Medbach
Medbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Medbach liegt in der Gemarkung Etzelskirchen.[3]
Medbach Stadt Höchstadt an der Aisch
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Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 51′ O |
Höhe: | 266 m ü. NHN |
Einwohner: | 144 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09193 |
Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt am Nordufer der Aisch und am Erlenbach, der dort als linker Zufluss in die Aisch mündet. Dieser Bach speist nördlich des Ortes eine Kette von Weihern. Dort erhebt sich in einem kleinen Waldgebiet der Buchberg (313 m ü. NHN). 1 km nordwestlich liegt das Waldgebiet Voggenköhl. Die Kreisstraße ERH 36 verläuft nach Aisch (2,7 km nordöstlich) bzw. die A 3 unterquerend zur Bundesstraße 470 (1 km südwestlich) zwischen Gremsdorf und der Anschlussstelle 80 der A 3. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Saltendorf zur Staatsstraße 2254 (2,8 km nördlich).[4]
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname leitet sich vom Gewässernamen Medbach (heute Erlenbach genannt) ab, dessen Bedeutung Süßbach sein soll. Auch diese Siedlung gehörte ursprünglich zum Hofverband Etzelskirchen und kam wohl mit diesem 1017 an das Kloster Michelsberg, wenngleich der Ort nicht explizit genannt wird. Das Kloster als Lehnsherr vergab Lehen an die Ministerialen von Aisch, wie aus einer Urkunde von 1217 hervorgeht. 1348 war das Kloster wieder im direkten Besitz des Ortes.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Medbach 22 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bambergische Kastenamt Höchstadt inne. Grundherren waren das Kastenamt Höchstadt (1 Sölde), das Kastenamt Gremsdorf des Klosters Michelsberg (9 Halbhöfe, 7 Sölden, 1 Mühle) und das Rittergut Neuhaus (3 Gütlein). Außerdem gab es noch das Hirtenhaus und die Schmiede, die kommunal genutzt wurden.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Medbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Etzelskirchen in der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Etzelskirchen zugewiesen. 3 Anwesen unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Neuhaus (bis 1848).[7]
Am 1. Januar 1972 wurde Medbach im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 1: Mühle mit Kleinhaus und Hofeinfahrt
- Haus Nr. 16: Inschrifttafel
- Katholische Kapelle St. Ottilien
- Ehemalige Kapelle
- Gemeindescheuer
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 118 | 134 | 146 | 131 | 152 | 152 | 195 | 119 | 150 | 144 |
Häuser[8] | 23 | 24 | 23 | 24 | 24 | 31 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Jakobus Maior (Etzelskirchen) gepfarrt.[6] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Matthäus (Neuhaus) gepfarrt,[16] heute ist die Pfarrei Höchstadt zuständig.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Mebach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 477 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Medbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 481 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 75.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 75 (Digitalisat). Ebd. S. 129 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Mebach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 37 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 141.
Weblinks
Bearbeiten- Medbach. In: hoechstadt.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Medbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Medbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 10. Oktober 2019.
- Medbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 10. Oktober 2019.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Höchstadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 141 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 61 = Medbach auf der Website hoechstadt.de
- ↑ a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 75.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 129.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 75 (Digitalisat). Dort als Medlach aufgelistet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 990 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 678 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).