Gillersheim

Ort der Gemeinde Katlenburg-Lindau

Gillersheim ist eine Ortschaft mit 970 Einwohnern[1] im südlichen Niedersachsen. Gillersheim gehört zur Gemeinde Katlenburg-Lindau und damit zum Landkreis Northeim. Mit einer Ausdehnung von 18,91 km² ist Gillersheim flächenmäßig die größte Ortschaft in der Gemeinde, gemessen an der Einwohnerzahl die drittgrößte.

Gillersheim
Wappen von Gillersheim
Koordinaten: 51° 38′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 51° 38′ 3″ N, 10° 5′ 35″ O
Höhe: 169 m ü. NHN
Fläche: 18,91 km²[1]
Einwohner: 970 (1. Juli 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37191
Vorwahl: 05556
Gillersheim (Niedersachsen)
Gillersheim (Niedersachsen)
Lage von Gillersheim in Niedersachsen
Ortsansicht von Westen
Ortsansicht von Westen
Thiershäuser Teiche

Die Einwohner werden scherzhaft auch „Kuckucks“ genannt, wobei die genaue Herkunft und Bedeutung dieses Spitznamens unklar ist. Der Ort feierte im Jahr 2005 sein 900-jähriges Bestehen und ist bekannt durch seine zahlreichen Vereinsaktivitäten sowie seine Freiwillige Feuerwehr. Die Ortschaft hat bereits mehrfach mit Erfolg an dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen.

Geografie

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Etwa zwei Kilometer südlich von Gillersheim liegt das Erholungs- und Naturschutzgebiet „Thiershäuser Teiche“ und gleich östlich beginnt das Naturschutzgebiet Rhumeaue/Ellerniederung/Gillersheimer Bachtal.

Geschichte

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Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1105 unter dem Namen Geldrikesen.[2] Dies geschah im Rahmen einer gefälschten Urkunde, die Erzbischof Ruthard von Mainz am 11. November 1105 in Katlenburg ausstellte. In dieser Schrift bestätigte er die Gründung des Klosters Katlenburg, welche Graf Dietrich von Katlenburg auf seiner Burg errichtete und mit zahlreichen Gütern ausstattete. Zu dieser Zeit unterstand Gillersheim der Hoheit der Grafschaft Northeim, welche den Ort als Allod zu ihrem Besitz zählte. Die schriftlichen Quellen sprechen dabei von alii compagenses, welches eine Rückführung auf die Grafen von Northeim vermuten lässt.[3] Im 14. Jahrhundert unterstand der Ort dem Fürstentum Grubenhagen, die Herzöge, Ernst, Wilhelm und Johann verkauften am 6. März 1323 auf Wiederkauf dem Hildesheimer Bischof Otto unter anderem das Dorf Gillersheim, Wollbrechtshausen, die Grafschaft Westerhof und das Gericht von Berka.[4] Knapp 350 Jahre später suchte eine Feuersbrunst den Ort heim, 32 Häuser wurden, neben der Feldmark des ehemaligen Dorfes Wollbrechtshausen Opfer der Flammen. Ein Teil der Bewohner Wollbrechtshausens zog nach Gillersheim. In den Folgejahren kam es allmählich zu einer Erholung. So zählte man in Gillersheim, welches zu der damaligen Zeit Bestandteil des Amtes Katlenburg-Lindau und der dazugehörigen Vogtei Katlenburg 1848, mit der örtlichen Angermühle, insgesamt 812 Einwohner, die sich auf 138 Häuser verteilten.[5] Zu Beginn des 19. Jahrhunderts unterstellte man das Dorf dem Kanton Northeim, welcher Teil des Distrikt Göttingens war. Das damalige lutherische Pfarrdorf besaß, in seinen 121 Wohnhäusern, 630 Einwohner.[6]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen verlor die Gemeinde Gillersheim am 1. März 1974 ihre politische Selbständigkeit und wurde in die neue Gemeinde Katlenburg-Lindau eingegliedert.[7]

Der Ortsrat von Gillersheim setzt sich aus 11 Ratsmitgliedern der folgenden Parteien zusammen:[8]

(Stand: Kommunalwahl 2021)

Ortsbürgermeister

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  • Ortsbürgermeister: Uwe Lebensieg (SPD)
  • 1. stellv. Ortsbürgermeister: Gardi Müller (CDU)
  • 2. stellv. Ortsbürgermeisterin: Alexandra Ehrlich (SPD)

(Quelle:[8])

 
Wappen von Gillersheim
Blasonierung: „Im gespaltenen Schild vorn in Rot ein halber silbern bewehrter schwarzer Adler am Spalt, hinten in Silber ein grüner Eichenzweig mit zwei goldenen Eicheln.“[9]
Wappenbegründung: Gillersheim gehörte zum Amt Katlenburg. Es besitzt einen ausgedehnten Waldbezirk, der für den Ort von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist. Auf das Amtswappen ist zurückgegriffen, weil sonstige heraldisch zu verwendende Eigentümlichkeiten des Ortes nicht bekannt sind.

Das Wappen wurde in seinem vorderen Felde heraldisch unkorrekt angefertigt (Siehe: Tingierung – Heraldische Farbregeln).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Sehenswürdigkeiten stellen die 1853 erbaute Kirche Gillersheim, die Wüstung Leisenberg mit Kirchenruine sowie die Hügelgräber in den ausgedehnten Waldgebieten Gillersheims dar.

Baudenkmale

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Persönlichkeiten

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Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Frauke Heiligenstadt (* 1966), Politikerin (SPD), Bundestagsabgeordnete und ehemalige Niedersächsische Kultusministerin, wohnt in Gillersheim
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Commons: Gillersheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Zahlen, Daten, Fakten. In: Webseite Gemeinde Katlenburg-Lindau. 1. Juli 2018, abgerufen am 27. November 2019.
  2. Manfred Stimmig (Hrsg.): Mainzer Urkundenbuch 424. Band 1, 1932.
  3. Gudrun Pischke: Herrschaftsbereiche der Billunger, der Grafen von Stade, der Grafen von Northeim und Lothars von Süpplingenburg. August Lax Verlag, Hildesheim 1984, ISBN 3-7848-2004-2.
  4. Hans Sudendorf (Hrsg.): Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande – Theil 1: Bis zum Jahre 1341. Nr. 374. Rümpler Verlag, Hannover 1859, S. 211.
  5. Friedrich Wilhelm Harseim, C. Schlüter: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover (= Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Schlüter’sche Hofbuchdruckerei, Hannover 1848, S. 80 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  6. Johann Georg Heinrich Hassel: Statistisches Repertorium über das Königreich Westphalen. Vieweg Verlag, Braunschweig 1813, S. 19.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 214 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. a b Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 10. Juli 2022.
  9. Wappen Gillersheim. In: Webseite Gemeinde Katlenburg-Lindau. Abgerufen am 27. November 2019.