Wikipedia

Georg Maier (Politiker, 1967)

deutscher Politiker, Innenminister von Thüringen

Georg Maier (* 25. April 1967 in Singen, Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit 2017 mit kurzer Unterbrechung Innenminister des Freistaats Thüringen und war von 2021 bis 2024 stellvertretender Ministerpräsident Thüringens. Zudem ist er seit 2020 Landesvorsitzender der SPD Thüringen.

Georg Maier (2024)

Leben

Bearbeiten

Nach dem Abitur in Singen und Grundwehrdienst studierte er von 1988 bis 1994 Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten in Mannheim und St. Gallen. Als Diplom-Kaufmann begann Maier seine berufliche Laufbahn 1995 in Erfurt bei der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS). 1996 wechselte er zur KfW Bankengruppe nach Frankfurt am Main, wo er bis 2015 in verschiedenen Positionen tätig war, u. a. als Leiter des Vorstandsstabes. Zuletzt leitete er die Gründungs- und Mittelstandsfinanzierung in Bonn. Nachdem er zuvor in Frankfurt am Main lebte[1], wohnt Maier seit 2018 in der thüringischen Kleinstadt Friedrichroda, wo er auch Mitglied des Stadtrates war.[2] Er ist katholisch und hat drei Kinder aus erster Ehe. Mit seiner zweiten Ehefrau Antonia Sturm ist er seit 2017 liiert. Das Paar bekam 2020 eine Tochter und heiratete 2022.[3]

Politik

Bearbeiten
 
Georg Maier zu Beginn der 209. Innenministerkonferenz Ende November 2018 in Magdeburg

Georg Maier ist seit 2009 Mitglied der SPD. Im Bundestagswahlkampf 2013 war er Teil des fünfköpfigen Strategieteams des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück beim SPD-Parteivorstand. Seine Zuständigkeit im Strategieteam lag auf den Themen Mittelstand, Energie, Infrastruktur und Digitalisierung. Nach dem Bundestagswahlkampf wurde er vom Landesvorsitzenden der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel in den Beirat Wirtschaft und Finanzen sowie die Denkwerkstatt Digitalisierung und Gesellschaft berufen. Zudem ist er Mitglied im Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung und Sprecher des Finanzforums der SPD in Frankfurt.[4]

Am 30. Juni 2015 wurde Maier Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft und war dort zuständig für die Bereiche Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsförderung, Tourismus und digitale Gesellschaft.[5] Seit November 2016 gehört er als Beisitzer dem Landesvorstand der SPD Thüringen an.[6] Im November 2018 wurde er auf dem Landesparteitag in Arnstadt zum Landesschatzmeister gewählt.

Am 30. August 2017 wurde der bisherige Staatssekretär von Ministerpräsident Bodo Ramelow als Nachfolger des entlassenen Holger Poppenhäger zum Innenminister von Thüringen im Kabinett Ramelow I ernannt.[7][8]

Am 26. Mai 2019 wurde er in den Stadtrat von Friedrichroda[9] und den Kreistag des Landkreises Gotha gewählt.[10] Das Stadtratsmandat hat er mittlerweile niedergelegt.[11]

Ab der Thüringer Landtagswahl am 28. Oktober 2019 war Maier Mitglied des Thüringer Landtages.[12] Am 5. Februar 2020 wurde er zunächst als Innenminister entlassen. Zum 30. Juni 2020 legte er sein Landtagsmandat nieder, da er am 4. März 2020 erneut zum Innenminister im Kabinett Ramelow II ernannt worden war.[13] Ihm folgte Denny Möller nach.[14]

Am 26. September 2020 wurde Maier auf dem Landesparteitag in Bad Blankenburg mit 82,7 Prozent der Stimmen zum Landesvorsitzenden der Thüringer SPD gewählt.[15][16]

Am 31. August 2021 wurde Maier als Nachfolger von Wolfgang Tiefensee zum stellvertretenden Ministerpräsidenten Thüringens ernannt. Im Dezember 2021 wurde er in den SPD-Parteivorstand gewählt. Im Dezember 2023 wurde er erneut in dieses Amt gewählt.[17]

Maier war Spitzenkandidat der SPD Thüringen für die Landtagswahl 2024 und war Direktkandidat seiner Partei im Wahlkreis Gotha I.[18] Die SPD erzielte bei der Wahl mit 6,1 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis, Maier verfehlte das Direktmandat in seinem Wahlkreis mit 12,2 Prozent deutlich und zog über die Landesliste ins Parlament ein.[19] Er wurde am 16. November mit 67 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzender bestätigt.[20] Am 13. Dezember 2024 wurde Maier, der das Innenministerium seit der Konstituierung des 8. Landtags am 26. bzw. 28. September nur noch geschäftsführend geleitet hatte, zum Minister für Inneres, Kommunales und Landesentwicklung sowie zum zweiten Stellvertreter des Ministerpräsidenten im Kabinett Voigt ernannt.[21]

Ehrungen

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Georg Maier – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. ↑ Banker, Wirtschaftsförderer, SPD-Politiker: Das ist der neue Thüringer Innenminister. (thueringer-allgemeine.de [abgerufen am 9. November 2017]).
  2. ↑ Wieland Fischer: Innenminister Georg Maier nun Stadtrat in Friedrichroda. 28. Juni 2019, abgerufen am 19. Juli 2019.
  3. ↑ Jan Schumann: Innenminister Maier (55) hat noch mal geheiratet. In: bild.de. 30. August 2022, abgerufen am 3. September 2020.
  4. ↑ SPD Finanzforum Frankfurt: Sprecherkreis - SPD Finanzforum FFM. In: www.spd-finanzforum-ffm.de. Abgerufen am 8. Juni 2016.
  5. ↑ Kathrin Schwarick: Staatssekretär Maier. In: www.thueringen.de. 20. April 2016, abgerufen am 8. Juni 2016.
  6. ↑ SPD Thüringen: Landesvorstand - SPD Thüringen. In: www.spd-thueringen.de. Abgerufen am 21. November 2016.
  7. ↑ MDR: SPD-Mann Maier ist neuer Innenminister. Abgerufen am 30. August 2017.
  8. ↑ TA: Georg Maier soll SPD in Landtagswahl führen. Abgerufen am 9. November 2017.
  9. ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 19. Juli 2019.
  10. ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 19. Juli 2019.
  11. ↑ Politik. In: friedrichroda.info. Stadt Friedrichroda, abgerufen am 1. März 2023.
  12. ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 18. Dezember 2019.
  13. ↑ Wahl in Thüringen: Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten gewählt. In: mdr.de. 4. März 2020, abgerufen am 13. März 2024.
  14. ↑ Denny Möller folgt auf Georg Maier. Abgerufen am 2. Juli 2020.
  15. ↑ Nach Wahl-Verzögerung wegen Geburt: Maier zum neuen SPD-Vorsitzenden gewählt. MDR Thüringen, 26. September 2020, abgerufen am 26. September 2020.
  16. ↑ Georg Maier für den Landesvorsitz und die Spitzenkandidatur nominiert. In: SPD Thüringen. 15. Juni 2020, abgerufen am 16. Juni 2020.
  17. ↑ Signal der Geschlossenheit: SPD-Parteitag bestätigt die Führungsspitze | Vorwärts. Abgerufen am 10. Dezember 2023.
  18. ↑ Thüringer SPD wählt Parteichef Maier zum Spitzenkandidaten für Landtagswahl. In: mdr.de. 13. April 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  19. ↑ Höcke, Voigt, Wolf: Diese bekannten Politiker verfehlen Direkteinzug in Thüringer Landtag. In: mdr.de. 2. September 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  20. ↑ SPD-Parteitag in Thüringen: Maier wiedergewählt - Skepsis bei Regierungsbeteiligung. In: mdr.de. 16. November 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  21. ↑ Neuer Thüringer Ministerpräsident Voigt ernennt sein Kabinett. In: Zeit Online. 13. Dezember 2024, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  22. ↑ https://twitter.com/TMIKThueringen/status/1779952393058209984
Personendaten
NAME Maier, Georg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD)
GEBURTSDATUM 25. April 1967
GEBURTSORT Singen, Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg_Maier_(Politiker,_1967)&oldid=251261934“