Greiendorf
Greiendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Greiendorf liegt in der Gemarkung Sterpersdorf.[3]
Greiendorf Stadt Höchstadt an der Aisch
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Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 47′ O |
Höhe: | 276 m ü. NHN |
Einwohner: | 40 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09193 |
Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt am rechten Ufer der Aisch. Gegenüber mündet die Kleine Weisach in die Aisch. Im Osten schließen sich Acker- und Grünland an. Im Nordosten wird die Flur Schelleite genannt, im Südwesten Brühl. Im Süden befinden sich der Eichelberg (296 m ü. NHN) und der Holzberg (290 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Sterpersdorf zur Kreisstraße ERH 18 (0,6 km südwestlich) bzw. zur Bundesstraße 470 beim Höchstadter Gewerbegebiet (1,3 km nordöstlich).[4]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Cridorf“ erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde wurde Apel von Thüngfeld als Lehensträger des Zehnten genannt. 1357 war dieser Zehnt als Hohenloher Lehen in der Hand Ulrichs von Lauffenholz. 1479 erhielt Hans von Lauffenholz die Casteller Lehen. 1510 erkaufte Silvester von Schaumberg dort und in Weidendorf grundherrliche Ansprüche. Seit 1612 war das Hochstift Bamberg alleiniger Grundherr über die zehn Lehengüter des Ortes. Während des Dreißigjährigen Kriegs raubten im Jahr 1626 kaiserliche Truppen das Vieh der Gemeinde, die Offiziere ließen am folgenden Tag eine Entschädigung zahlen. Nach dem Krieg war der Ort verödet. Die heutige Einöde Greienmühle gehörte ursprünglich zum Hofverband Greiendorf.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Greiendorf 6 Anwesen (1 Mühle, 2 Höfe, 3 Gütlein). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Höchstadt.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Greiendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sterpersdorf und der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Sterpersdorf zugewiesen.[7]
Am 1. Mai 1978 wurde Greiendorf im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 37 * | 52 | 34 | 56 | 36 | 57 | 52 | 38 | 47 | 40 |
Häuser[8] | 10 | 7 | 10 | 8 | 8 | 12 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist römisch-katholisch geprägt und war ursprünglich nach St. Georg (Höchstadt an der Aisch) gepfarrt,[6] seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Vitus (Sterpersdorf) zuständig.[13] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Oswald (Lonnerstadt) gepfarrt.[16]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Creiendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 545 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 128.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 64 (Digitalisat). Ebd. S. 136 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Kreuendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 33 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 139.
Weblinks
Bearbeiten- Greiendorf. In: hoechstadt.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Greiendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Greiendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Greiendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2019.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Höchstadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 139 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 128 = Greiendorf auf der Website hoechstadt.de
- ↑ a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 64.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 136.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 64 (Digitalisat). Dort als Kraiendorf aufgelistet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1048, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).