Gymnasium Süderelbe

Gymnasium im Hamburger Stadtbezirk Harburg

Das Gymnasium Süderelbe (üblicherweise als GySue bezeichnet) ist ein staatliches Gymnasium im Hamburger Stadtteil Neugraben-Fischbek, der südlich der Elbe liegt.

Gymnasium Süderelbe
Gymnasium Süderelbe, Haupteingang vom Falkenbergsweg
Schulform Gymnasium
Gründung 1990
Adresse Falkenbergsweg 5
Ort Hamburg
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 28′ 12″ N, 9° 51′ 49″ OKoordinaten: 53° 28′ 12″ N, 9° 51′ 49″ O
Schüler 1010 (Schuljahr 2021/22[1])
Lehrkräfte ca. 65 (Stand: 2018/19[2])
Leitung Patrick Fischer
Website gymnasium-suederelbe.de

Geschichte und Gebäude

Bearbeiten

Das Gymnasium Süderelbe wurde 1990 als Zusammenschluss des Gymnasiums Neuwiedenthal, des Gymnasiums Fischbek und des Oberstufenzentrums Süderelbe / Gymnasiums Neugraben gegründet. Das Gebäude des Gymnasiums Neuwiedenthal wurde an eine andere Schule übergeben, das Gebäude des Gymnasiums Fischbek wurde, mit Ausnahme der Sporthalle, von der Behörde an eine katholische Schule vermietet. Das heutige Gymnasium Süderelbe befindet sich im Gebäude das ehemaligen Oberstufenzentrums.

Der Schulstandort am Falkenbergsweg befindet sich etwas südlich der Cuxhavener Straße (B73), auf einem Grundstück in ausgeprägter Hanglage. Das Schulgebäude wurde 1971 errichtet. Der Gebäudekomplex ist kammartig, wobei der „Kammrücken“ am südlichen Rand des Grundstücks verläuft, und die „Zinken“ auf dem gen Norden abfallenden Gelände ausgerichtet sind. 2006 wurde der Gebäudekomplex mit einem zweigeschossigen, aufgeständerten Baukörper erweitert.[3] 2012 wurde eine freistehende Zweifeldsporthalle erbaut.[4]

2002 übergab der Schulleiter Helmut Bossel sein Amt nach 25 Jahren an seinen Nachfolger Thomas Fritsche. Seit dem Schuljahr 2002/2003 wurde wie an allen Hamburger Gymnasien das Abitur nach zwölf Jahren eingeführt.

Schulprofil

Bearbeiten

Das Gymnasium Süderelbe ist eine offene Ganztagsschule. Die Schülerschaft des Gymnasiums kommt ganz überwiegend aus den Hamburger Stadtteilen Neugraben-Fischbek und Hausbruch.[5] Bei der Erhebung des Sozialindex für Hamburger Schulen 2011 wurde für das GySue auf einer Skala von 1 (nachteilige Voraussetzungen der Schülerschaft, höchster Förderbedarf) bis 6 (beste Voraussetzungen, kein Förderbedarf) ein Sozialindex von 5 errechnet.[6] Im Schuljahr 2016/17 hatten knapp 49 % der GySue-Schüler einen Migrationshintergrund, etwas über dem Durchschnitt aller Hamburger Gymnasien.[7]

Am GySue werden in der Oberstufe derzeit sechs Profile angeboten, u. a. (genannt sind jeweils die profilgebenden Fächer):[8]

  • Planet Erde – Umwelt, Klima, Mensch, profilgebendes Fach: Geographie
  • Natur und Gesundheit, profilgebendes Fach: Biologie
  • Energie und Umwelt-Technologie: profilgebendes Fach: Physik
  • Kultur und Sprache: profilgebendes Fach: Geschichte
  • Kultur und Sprache – AbiBac, profilgebendes Fach: Geschichte auf Französisch
  • Sport und Gesundheit, profilgebende Fächer: Sport, Biologie

Besonderheiten und Partnerschaften

Bearbeiten

Im August 2002 wurde das Angebot der Schule um einen bilingualen Zweig Französisch erweitert. Die zweisprachige Ausbildung kann seitdem bis zum deutsch-französischen Abitur („AbiBac“) fortgesetzt und mit einem Sprachzertifikat beendet werden, welches zum Studium an französischen Hochschulen berechtigt. Im Schuljahr 2020/21 gab es in Hamburg vier Gymnasien mit diesem Angebot.[9]

Vom Gymnasium werden Schüleraustauschprogramme zusammen mit Schulen in Frankreich, Australien, den USA und England durchgeführt.

Gemeinsam mit der Technischen Universität Hamburg werden Begabtenkurse unter anderem für Chemie, Informatik (insbesondere Robotik) und Mathematik organisiert. Jedes Jahr finden Theateraufführungen statt. Mit der Big Band „JazzBond“ und dem „Schulorchester“ besitzt das Gymnasium Süderelbe zwei größere Instrumentalensembles, die auch außerhalb der Schule auftreten;[10] ergänzend und zur Vorbereitung auf diese Ensembles werden Streicher- und Bläserkurse für die jüngeren Schüler (Jgst. 5 und 6) angeboten. Daneben bilden sich immer wieder auch kleinere musikalische Formationen, vor allem für besondere Anlässe; Erwähnung verdienen rückblickend z. B. Splash (hat sich mit dem entlassenen Abijahrgang 2005 aufgelöst), Ginga und Lydit.[11] Von Bedeutung im Schulleben sind heute zudem die Chöre in Unter-, Mittel- und Oberstufe.

Die erste Schülerzeitung war 1975 die Funzel, gefolgt von dem ein Jahr später erschienenen OZ Magazin. Beide waren lange zeitgleich erhältlich und spiegelten die seinerzeitig an der Schule repräsentierten politischen Hauptströmungen Jusos (Funzel) und Schüler Union (OZ Magazin) wider. Seit 2004 gibt es eine Schülerzeitung unter dem Titel New Graven Times (anfangs unter dem Titel: LogIn). Seit 2008 heißt die von der Schulleitung herausgegebene Schulzeitung GySue-Aktuell, wobei in regelmäßigen Abständen Sonderausgaben (GySue-Aktuell extra) erscheinen. Als Alternative erschien im Schuljahr 2011/2012 eine weitere Schülerzeitung namens Gysue-Aktueller.

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Bekannte Lehrer

Bearbeiten
  • Karl-Heinz Ehlers (* 1942), Politiker (Lehrer am Oberstufenzentrum Süderelbe)
  • Volker Ullrich (* 1943), Historiker (Lehrer am Oberstufenzentrum Süderelbe)

Bekannte Schüler

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Gymnasium Süderelbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Schulinfosystem SISy. Angaben zum Gymnasium Süderelbe aus dem Schuljahr 2021/22. Behörde für Schule und Berufsbildung zusammen mit dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ); abgerufen im Januar 2022.
  2. Kollegium am Gymnasium Süderelbe
  3. Erweiterung/Umbau Gymnasium Süderelbe, Falkenbergsweg auf der Profilseite von Mathez
  4. Gymnasium Süderelbe: Neubau Zweifeldsporthalle bei Güldenzopf Rohrberg Architekten.
  5. Bildungsatlas Hamburg, Schuljahr 2017/18: Einzugsgebiete des Gymnasiums Süderelbe. Von den 986 Schülerinnen und Schülern (SuS) kamen etwa drei Viertel aus Neugraben-Fischbek (479 SuS) bzw. Hausbruch (247 SuS).
  6. Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Robert Heinemann (CDU) vom 28.02.13 und Antwort des Senats. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode, Drucksache 20/7094 (PDF) Anlage 4b: Alte und neue Sozialindizes der staatlichen weiterführenden Schulen, S. 27.
  7. Peter Ulrich Meyer: So hoch ist der Migrantenanteil an Hamburger Schulen. In: Hamburger Abendblatt, 19. April 2018 (abendblatt.de – An den Hamburger Gymnasien lag der Anteil durchschnittlich bei 37,3 %).
  8. Oberstufe des Gymnasiums Süderelbe
  9. Deliverance simultanee du baccalaureat et de l’Abtur – AbiBac: Liste des établissements partenaires 2020 – 2021@1@2Vorlage:Toter Link/www.ciep.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf CIEP France Education International. Die Gymnasien in Hamburg sind Gymnasium Osterbek (seit 2006), Gymnasium Süderelbe (seit 2007), Gymnasium Othmarschen (seit 2008) und das Deutsch-Französische Gymnasium (Lycée français Antoine de Saint-Exupéry).
  10. Bericht vom 4. Februar 2020. NDR; abgerufen am 23. Juni 2020.
  11. Schulen musizieren. abendblatt.de, 12. Juni 2002.