3 gewesen zu sein. Es wurde gemunkelt, dass Christo Stoitschkow Torschützenkönig werden und er unbedingt ein weiteres Tor schießen sollte, und somit Torchancen für andere Spieler ausgelassen wurden, was mit dazu beigetragen haben könnte, dass die Bulgaren trotz einiger Chancen überhaupt kein Tor erzielt haben. Für Schweden war es das beste Abschneiden seit der Vize-Weltmeisterschaft von 1958 im eigenen Land.

Brasilien Italien Aufstellung
Brasilien 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Finale
17. Juli 1994 um 12:30 Uhr PDT (21:30 Uhr MESZ) in Pasadena (Rose Bowl)
Ergebnis: 0:0 n. V., 3:2 i. E.
Zuschauer: 94.194
Schiedsrichter: Sándor Puhl (Ungarn  Ungarn)
Spielbericht
Italien 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aufstellung Brasilien gegen Italien
Cláudio TaffarelAldair, Márcio Santos, Mauro SilvaJorginho (21. Cafu), Dunga (C) , BrancoMazinho, Zinho (106. Viola) – Bebeto, Romário
Cheftrainer: Carlos Alberto Parreira
Gianluca PagliucaFranco Baresi (C) Antonio Benarrivo, Roberto Mussi (35. Luigi Apolloni), Paolo MaldiniNicola Berti, Demetrio Albertini, Dino Baggio (95. Alberigo Evani), Roberto DonadoniRoberto Baggio, Daniele Massaro
Cheftrainer: Arrigo Sacchi
Elfmeterschießen

  Pagliuca hält gegen Márcio Santos

  1:1 Romário

  2:2 Branco

  3:2 Dunga
  Baresi schießt über das Tor

  0:1 Albertini

  1:2 Evani

  Taffarel hält gegen Massaro

  R. Baggio schießt über das Tor
  Mazinho, Cafu   Apolloni, Albertini

Ein von Taktik geprägtes Finale konnten die Brasilianer letztlich im Elfmeterschießen für sich entscheiden. Mit Roberto Baggio und Franco Baresi verschossen zwei italienische Fußball-Legenden. Brasilien gewann damit sein erstes WM-Finale seit 24 Jahren.

Ehrungen der Platzierten

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Romário wurde zum FIFA-Weltfußballer des Jahres gewählt und Cafu zu Südamerikas Fußballer des Jahres. Daniele Massaro wurde als Italiens Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Roberto Baggio und Paolo Maldini belegten hinter Christo Stoitschkow die Plätze 2 und 3 bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres.

Beste Torschützen

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Torschützenkönige des Turniers und gemeinsam mit dem goldenen Schuh ausgezeichnet wurden der Russe Oleg Salenko und der Bulgare Christo Stoitschkow. Ein silberner Schuh wurde nicht vergeben. Den bronzenen Schuh erhielten gemeinsam der Schwede Kennet Andersson und der Brasilianer Romário.

Rang Spieler Tore
1 Russe  Oleg Salenko 6
Bulgare  Christo Stoitschkow 6
3 Schwede  Kennet Andersson 5
Italiener  Roberto Baggio 5
Deutscher  Jürgen Klinsmann 5
Brasilianer  Romário 5
7 Argentinier  Gabriel Batistuta 4
Schwede  Martin Dahlin 4
Rumäne  Florin Răducioiu 4
10 Brasilianer  Bebeto 3
Niederländer  Dennis Bergkamp 3
Spanier  José Luis Caminero 3
Schwede  Tomas Brolin 3
Rumäne  Gheorghe Hagi 3
Rang Spieler Tore
15 Belgier  Philippe Albert 2
Saudi  Fuad Amin 2
Nigerianer  Daniel Amokachi 2
Nigerianer  Emmanuel Amuneke 2
Italiener  Dino Baggio 2
Argentinier  Claudio Caniggia 2
Rumäne  Ilie Dumitrescu 2
Mexikaner  Luis García Postigo 2
Spanier  Jon Andoni Goikoetxea 2
Niederländer  Wim Jonk 2
Schweizer  Adrian Knup 2
Bulgare  Jordan Letschkow 2
Südkoreaner  Hong Myung-bo 2
Kolumbianer  Adolfo Valencia 2
Deutscher  Rudi Völler 2

Darüber hinaus gab es 51 Spieler mit einem Treffer. Hinzu kam ein Eigentor.

All-Star-Team

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Torhüter Abwehr Mittelfeld Stürmer

Belgien  Michel Preud’homme

Brasilien  Jorginho
Italien  Paolo Maldini
Brasilien  Márcio Santos

Brasilien  Dunga
Bulgarien  Krassimir Balakow
Rumänien  Gheorghe Hagi
Schweden  Tomas Brolin

Italien  Roberto Baggio
Brasilien  Romário
Bulgarien  Christo Stoitschkow

Schiedsrichter

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Insgesamt kamen 24 Schiedsrichter zu Spielleitungen. Erstmalig wurden bei einer Weltmeisterschaft spezialisierte Schiedsrichterassistenten eingesetzt – vier Jahre vorher in Italien waren die nominierten Spieloffiziellen sowohl als Hauptschiedsrichter, als auch als Linienrichter eingesetzt worden. Zudem wurden erstmals farbige Schiedsrichtertrikots standardmäßig verwendet, in vorherigen Ausgaben war vom klassischen „Schiedsrichter-Schwarz“ nur in Ausnahmefällen abgewichen worden.

Im Eröffnungsspiel amtierte Arturo Brizio Carter aus Mexiko, das Endspiel wurde vom Ungarn Sándor Puhl geleitet. Für drei Schiedsrichter war dies bereits die zweite Endrunde, für weitere zwei – Jamal al-Sharif aus Syrien und Joël Quiniou aus Frankreich – sogar die dritte. Letzterer erreichte mit seinen vier Partien die Gesamtmarke von acht WM-Spielleitungen und wurde damit WM-Rekordschiedsrichter. Erst 2014 wurde dieser Rekord vom Usbeken Ravshan Ermatov übertroffen.

Verband Land Schiedsrichter Spiele Bemerkung
AFC Vereinigte Arabische Emirate  Ver. Arab. Emirate Ali Bujsaim 2 Spiel um Platz 3
Syrien  Syrien Jamal al-Sharif 3
CAF Mauritius  Mauritius Lim Kee Chong 1
Tunesien 1859  Tunesien Neji Jouini 2
CONCACAF Vereinigte Staaten  USA Arturo Angeles 1
Costa Rica  Costa Rica Rodrigo Badilla 3
Mexiko  Mexiko Arturo Brizio Carter 3 Eröffnungsspiel
CONMEBOL Kolumbien  Kolumbien José Torres Cadena 4 Halbfinale
Uruguay  Uruguay Ernesto Filippi 1
Argentinien  Argentinien Franciso Oscar Lamolina 2
Brasilien  Brasilien Renato Marsiglia 2
Peru  Peru Alberto Tejada 2
UEFA Italien  Italien Fabio Baldas 1
Italien  Italien Pierluigi Pairetto 1
Spanien  Spanien Manuel Díaz Vega 1
England  England Phillip Don 1
Schweden  Schweden Bo Karlsson 1
Deutschland  Deutschland Hellmut Krug 2
Danemark  Dänemark Peter Mikkelsen 3
Schottland  Schottland Leslie Mottram 2
Ungarn  Ungarn Sándor Puhl 4 Finale
Frankreich  Frankreich Joël Quiniou 4 Halbfinale, neuer WM-Rekordschiedsrichter (bis 2014)
Schweiz  Schweiz Kurt Röthlisberger 2
Niederlande  Niederlande Mario van der Ende 3
 
Die deutsche Briefmarke von 1994 zur Fußball-WM

Musikalische Rezeption

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Die italienische Fun-Metal-Band Nanowar of Steel veröffentlichte 2023 den Song Pasadena 1994, der das Finalspiel satirisch als Kriegsereignis darstellt.[18]

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Commons: Fußball-Weltmeisterschaft 1994 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Peter Burghardt: Fußball-WM: Dopingfall Diego Maradona. In: sueddeutsche.de. 26. Juni 2014, abgerufen am 7. September 2015.
  2. a b Torschützenkönig 1994: Salenko & Stoitchkov – sportschau.de. In: www1.sportschau.de. Abgerufen am 7. September 2015.
  3. a b Goal.com: Die Helden der WM-Teilnehmer – Kameruns Roger Milla: Der älteste WM-Spieler und Torschütze - Goal.com. In: goal.com. 2. April 2010, abgerufen am 7. September 2015.
  4. Rp Online: WM 2014: Nur 1994 in den USA kamen mehr Zuschauer. In: rp-online.de. 14. Juli 2014, abgerufen am 7. September 2015.
  5. 'Faulty plane' killed Zambia team. In: news.bbc.co.uk. 28. November 2003, abgerufen am 7. September 2015.
  6. a b Sonja Peteranderl: Ermordeter Fußballstar: Todesstrafe für ein Eigentor. In: Spiegel Online. 1. Juli 2013, abgerufen am 7. September 2015.
  7. a b Abendzeitung, Germany: Kolumbien und die WM 1994: Ein Eigentor und sechs Schüsse: Der Mord an Andrés Escobar - Abendzeitung München. In: abendzeitung-muenchen.de. Abgerufen am 7. September 2015.
  8. Host announcement decision. In: FIFA. Archiviert vom Original am 17. Juni 2019; abgerufen am 7. September 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fifa.com
  9. Sven Flohr: In Detroit verfällt ein 80.000-Zuschauer-Stadion. In: welt.de. 20. Mai 2014, abgerufen am 27. September 2015.
  10. WM-Auslosung kein TV-Hit, in Kleine Zeitung vom 23. Dezember 1993, Seite 36; POS.: Kasten 1, unten.
  11. Männer-Weltrangliste 14. Juni 1994 (Memento des Originals vom 13. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  12. Trainer - Schlicht absurd. In: Der Spiegel. Nr. 29, 1994 (online).
  13. Wenn die Nachspielzeit ewig währt. In: mainpost.de. 7. September 2015, abgerufen am 7. September 2015.
  14. Christoph Heymann: Mein WM-Erlebnis: 1994: Andreas Möller: Es ging immer um die Spielerfrauen. In: zeit.de. 7. Juni 2010, abgerufen am 7. September 2015.
  15. Die Magie der Bälle. In: tagesspiegel.de. 2. Juni 2010, abgerufen am 7. September 2015.
  16. Fundstück WM-Flipper. In: rund-magazin.de. 24. Mai 2010, abgerufen am 7. September 2015.
  17. Markus Stier: Fußballspiel und Gottesdienst für Senna. In: auto-motor-und-sport.de. 22. April 2004, abgerufen am 7. September 2015.
  18. 'Pasadena 1994'-Video veröffentlicht - RockHard. Abgerufen am 20. März 2024 (deutsch).