Hellerhofsiedlung

Wohnsiedlung im Stadtteil Gallus von Frankfurt am Main

Koordinaten: 50° 6′ N, 8° 38′ O

Hellerhofsiedlung
Siedlung in Frankfurt am Main
Alte Hellerhofsiedlung (Zustand 1960)
Alte Hellerhofsiedlung (Zustand 1960)
Basisdaten
Fläche: 0,37 km²[1]
Einwohnerzahl: 6.189[3]
Bevölkerungsdichte: 16.727 Einwohner/km²
Entstehungszeit: 1901–1904
1929–1938
Lage
Ortsbezirk: 1 – Innenstadt I
Stadtteil: Gallus
Stadtbezirk: größtenteils 165
Zentrum/Hauptstraße: Idsteiner Straße
Architektur
Baustil: u. a. klassische Moderne (Neues Frankfurt)
Stadtplaner: u. a. Ernst May
Architekt: u. a. Mart Stam

Die nach dem historischen, an der Galluswarte gelegenen Hellerhof (ein Wehrhof der Frankfurter Landwehr) benannte Hellerhof-Siedlung ist eine Wohnsiedlung im Stadtteil Gallus von Frankfurt am Main und besteht aus zwei Teilen.

Geschichte

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Die westliche Alte Hellerhofsiedlung wurde zwischen 1901 und 1904 von Philipp Holzmann & Cie G.m.b.H. als „Arbeitercolonie“ aus Backstein erbaut, was dazu führte, dass die Straßenbahn im Jahr 1902 von der Galluswarte bis dorthin verlängert wurde.[4]

Der neuere, östliche Bauabschnitt, die Neue Hellerhofsiedlung, entstand zwischen 1929 und 1936 im Rahmen des Wohnungsbauprogrammes Neues Frankfurt auf Initiative des damaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Ludwig Landmann und des Baustadtrates Ernst May. Sie ist ein frühes Beispiel für den modernen Wohnungsbau aus den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren. Von 1929 bis 1932 entstanden etwa 1200 Wohnungen nach Plänen des niederländischen Architekten Mart Stam, überwiegend ausgestattet mit 2 ½ Zimmern, Küche, Bad und Balkon bei einer Wohnfläche zwischen 43 und 48 Quadratmetern.

Die zahnschnittartig gestalteten zweigeschossigen Gebäude in Zeilenbauweise an der Frankenallee zählen in Anbetracht ihrer Entstehungszeit zu den besten gestalterischen Lösungen des Neuen Wohnens, die in Frankfurt zu finden sind. Bemerkenswert ist die Erstausstattung der Wohnungen mit der Frankfurter Küche, dem Vorläufer der modernen Einbauküche, die von der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky gestaltet wurde.

Nach Schäden durch die Fliegerbomben der Luftangriffe auf Frankfurt am Main im Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser rasch wieder aufgebaut. Der Trümmerschutt wurde zwischen den Häusern aufgetürmt und bildet heute eine etwas eigenwillige Gartenarchitektur. Die Hellerhof-Siedlung wurde nach dem Krieg gleich wieder bezogen und steht heute unter Denkmalschutz. Teile der Siedlung wurden dennoch Mitte der 1970er-Jahre abgerissen und in veränderter Dimension und Detaillierung neu gebaut, was damals kontrovers diskutiert wurde. Eigentümer der Mietshäuser ist heute die ABG Frankfurt Holding, deren Anteile von der Stadt Frankfurt am Main gehalten werden.

Die Bauten von Mart Stam

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Einzelnachweise

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  1. Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main (Hrsg.): Portal GeoInfo Frankfurt, Stadtplan
  2. Statistisches Jahrbuch 2008 Stadt Frankfurt abgerufen am 26. Feb. 2020
  3. [2].
  4. Lauer-Seidelmann, Irmgard: Kamerun - das sind wir Gallus, ein Frankfurter Stadtteil; damals Industrie, heute Telekommunikation; der Anfang, kleine und große Ereignisse; Leute, Vereine, Unternehmen. Hrsg.: Lauer-Seidelmann, Irmgard. Verlag Lindemann, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-00-040582-2, S. 325.
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Commons: Hellerhofsiedlung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien