Werbnoje (russisch Вербное, deutsch Darienen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Werbnoje
Darienen

Вербное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Wargienen (bis 1855),
Dorienen (nach 1871),
Darienen (bis 1946)
Bevölkerung 80 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238530
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 010
Geographische Lage
Koordinaten 54° 56′ N, 20° 32′ OKoordinaten: 54° 56′ 2″ N, 20° 32′ 23″ O
Werbnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Werbnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Werbnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Werbnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Werbnoje am Südufer des Kurischen Haffs (russisch: Kurschski Saliw) liegt 24 Kilometer nördlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und fùnf Kilometer südöstlich der Rajonstadt Selenogradsk (Cranz) an der Kommunalstraße 27K-211, die Sosnowka (Bledau) mit Lugowskoje (Lobitten) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Sosnowka an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Geschichte

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Das vor 1946 Darienen[2] genannte Dorf, das noch bis 1855 Wargienen hieß, wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Bledau[3] (heute russisch: Sosnowka) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen) (1939 bis 1945 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 12. Juli 1909 wurde der – im Jahre 1895 insgesamt 143 Einwohner zählende – Ort in den Gutsbezirk Bledau (Sosnowka) eingemeindet und verlor damit seine Eigenständigkeit.

1945 kam Darienen wie die alle Ortschaften im nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung Werbnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Cholmski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Wischnjowski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Werbnoje zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Darienen mit seiner überwiegend evangelischen Einwohnerschaft war bis 1945 in das Kirchspiel Cranz-Sarkau (russisch: Selenogradsk-Lesnoi) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Waldemar Leege. Auch heute liegt Werbnoje im Einzugsbereich der – in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen – Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), jetzt eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[5] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

FAPSI-Kontrollzentrum

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Heute befindet sich südwestlich der Siedlung Werbnoje ein weitflächig angelegtes Kontrollzentrum der Föderalen Agentur für Regierungsfernmeldewesen und Information (FAPSI, russisch: Federalnoje Agentstwo Prawitelstwennoi Swjasi i Informazii - ФАПСИ).

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Darienen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bledau
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)