Georg Kieckebusch
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Georg Kieckebusch (* 20. September 1908 in Sülze; † 25. Juni 1989 in Bad Oldesloe) war ein deutscher Schuhmacher, SA-Mitglied, Bürgermeister von Neubukow.
Leben
BearbeitenGeorg Kieckebusch war der Sohn eines Schuhmachermeisters. In Sülze aufgewachsen besuchte er hier auch die Volksschule bis zur 8. Klasse. Dann begann er 1923 eine Schuhmacherlehre im väterlichen Betrieb. Bereits als Jugendlicher wandte er sich der NS-Bewegung zu und wurde im März 1924 Mitglied der Jungsturmabteilung 158. Nach Abschluss seiner Lehre 1926 war er bis 1934 als Schumachergeselle tätig. In dieser Zeit wurde Kieckebusch Mitglied der NSDAP und führte hier die Mitglieds Nr. 76.513. Im darauffolgenden Monat trat er der SA-Formation in Bad Sülze bei. Hier betätigte er sich bis 1933 als ehrenamtlicher SA-Führer in den SA-Formationen von Bad Sülze und Marlow.[1]
Nach der NS-Machtergreifung 1933 gab Kieckebusch seinen Handwerkerberuf auf und wurde im April 1934 bezahltes Mitglied der SA. Zu dieser Zeit hatte er die Führung des SA-Sturmbanners 1/89 der Stadt Wismar inne. Auf Anweisung des Gauleiters von Mecklenburg-Lübeck, Friedrich Hildebrandt (1898–1948) wurde Kieckbusch 1936 als ein „Versorgungsfall“ beim Güstrower Getreidewirtschaftsverband angestellt, damit er und seine Familie über feste finanzielle Einkünfte verfügten. Anfang Januar 1936 war er als Führer des SA-Reservesturmbanners I R 90 nach Rostock gewechselt. Im gleichen Jahr heiratete er. Ein Jahr später wechselte er zum SA-Sturmbann IV/90 nach Güstrow hier hatte er den Rang eines SA-Obersturmführers.[2]
Bürgermeister von Neubukow
BearbeitenAls der amtierende Bürgermeister von Neubukow Kurt Beling (* 1904) wegen eines Tötungsdeliktes und des daraus resultierenden Strafverfahrens den Posten nicht mehr behalten konnte, hatte übergangsweise der NSDAP-Ortsführer August Hartig (1884-1942) Anfang 1938 diese Aufgaben übernommen.[3] Im Frühjahr bestimmte Gauleiter Hildebrandt Georg Kiekbusch zum neuen Bürgermeister, ohne dass dieser über kommunale Erfahrungen oder Kenntnisse im rechtlichen und Verwaltungsbereich verfügte. Zusätzlich war er Beisitzer bei der III. Kammer des NSDAP-Gerichtes in Schwerin. Obwohl bis Mitte 1939 noch kein Kriegszustand herrschte und auch nicht die ab Herbst auferlegten Kreisumlagen als Kriegsausgleichsabgabe fällig war, hatten sich für die Stadt Neubukow bis dahin die Schulden fast verdoppelt. Auch die dann ein Jahr später vom Land Mecklenburg vorgenommene außerordentliche Schuldentilgung in Höhe von 90.000 Reichsmark brachten keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Das absolute Wirtschaftsergebnis der Stadt hatte sich unter Bürgermeister Kieckebusch halbiert und war 1940 auf 15.121 Reichsmark herabgesunken. [4]Im April 1940 erhielt Kieckebusch seine Einberufung zum Kriegseinsatz. Dazu wurde er dem Infanterie-Ersatz-Bataillon 222 in Wismar zugegliedert. Übergangsweise übernahm daraufhin Hartig erneut in kommissarischer Form das Bürgermeistamt. Als sich aber die ungelösten Aufgaben wegen der Abwesenheit des Amtsinhabers häuften, erhielt Kieckebusch im August 1941 eine u.k.-Stellung. Ab Oktober 1942 wurde übergangsweise Ernst van der Heyden (1882-1956) als kommissarischer Bürgermeister bestimmt.
Im April 1943 war Kieckebusch im Range eines Unteroffiziers zeitweilig als Gruppenführer im II. Bataillon des Panzergrenadierregimentes 115 verwendet worden. Jedoch erfolgte dann zum Oktober 1943 eine erneute Einberufung Kieckebuschs zum Kriegseinsatz. Nach nur wenigen Tagen Fronteinsatz kam er in Volturno (Italien) in Kriegsgefangenschaft. Zum Jahresende 1943 übergaben die italienischen Truppen ihn an die Amerikaner und er wurde zur Internierung nach Afrika in die Nähe von Oran verbracht. Von dort aus trat er im Januar 1944 den Transport in das Internierungslager Camp Pickert im USA-Staat Virginia an. Von dort wurde er im Mai 1946 in ein Arbeitslager für deutsche Kriegsgefangene nach England gebracht. Fast zur gleichen Zeit wurde er in Abwesenheit wegen seiner NS-Zugehörigkeit durch die sowjetische Besatzungsmacht enteignet und sein Vermögen in Neubukow konfisziert.[5] Erst im September 1947 wurde er, zu dieser Zeit noch im Gefangenenlager Munsterlager, entlassen.
Nachkriegszeit
BearbeitenSeinen Wohnsitz hatte Georg Kieckebusch nach seiner Rückkehr aus der Gefangeschaft in Bad Oldesloe genommen. Nach einer Information der örtlichen Behörden war er 1954 dort arbeitslos gemeldet.
Familie
BearbeitenGeorg Kieckebusch heiratete im April 1936 Hella Schildmann (1912–2003).
Literatur
Bearbeiten- Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar: Die Städte Mecklenburgs im Dritten Reich, Handbuch zur Stadtentwicklung im Nationalsozialismus. Edition Temmen, Hrsg. Institut für Zeitgeschichte München, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4029-2, S. 635f.
- Walter Haak: Neubukow, Zur Geschichte einer kleinen Mecklenburgischen Stadt. Hrsg. Stadt Neubukow 2000.
- Neubukow Ortschronik, Verlag Ostseezeitung Rostock 1985.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar: Die Städte Mecklenburgs im Dritten Reich, Handbuch zur Stadtentwicklung im Nationalsozialismus. Edition Temmen, Hrsg. Institut für Zeitgeschichte München, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4029-2, S. 635f.
- ↑ SA-Formationen und ihre Besetzung, Dokumentation nach Besatzungsgebieten, antifa Verlag 1975 (ohne Ort)
- ↑ Neubukow Ortschronik, Verlag Ostseezeitung Rostock 1985
- ↑ Finanzen/Steuereinnahmen/Schulden und Wirtschaftliches Ergebnis der Stadt Neubukow von 1934 bis 1945, in: Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar: Die Städte Mecklenburgs im Dritten Reich, Handbuch zur Stadtentwicklung im Nationalsozialismus. Edition Temmen, Hrsg. Institut für Zeitgeschichte München, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4029-2, S. 309ff.
- ↑ Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar: Die Städte Mecklenburgs im Dritten Reich, Handbuch zur Stadtentwicklung im Nationalsozialismus. Edition Temmen, Hrsg. Institut für Zeitgeschichte München, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-4029-2, S. 636
Personendaten | |
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NAME | Kieckebusch, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schumacher, SA-Mitglied, Bürgermeister von Neubukow |
GEBURTSDATUM | 20. September 1908 |
GEBURTSORT | Sülze |
STERBEDATUM | 25. Juni 1989 |
STERBEORT | Bad Oldesloe |