Graff (rheinländisch-westfälisches Adelsgeschlecht)
Graff (auch Graiff, Graffen, Grave, Graven o. ä.) ist der Name eines erloschenen rheinländisch-westfälischen Adelsgeschlechts.
Die Familie ist von verschiedenen anderen nichtverwandten Familien Graff zu unterscheiden.
Geschichte
BearbeitenDas Geschlecht kam schon 1341 zu Haus Graven (Adolf vamme Graven), heute Langenfeld-Wiescheid, und 1436 zu Elp, heute Teil von Haan im Kreis Mettmann, vor. Ferner saß die Familie zu Hackfort im Kreis Recklinghausen (urkundl. 1550), Anröchte im Kreis Lippstadt (urkundl. 1570), Förde im Kreis Olpe (urkundl. 1584) und Hassel (auch Hasselt) im Vest Recklinghausen (urkundl. ab 14. Jahrhundert und noch 1667).[1][2][3]
Vom 14. bis Ausgang des 15. Jahrhunderts hießen die Erstgeborenen in fünf aufeinanderfolgenden Generationen „Bernd“. 1419 und 1426 erscheinen die Eheleute Bernd de Grave und Karda, Tochter des Wolter Stecke zu Vondern. Ihr Sohn Bernd wiederum hatte ebenfalls einen gleichnamigen Sohn, der um 1465/70 Anna Staël von Holstein aus dem Hause Langfort heiratete, sowie eine Tochter Karda von Graff, Konventualin im Kloster Sterkrade.[4]
1515 war Anna von Graff Äbtissin und Judith von Graff Pröpstin in St. Maria im Kapitol in Köln.[5]
Margarethe de Grave aus dem Hause Hassel (1642†), Tochter von Hermann von Graff und Elisabeth von Westerholt zu Lembeck, war 1617 noch Stiftsdame im Stift Nottuln. Später heiratete sie Bernhard von Heyden, Herr von Nienborg und Wohnung.[6]
Johann Dietrich von Graff zu Hassel heiratete 1667 Anna Johanna Sebastiana von Nesselrode († 1721 zu Essen), Witwe des Franz Wessel von der Recke zu Horst. Mit dem Tod dieses kinderlosen Johann Dietrich von Graff nach 1673, spätestens jedoch 1681,[7] erlosch das Geschlecht im Mannesstamm. Er vermachte sein Haus Hassel dem Arnold Freiherr von Wachtendonk zu Germenseel.[8][3]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Silber fünf (3:2) rote Rosen. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein offener roter Flug je mit breitem silbernen Balken belegt, auf welchem sich die Rosen wiederholen.[3]
Literatur
Bearbeiten- Anton Fahne: Geschichte der kölnischen, jülichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln, Wappen, Siegeln und Urkunden, Band 2 (Ergänzungen und Verbesserungen zum 1. Teil und Stammfolge und Wappenbuch der clevischen, geldrischen und moersschen Geschlechter, soweit sie in dem Herzogtume Juelich Cleve Berg ansaessig waren. A–Z), Heberle, Köln 1853, S. 49 (uni-duesseldorf.de).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3: Eberhard–Graffen. Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1861, S. 624 (Google Bücher).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 280 (digitale-sammlungen.de).
- Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 2. Teil, 12. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tfl. 117 (uni-goettingen.de).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 60 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 142 (uni-duesseldorf.de).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ledebur (1855), S. 280.
- ↑ Kneschke (1861), S. 624.
- ↑ a b c Spießen (1901–1903), S. 60.
- ↑ Kurt Niederau: Saarn, Duissern, Sterkrade. Ergänzungen, Berichtigungen, Anmerkungen, in: Duisburger Forschungen, Band 41, Duisburg 1994, S. 351.
- ↑ Fahne (1853), S. 49.
- ↑ Heiden zu Nienborg, von auf GenWiki, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0544 / Werden, Urkunden AA 0544, Nr. 3479, abgerufen am 15. November 2023.
- ↑ Joseph Strange: Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter, 8. Heft, Köln 1869, S. 34 (Google Bücher).