Heliothinae

Unterfamilie der Familie Eulenfalter (Noctuidae)

Die Heliothinae sind eine Unterfamilie der Eulenfalter (Noctuidae), die derzeit etwa 365 Arten[1] (400 Arten[2]) umfasst. Die Arten sind überwiegend nachtaktiv (Nachtfalter). Einige der Arten gelten als Schädlinge an Kulturpflanzen. Die in Nord- und Südamerika vorkommende Art Heliothis virescens (Fabricius), die an Tabakpflanzen lebt, soll Schäden in Milliardenhöhe verursachen.[1]

Heliothinae

Helicoverpa armigera

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Glossata
Überfamilie: Noctuoidea
Familie: Eulenfalter (Noctuidae)
Unterfamilie: Heliothinae
Wissenschaftlicher Name
Heliothinae
Boisduval, 1828

Merkmale

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Die Heliothinae beinhalten überwiegend kleine oder mittelgroße Falter mit kompaktem Körperbau. Sie besitzen wenig modifizierte Venulae und eine Areole auf den Vorderflügeln sowie vollständige ventrale Laminae an der Furca des Metathorax. Wie bei allen Vertretern der Noctuoidea sind Tympanalorgane vorhanden. Sie sind überwiegend nachtaktiv, in der Ruheposition treffen sich die dorsalen Ecken der Vorderflügel in der Mittellinie der Falter. Als Apomorphie gelten die versetzte Anordnung der Setae L1 und L2 auf dem Prothorax der späteren Raupenstadien und die Haut der Raupen, die mit konischen Körnchen besetzt sind, die spitze apikale Dornen tragen. Eine dornige Haut kommt zwar auch bei anderen Unterfamilien der Noctuidae (Herminiinae, Cuculliinae und Plusiinae) vor, ist dort aber konvergent entstanden.

Geographische Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise

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Die Heliothinae sind eine kosmopolitische Unterfamilie der Eulenfalter. Sie leben meist in warmen trockenen Regionen beider Hemisphären. Bisher kennt man die Nahrungspflanzen nur von einem Viertel der Arten. Von diesen sind ungefähr 70 % mono- oder oligophag. Die meisten der monophagen Arten fressen an Arten der Korbblütler (Asteraceae) oder nahe verwandter Pflanzenfamilien, wie z. B. an Lippenblütlern (Lamiaceae), Sperrkrautgewächsen (Polemoniaceae), Braunwurzgewächsen (Scrophulariaceae) oder Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Außer diesen sind einige wenige Arten auch auf Süßgräser (Poaceae) und Hülsenfrüchtler (Fabaceae) ausgewichen. Die Raupen fressen hauptsächlich an Blüten und Früchten der überwiegend krautigen Pflanzen. Die restlichen 30 Prozent der Arten der Heliothinae sind polyphag, darunter befinden sich auch einige Arten, wie z. B. Helicoverpa armigera und Heliothis virescens, die jährlich Schäden in Milliardenhöhe an Nutzpflanzen verursachen.[1]

Systematik

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Die Gattungen der Unterfamilie Heliothinae mit den in Europa vorkommenden Arten:

Einzelnachweise

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  1. a b c Cho et al. (2008: S. 581).
  2. Fibiger et al. (2009: S. 177ff.).

Literatur

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  • Soowon Cho, Andrew Mitchell, Charles Mitter, Jerome Regier, Marcus Matthews und Ron Robertson: Molecular phylogenetics of heliothine moths (Lepidoptera: Noctuidae: Heliothinae), with comments on the evolution of host range and pest status. Systematic Entomology, 33: 581–594, 2008 doi:10.1111/j.1365-3113.2008.00427.x
  • Michael Fibiger, László Ronkay, Axel Steiner & Alberto Zilli: Noctuidae Europaeae Volume 11 Pantheinae, Dilobinae, Acronictinae, Eustrotiinae, Nolinae, Bagisarinae, Acontiinae, Metoponiinae, Heliothinae and Bryophilinae. 504 S., Entomological Press, Sorø 2009 ISBN 978-87-89430-14-0
  • Niels P. Kristensen: Lepidoptera, moths and butterflies. In: Maximilian Fischer (Hrsg.): Handbook of Zoology. 1. Auflage. Band 4Arthropoda: Insecta, Teilband 35. de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-015704-7 (englisch).
  • Charles Mitter und Robert W. Poole: Biosystematics of the Heliothinae (Lepidoptera: Noctuidae). Annu. Rev. Enromol., 38: 207–225, 1993 PDF
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Commons: Heliothinae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien