Gorbatowka (russisch Горбатовка, deutsch Nortycken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Gorbatowka
Nortycken

Горбатовка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1405
Frühere Namen Nartucken (nach 1405),
Nartocken (nach 1540),
Nartugken (nach 1542),
Nortegken (nach 1565),
Norticken (nach 1820),
Nortycken (bis 1946)
Bevölkerung 158 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238552
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 018
Geographische Lage
Koordinaten 54° 55′ N, 20° 9′ OKoordinaten: 54° 55′ 14″ N, 20° 9′ 23″ O
Gorbatowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Gorbatowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Gorbatowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Gorbatowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Gorbatowka liegt südlich von Swetlogorsk (Rauschen), 32 Kilometer nordwestlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) im Straßendreieck der Fernstraße A 192 (frühere deutsche Reichsstraße 143) und der Nebenstraße von Salskoje (Sankt Lorenz) nach Kljukwennoje (Klycken). Die nächste Bahnstation ist Swetlogorsk 1 (bis 1945 Rauschen Ort) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Swetlogorsk, der früheren Samlandbahn.

Geschichte

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Das einstige Nortycken[2], das im Jahre 1405 gegründet wurde, bestand vor 1945 aus drei kleineren Höfen. Im Jahre 1874 wurde der Ort Teil des neu errichteten Amtsbezirks Sankt Lorenz[3] (heute russisch: Salskoje), der zum Landkreis Fischhausen (1939 bis 1945 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 zählte Nortycken 137 Einwohner[4]. Bereits ein Jahr später verlor das Dorf seine Eigenständigkeit und wurde nach Sankt Lorenz eingemeindet.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Nortycken mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort wieder eigenständig die russische Bezeichnung „Gorbatowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Schatrowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Romanowski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Gorbatowka zur Landgemeinde Koworowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Nortycken vor 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Sankt Lorenz (heute russisch: Salskoje) eingegliedert. Es lag im Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Gorbatowka im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinden in Selenogradsk (Cranz) bzw. der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), beide innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sankt Lorenz
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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