Stapel (Altmärkische Höhe)

Ortsteil der Gemeinde Altmärkische Höhe

Stapel ist ein Ortsteil der Gemeinde Altmärkische Höhe im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.

Stapel
Koordinaten: 52° 48′ N, 11° 38′ OKoordinaten: 52° 48′ 27″ N, 11° 37′ 59″ O
Höhe: 29 m ü. NHN
Fläche: 5,41 km²[1]
Einwohner: 137 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Eingemeindet nach: Lückstedt
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 039391
Stapel (Sachsen-Anhalt)
Stapel (Sachsen-Anhalt)
Lage von Stapel in Sachsen-Anhalt
Dorfkirche Stapel

Geographie

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Stapel, ein altmärkisches Straßendorf mit Kirche,[1] liegt zwischen den Städten Osterburg und Arendsee (9 und 13 Kilometer entfernt) an zwei kleinen Gräben, die westlich des Dorfes in den Zehrengraben fließen.[3]

Geschichte

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Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1311 wurde ein Geistlicher namens Hinric Stapel erwähnt.[4]

Das Dorff Stapel wurde in einem Lehnbrief für Hans von der Schulenburg im Jahr 1536 erwähnt.[5] Die Anmerkung von Adolph Friedrich Riedel, es handele sich bei der Angabe in dem Brief um Stapen ist unzutreffend, so der Historiker Peter P. Rohlach.[1] Weitere Nennungen sind 1551 Stapel und 1687 Stapell.[1]

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 37 Besitzungen mit unter 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche hatten zusammen 415 Hektar, zwei Kirchenbesitzungen hatten zusammen 43 Hektar, eine Gemeindebesitzung hatte 0,2 Hektar. 1948 hatten aus der Bodenreform 3 Vollsiedler jeder über 5 Hektar erhalten und 9 Kleinsiedler jeder unter 5 Hektar. Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Georgi Dimitrow“. Sie hatte 1960 eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 387 Hektar und eine LPG Typ I „Friedensbote“ hatte 143 Hektar. 1972 wurde dann die LPG Typ I an die LPG Typ III angeschlossen und schließlich 1975 die LPG Typ III mit der LPG Typ III „Altmark“ Bretsch, Sitz Lückstedt, zusammengeschlossen.[1]

Vorgeschichte

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Das Großsteingrab Stapel war eine im 19. Jahrhundert zerstörte jungsteinzeitliche Grabanlage.

Eingemeindungen

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Bis 1807 gehörte das Dorf zum Seehausenschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Bretsch auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[1]

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Stapel in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. April 1974 wurde sie aufgelöst und in die Gemeinde Lückstedt eingemeindet.[6]

Mit dem Zusammenschluss von Lückstedt und anderen Gemeinden am 1. Januar 2010 zur neuen Gemeinde Altmärkische Höhe kam der Ortsteil Stapel zur heutigen Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 115
1775 138
1789 111
1798 131
1801 121
1818 130
1840 211
1864 254
Jahr Einwohner
1871 269
1885 241
1892 [0]245[7]
1895 233
1900 [0]246[7]
1905 250
1900 [0]249[7]
1925 262
Jahr Einwohner
1939 223
1946 373
1964 281
1971 373
2010 179
2011 [0]161[8]
2012 [0]155[8]
2014 [0]156[9]
Jahr Einwohner
2020 [00]140[10]
2021 [00]141[10]
2022 [0]141[2]
2023 [0]137[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[1]

Religion

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Die evangelische Kirchengemeinde Stapel gehörte früher zur Pfarrei Groß Rossau.[11] Sie wird heute betreut vom Pfarrbereich Kossebau im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[12]

Die ältesten überlieferten eigenen Kirchenbücher für Stapel stammen aus dem Jahre 1804, frühere Eintragungen sind in den Büchern von Klein Rossau oder Groß Rossau zu finden.[13]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die evangelische Dorfkirche Stapel, ein einschiffiger romanischer Feldsteinbau in der Dorfmitte, stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Berühmt ist die 1492 von Gerhard van Wou gegossenen Glocke.[15]
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • An der Kirche in Stapel steht ein Denkmal für die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges.[16]

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Stapel agieren noch acht Gewerbetreibende. Der demographische Wandel Ostdeutschlands wirkt sich auch auf Stapel deutlich aus. Junge Menschen ziehen weg, um in größeren Städten eine sichere und anspruchsvolle Arbeitsstelle zu finden. Folglich musste in den 1990er Jahren der Stapeler Kindergarten schließen.

Durch Stapel führt die Landesstraße 9. Nach Lückstedt im Nordwesten sind es etwa 3 km. Bretsch liegt 3 km im Norden und Seehausen etwa 10 km im Nordosten.

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2108–2112, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 185 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 384, 134. Stapel (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2108–2112, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Karina Hoppe: Seehausen lässt weiter Federn. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 26. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 462 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 275 (Digitalisat).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 346 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  7. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 185 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  8. a b Andreas Puls: Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21. Februar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
  9. Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, S. 296, abgerufen am 3. August 2019.
  10. a b Ralf Franke: Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14. Januar 2022, DNB 1047269554, S. 17.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 87 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Kossebau. Abgerufen am 30. Mai 2021.
  13. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 12 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 30. Mai 2021.
  15. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 455.
  16. Stapel, Gemeinde Altmärkische Höhe, Landkreis Stendal. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. Januar 2021, abgerufen am 2. Oktober 2022.