Die Galerie Rüdiger Schöttle wurde 1968 gegründet, ihre Räume befinden sich seit 2002 in der Amalienstraße der bayerischen Landeshauptstadt München. Zuvor befanden sich die Galerieräume in der Prinzregentenstraße und anschließend in der Martiusstraße in München.

Eingang der Galerie Rüdiger Schöttle in der Amalienstraße, München. Foto: Wilfried Petzi, 2016.

Geschichte

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Anfang der 1970er Jahre befasste sich die Galerie Rüdiger Schöttle mit Avantgarde-Kunst und der darin angelegten Bildkritik. Als Galerist, Kurator und Essayist verfolgte der Inhaber in den 1980er und 1990er Jahren ein Programm, das sich der Rückkehr des Narrativen und der Neubewertung von Bildern öffnete. Er konzipierte Ausstellungen wie Louis XIV tanzt und Theatergarten Bestiarium, die in den USA und Europa gezeigt wurden.

Durch barocke Repräsentation und historische Formen der Öffentlichkeit brachte er ein gegen Geschichtsvergessenheit gerichtetes Moment in den Diskurs ein.[1][2] Das Programm entwickelte sich in intellektueller Auseinandersetzung und in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Dan Graham.

Früh wurden Künstler wie Günther Förg, Lawrence Weiner, James Coleman oder Thomas Ruff gezeigt und gefördert.[3] Mit der Galerie entstand ein Forum für zeitgenössische Kunst, das eine Reihe von Künstlern zum ersten Mal mit einer Einzelausstellung vorstellte.[4] Rüdiger Schöttle hat sich in seiner Galeriearbeit immer wieder auf harte Brüche und Richtungswechsel eingelassen. Anfang der siebziger Jahre trennte er sich von Künstlern aus den Reihen des Wiener Aktionismus, weil er mit deren Expression nicht viel anfangen konnte. Es folgte die Konzeptkunst, etwa zu On Kawara oder Joseph Kosuth. Dieser Ansatz prägt mit Künstlern wie Thomas Struth, Candida Höfer oder Goshka Macuga auch heute das Profil der Galerie.[5]

Konzeptuelle Inhalte und Reflexion des Kontextes stellen eine generationen- und medienübergreifende Verbindung zwischen den Künstlern dar. Neben den realen Werken führen sie zu theoretischen Auseinandersetzungen, die den Entstehungsprozess ihrer Arbeiten begleiten.[6] In den 1980er Jahren wurde unter Einbezug von Malerei und Fotografie das darstellende bzw. erzählerische Moment bedeutsamer. Bei den Fotoarbeiten von Jeff Wall, Thomas Struth, Thomas Ruff[4] oder bei den Filmen von Rodney Graham beinhaltet das Bildmedium neben seinen abbildenden und die Faszination der Betrachter einbeziehenden Möglichkeiten auch eine analysierende und aufklärerische Distanz. Fragen zur Konstruktion von Identität, dem Zusammenhang von Erinnerung und Geschichte, Situationen und Orten gehen z. B. die Arbeiten Candida Höfers und James Colemans, die Filminstallationen Anri Salas und David Claerbouts nach.

Ausstellungen (Auswahl)

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Die Galerie Rüdiger Schöttle beteiligt sich an Kunstmessen weltweit, wie z. B. der Art Basel, der Art Basel Hong Kong, der Frieze Art Fair London oder der Art Cologne.[8]

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Einzelnachweise

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  1. vgl. Vorwort des Buches Bild – Erzählung – Öffentlichkeit, Die Galerie Schöttle. Heinz Schütz (Hrsg.), Passagen Verlag 2001
  2. vgl. Rüdiger Schöttle: Der getanzte Louis XIX tanzt, in: Bild – Erzählung – Öffentlichkeit, Die Galerie Schöttle. Heinz Schütz (Hrsg.), Passagen Verlag 2001, S. 59–62
  3. vgl. Catrin Lorch: Schöttles Obsessionen. In: Süddeutsche Zeitung, 2009
  4. a b vgl. Christoph Wiedemann: Spiel mit dem Ego. In: Süddeutsche Zeitung, 21. Februar 2012, S. 11
  5. vgl. Astrid Mayerle: Rüdiger Schöttle: Der Galerist als Konzepteur. In: Kunstzeitung 2008, Nr. 142, S. 5
  6. vgl. Vorwort des Buches Bestiarium der Kunst – Texte im Bilderlabyrinth, Rüdiger Schöttle, Passagen Verlag 1995
  7. vgl. Heinz Schütz (Hrsg.): Bild – Erzählung – Öffentlichkeit, Die Galerie Schöttle, Passagen Verlag 2001, S. 165 f.
  8. vgl. Susanne Schreiber: Hier werden gute Geschäfte gemacht, in: Handelsblatt, 22. April 2010