Jungenhofen
Jungenhofen ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Jungenhofen liegt in der Gemarkung Zentbechhofen.[3]
Jungenhofen Stadt Höchstadt an der Aisch
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Koordinaten: | 49° 47′ N, 10° 55′ O |
Höhe: | 284 m ü. NHN |
Einwohner: | 53 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09502 |
Kapelle
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Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt inmitten einer Waldlichtung am Seegraben, einem rechten Zufluss der Reichen Ebrach. Dieser Bach speist eine Kette von Weihern, nördlich des Ortes Schmuckweiher genannt. Das Waldgebiet im Norden heißt Lämmerhart, im Südosten Tellerholz und im Süden Melmbrunnen. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Zentbechhofen zur Staatsstraße 2254 (2 km südwestlich) bzw. die Bundesstraße 505 unterquerend nach Schlüsselau (1,6 km nördlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schnaid zur Kreisstraße FO 10 (2,5 km östlich).[4]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1109 im Stiftungsbrief von St. Jakob in Bamberg erstmals urkundlich erwähnt. 1291 übertrug Friedrich von Hasefurth seinen Hof an das Kloster Schlüsselau. Im folgenden Jahr nahm das Kloster ein Lehen des Domvikars Berthold Sezlach an. 1295 verkaufte Conrad Cratz seine Lehenschaft über Jungenhofer Güter an das Kloster und 1319 wurden die Güter von St. Jakob gegen einen jährlichen Zins von acht Unzen Denaren und Naturalgefälle erworben. 1350 erwarb Friedrich Zolner den Zehnten. Nach der Aufhebung des Nonnenkonvents 1525 verwaltete das Amt Höchstadt dessen Besitz- und Herrschaftsrechte in Jungenhofen.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Jungenhofen 12 Anwesen (2 Huben, 2 Halbhöfe, 5 Gütlein, 3 Sölden) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Bechhofen aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das bambergische Kastenamt Schlüsselau.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Jungenhofen dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Zentbechhofen zugewiesen. 1818 wurde die Ruralgemeinde Zentbechhofen gebildet, zu der der Ort gehörte.[7]
Am 1. Januar 1972 wurde Jungenhofen im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.
Baudenkmal
Bearbeiten- Haus Nr. 11: Kruzifix
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 78 | 73 | 84 | 62 | 79 | 78 | 93 | 71 | 86 | 53 |
Häuser[8] | 14 | 18 | 14 | 15 | 14 | 13 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Leonhard (Zentbechhofen) gepfarrt.[6] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Maria und Johannes (Pommersfelden) gepfarrt.[16]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Jungenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 42 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 140–141.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 70 (Digitalisat). Ebd. S. 137 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 139.
- Manfred Welker: 900 Jahre Förtschwind, Jungenhofen, Schweinbach, Zentbechhofen und Bösenbechhofen, Herzogenaurach 2009.
Weblinks
Bearbeiten- Jungenhofen. In: hoechstadt.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Jungenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Jungenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Jungenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 14. Oktober 2019.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Höchstadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 139 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 140f. = Jungenhofen auf der Website hoechstadt.de
- ↑ a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 70.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 137.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 57 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1048, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1042 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1076 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 928 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).