Gardenia – Eine Frau will vergessen

Film von Fritz Lang (1953)

Gardenia – Eine Frau will vergessen (Originaltitel: The Blue Gardenia) ist ein in Schwarzweiß gedrehter US-amerikanischer Film noir des deutsch-österreichischen Regisseurs Fritz Lang aus dem Jahr 1953 nach einer Erzählung von Vera Caspary.

Film
Titel Gardenia – Eine Frau will vergessen
Originaltitel The Blue Gardenia
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1953
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Blue Gardenia Productions
Stab
Regie Fritz Lang
Drehbuch Charles Hoffman,
Vera Caspary (Story)
Produktion Alex Gottlieb
Musik Raoul Kraushaar
Kamera Nicholas Musuraca
Schnitt Edward Mann
Besetzung

Handlung

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Die Telefonistin Norah Larkin erhält an ihrem Geburtstag einen Brief ihres Verlobten aus Korea, in dem dieser die Beziehung für beendet erklärt. Um ihren Kummer zu vergessen, nimmt sie eine telefonische Einladung des als Schürzenjäger berüchtigten Malers Harry Prebble an, die eigentlich ihrer lebensfrohen Mitbewohnerin und Kollegin Crystal galt. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Blue Gardenia Restaurant bringt Prebble die stark betrunkene Norah zu sich nach Hause. Als er dort zudringlich wird, schlägt Norah mit einem Kaminhaken nach ihm und fällt in Ohnmacht. Nachdem sie wieder zu sich gekommen ist, verlässt sie ohne sich umzusehen fluchtartig die Wohnung. Am nächsten Morgen kann sich die verkaterte Norah nicht mehr an die Geschehnisse der vorigen Nacht erinnern, bis sie in der Zeitung liest, dass Harry Prebble erschlagen in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Durch den Schock kommt ihr Erinnerungsvermögen zurück und Norah glaubt Prebble ermordet zu haben.

Der Reporter Casey Mayo veröffentlicht in seiner Zeitung einen offenen Brief an die unbekannte Mörderin mit dem Angebot, dieser zu helfen, wenn sie ihm exklusiv ihre Geschichte überlässt. Norah trifft sich mit Mayo und erzählt ihm ihre Erlebnisse, behauptet dabei aber, sie wäre nur die Freundin der Täterin, und verschwindet wieder. Nachdem sie in ihrer Verzweiflung Crystal die Wahrheit beichtet, vermittelt diese ein zweites Treffen mit Mayo. Als Norah dabei gesteht, dass sie selbst die Schuldige ist, erscheint die vom Wirt des Restaurants verständigte Polizei und verhaftet sie.

Mayo ist allerdings mittlerweile nicht mehr von Norahs Schuld überzeugt und hat sich in sie verliebt. Gemeinsam mit dem Polizisten Sam Haynes macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit. Sie finden schließlich heraus, dass Prebble eine schwangere Freundin hatte. Nach einem Selbstmordversuch gesteht diese, in der Tatnacht zu Prebble in die Wohnung gekommen zu sein, nachdem Norah bereits geflohen war. Als sie dort erkannte, dass Prebble sie nicht heiraten würde und offensichtlich gerade eine andere Frau bei ihm gewesen war, erschlug sie ihn.

Hintergrund

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Gardenia – Eine Frau will vergessen startete am 28. März 1953 in den Kinos der USA.[1] In Deutschland kam er am 20. November 1953 in die Kinos.[2]

Nat King Cole spielt sich im Film selbst und singt den Song Blue Gardenia (Text und Musik: Bob Russell und Lester Lee, Arrangement: Nelson Riddle).

Synchronisation

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Die Synchronisation wurde 1953 in Berlin produziert.[3]

Rolle Darsteller Synchronsprecher[3][4]
Norah Larkin Anne Baxter Tilly Lauenstein
Casey Mayo Richard Conte Paul Edwin Roth
Crystal Carpenter Ann Sothern Alice Treff
Harry Prebble Raymond Burr Ernst Wilhelm Borchert
Sally Ellis Jeff Donnell ?
Al Richard Erdman Klaus Schwarzkopf
Sam Haynes George Reeves Eduard Wandrey
Rose Miller Ruth Storey ?
Homer Ray Walker Peter Petersz

Kritiken

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„Ein Psychogramm, das in einer Mischung aus Kriminalmelodram und Film Noir in ausgeklügelter Lichtregie und mit guten Schauspielern die Abhängigkeit von Frauen in patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen schildert.“

„Ein etwas enttäuschender Film für solch große Talente wie Lang und Musuraca.“

Michael L. Stephens: Film Noir: A Comprehensive, Illustrated Reference to Movies, Terms and Persons[5]

„Mit beeindruckenden Bilder erzählt Regisseur Fritz Lang einen typischen film noir, in dem eine Frau ihre Unschuld beweisen muss und dabei die Hölle auf Erden durchlebt.“

„Fritz Langs Regie ist gewohnt innovativ, Anne Baxter bringt ihre Figur zum Leben, und vor allem die Besetzung der Nebenrollen fällt angenehm auf – Richard Conte und Ann Sothern sind herausragend. Leider krankt der Film erheblich an seinem Ende, das der Regie […] eindeutig vom Studio aufgezwungen wurde und völlig unglaubwürdig ist.“

Der-Film-noir.de[7]
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Literatur

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  • The Blue Gardenia (Gardenia – Eine Frau will vergessen). In: Robert Zion: Fritz Lang in Amerika. 35 Millimeter Verlag, Saarbrücken 2023, ISBN 978-3-00-072012-3, S. 150–154.
  1. Alain Silver, Elizabeth Ward (Hrsg.): Film Noir. An Encyclopedic Reference to the American Style, Third Edition. Overlook/Duckworth, New York/Woodstock/London 1992, ISBN 0-87951-479-5, S. 37–38.
  2. a b Gardenia – Eine Frau will vergessen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. September 2017..
  3. a b Gardenia – Eine Frau will vergessen. In: Synchrondatenbank, abgerufen am 13. Mai 2020.
  4. Gardenia – Eine Frau will vergessen (1953). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 25. März 2023.
  5. „A somewhat disappointing film for talents as great as Lang and Musuraca“ Michael L. Stephens: Film Noir: A Comprehensive, Illustrated Reference to Movies, Terms and Persons. McFarland & Co, Jefferson NC 1995, S. 49–50.
  6. Gardenia – Eine Frau will vergessen. In: prisma. Abgerufen am 27. März 2021.
  7. Gardenia – Eine Frau will vergessen. In: Der-Film-noir.de, abgerufen am 13. Mai 2020.