Hempel (Familienname)

Familienname

Hempel ist ein Familienname patronymischen Ursprungs. Der Familienname Hempel beziehungsweise Hampel geht auf den süddeutschen Taufnamen Heimpel zurück, der wiederum eine Kurz- oder Koseform des altdeutschen Heimprecht darstellt, der sich aus den germanischen Rufnamen Haganbert, Haginbold oder Heinprecht ableitet.[1]

Er wird in einer Vielzahl von Varianten und Schreibweisen geführt, beispielsweise Heimpel, Hemple, Hemphill, Heppel, Hempe, Hampe, Hampel oder Hämpel.

Verbreitung

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In Deutschland tragen etwa 15.000 Personen diese Namen. Hempel gehört damit zu den 500 am häufigsten geführten Familiennamen. Am stärksten vertreten ist er in Sachsen (in der Oberlausitz).

In Österreich führen nur etwa dreißig, in der Schweiz etwa 20 Familien den Namen Hempel, in den USA sind es etwa 1200 Personen, überwiegend in Texas.[2]

Sonstiges

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Geadelte Familien

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Fünf Familien mit dem Namen Hempel wurden vor oder um das Jahr 1800 geadelt. Die schwedische (geadelt 1719), die bayrische (1752), die polnische (1790) und die preußische (1806) sind erloschen. Die aus Schwaben stammende, 1798 geadelte Familie der „Ritter von Hempel“ existiert noch heute in Österreich. Ihr gehört unter anderem Josef von Hempel an.

Hampel als Abwandlung des Familiennamens

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Für den Familiennamen Hampel sind folgende Nobilitierungen nachweisbar: Baron von Hampel (17. Jh. Chur-Brandenburg)[3], Edler von Hampel (19. Jh. Kaiserreich Österreich)[4], Hampel Edler von Finkenfeld (19. Jh. Königreich Böhmen)[5], Hampel von Waffenthal (18. Jh. Königreich Böhmen)[6] und Hampel von Szatureö (19. Jh. Königreich Ungarn).[7]

Wie bei Hempels unterm Sofa

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Der Ursprung der deutschen Redewendung „wie bei Hempels unterm Sofa“, die auf große Unordnung[8] hinweist, ist nicht eindeutig herleitbar. Sie wird unter anderem mit einem Berliner Schauspieler Hempel in Verbindung gebracht. Ein weiterer Ursprung dieses Sprichworts ist eine Erzählung vom Sohn des Zoodirektors und Völkerschauausrichters Carl Hagenbeck über eine unordentliche Schaustellerfamilie. Wegen des negativen Rufes der Angehörigen der Völkerschauen achtete Carl Hagenbeck auf akkurate Sauberkeit und extreme Ordentlichkeit bei den Wohnbereichen der Familien. Nach dieser Erzählung des Sohnes von Carl Hagenbeck befand sich eine Familie mit dem Nachnamen Hempel[9] unter den Schaustellerfamilien. Und diese Familie Hempel sei die einzige Schaustellerfamilie in der Gruppe Hagenbeck gewesen, welche sich an die Ordnungsvorschriften und Sauberkeitsvorschriften nicht gehalten hat. Nach der Aussage von Carls Sohn hat die Familie Hempel ihren Müll unter ihren Wagen gekippt. Die restlichen Angehörigen der Schaustellergruppe von Hagenbeck folgerten aus dem äußeren Chaos auch das innere Chaos der Familie Hempel in ihrem Wagen sowie die Neigung der Angehörigen von der Familie Hempel, die ungeordneten Gegenstände ihrer Behausung unter das Sofa zu kehren. So verbreitete sich nach der Aussage von Carl Hagenbecks Sohn die Redewendung Wie bei Hempels unterm Sofa in sehr vielen Orten.

Namensträger

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  • Adolf Hempel (1915–1971), deutscher Offizier in der Luftwaffe der Wehrmacht und der Luftwaffe der Bundeswehr
  • Amy Hempel (* 1951), US-amerikanische Schriftstellerin
  • Andreas Hempel (* 1958), deutscher Judoka und IJF-Kampfrichter
  • Annie Höfken-Hempel (1900–1965), deutsche Bildhauerin
  • Anouska Hempel (* 1941), neuseeländische Schauspielerin und Innenarchitektin
  • Max Hempel (Musiker) (1877–1959), deutscher Musiker und Komponist
  • Max Hempel, ein Pseudonym von Jan Appel (1890–1985), deutscher Revolutionär und Politiker (KPD, KAPD)
  • Mechthild Hempel (1925–2012), deutsche Malerin und Graphikerin
  • Tobias Hempel (1738–1820), deutscher Politiker, Bürgermeister von Zwickau

Einzelnachweise

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  1. Gottschald: Deutsche Namenkunde. S. 310, 326
  2. Family Heritage International, Bath/Ohio, 1993
  3. Matthäi Merians Sel. Erben (Hrsg.): Theatrum Europaeum. Frankfurt am Main 1702, S. 796.
  4. Adelsdiplom von Franz Joseph I. (Kaiser von Österreich 1848-1916). ... für den pensionierten Titular-Oberstlieutenant Rudolph [Edlen von] Hampel (geb. 1814 in Olmütz). Abgerufen am 13. Mai 2020.
  5. Schematismus für das kaiserliche und königliche Heer und für die Kaiserliche und Königliche Kriegsmarine für 1908. K.K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1907, S. 200.
  6. Nachweis zu 1.538 adligen Geschlechtern der Böhmischen Krone im Almanach Vavřínek. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  7. Anton Strauß (Hrsg.): Österreichischer Beobachter. Nr. 354. Wien 19. Dezember 1820.
  8. vgl. Wörterbucheintrag wie bei Hempels unterm Sofa im Wiktionary
  9. SWRWissen: Bei Hempels unterm Sofa – Woher kommt die Redewendung? Abgerufen am 27. April 2023.