Großsteingrab Stapel
Das Großsteingrab Stapel war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Tiefstichkeramikkultur nahe dem zur Altmärkischen Höhe gehörenden Ortsteil Stapel im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt. Es wurde erstmals 1579 von Christoph Entzelt in seiner Altmärkischen Chronik[1] und 1751 von Johann Christoph und Bernhard Ludwig Bekmann in ihrer Historische[n] Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg erwähnt. Demnach besaß es eine kreisförmige Umfassung. Einzelne Steine schienen aber bereits verlagert gewesen zu sein. Im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert wurde das Grab zerstört. Johann Friedrich Danneil konnte in den 1840er Jahren das Grab nicht mehr ausfindig machen. Auch Eduard Krause und Otto Schoetensack konnten bei ihrer Aufnahme der altmärkischen Großsteingräber in den 1890er Jahren keine Reste mehr ausmachen. Nach Paul Kupka befand sich das Grab an der Stelle, an der Anfang des 20. Jahrhunderts die Scherbe einer Schale der Tiefstichkeramik-Kultur entdeckt wurde.
Literatur
Bearbeiten- Johann Christoph Bekmann, Bernhard Ludwig Bekmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg nach ihrem Ursprung, Einwohnern, Natürlichen Beschaffenheit, Gewässer, Landschaften, Stäten, Geistlichen Stiftern etc. [...]. Bd. 1, Berlin 1751, S. 352–353 (Onlineversion).
- Christoph Entzelt: Chronicon oder kurtze einfeltige vorzeichenus, darinne begriffen, wer die Alte Marck und nechste Lender darbey sind der Sindtfluth bewonet hat. Magdeburg 1579 (Onlineversion).
- Eduard Krause, Otto Schoetensack: Die megalithischen Gräber (Steinkammergräber) Deutschlands. I.: Altmark. In: Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 25, 1893, S. 143/Nr. 52 (PDF; 39,0 MB).
- Paul Kupka: Bemerkungen zur Zeitbestimmung unserer jüngeren Steinzeitaltertümer. In: Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. Bd. 5, Heft 2, 1926, 61–81.
- Joachim Preuß: Die altmärkische Gruppe der Tiefstichkeramik. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 33. Berlin 1980, S. 108.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hermann Bohm (Hrsg.): Christoph Entzelts Altmärkische Chronik. Duncker & Humblot, Leipzig 1911, S. 113, Kapitel 69 (uni-potsdam.de).