Iasen, auch Jasen, war ein altägyptischer Beamter im 3. Jahrtausend v. Chr. Seine Amtsbezeichnungen waren Aufseher über sechs Pächter des Großen Hauses, also wohl Domänenverwalter, Bewahrer der königlichen Dekrete, Oberaufseher der Wab-Priester, Ratgeber, Bekannter des Königs und Priester des Cheops. Seine Frau hieß Meretites, sein Sohn Meryanch. Eine Person mit dem Namen Nebuhotep ist vielleicht eine Tochter von Jasen.[1] Als Priester des Cheops war er im Totenkult des Königs tätig.

Iasen in Hieroglyphen
iAz
n

Iasen
J3sn

Sein Grab

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Seine Steinmastaba (G 2196), die wohl der 5. oder 6. Dynastie zuzuordnen ist, wurde 1912 von George Andrew Reisner in der Nekropole von Gizeh ausgegraben.[2] Sie grenzt mit ihrer Felsgrabkapelle direkt an das Grab von Penmeru (G 2197). Die Mastaba enthielt 12 Grabschächte. Ein Schacht (A) war in der Nordwestecke der Grabkapelle. In der Sargkammer fand sich ein aus dem Fels herausgeschlagener Sarkophag mit einem männlichen Skelett, bei dem es sich wohl um Iasen handelt. In der Westwand der Grabkapelle ist in einer Nische eine aus dem Fels geschlagene lebensgroße Statue des Grabbesitzers. Die Wände der Kapelle sind mit mehrfarbigen beeindruckenden Reliefs geschmückt. Sie zeigen Iasen unter anderem vor einem Opfertisch beim Betrachten der Opferbrote. Zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn überwacht er unter anderem Viehtreiber und Listen.[3]

Literatur

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  • Peter Der Manuelian: Die Gräber hoher Beamter in Giseh. In: Zahi Hawass (Hrsg.): Die Schätze der Pyramiden. Weltbild, Augsburg 2004, ISBN 3-8289-0809-8, S. 213–215.
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III: Memphis. Teil 1: Abû Rawâsh to Abûṣîr. 2., von Jaromír Málek überarbeitete und erweiterte Auflage. The Clarendon Press / Griffith Institute / Ashmolean Museum, Oxford 1974, S. 82, Karte XI und XXVI (PDF-Datei; 19,5 MB); abgerufen über The Digital Topographical Bibliography.
  • George Andrew Reisner, Clarence Stanley Fisher: Preliminary Report on the Work of the Harvard-Boston Expedition in 1911–1913. In: Annales du Service des Antiquités de l’Égypte. Band 13, Institut français d’archéologie orientale (IFAO), Kairo 1914, S. 250–251 (PDF-Datei; 4,53 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  • George Andrew Reisner: A History of the Giza Necropolis. Band 1. Harvard University Press, Cambridge 1942, S. 365–366, Abbildung 149 (PDF-Datei; 249 MB); abgerufen über Digital Giza.
  • William Kelly Simpson (Hrsg.): Mastabas of the Western Cemetery: Part 1. Sekhemka (G 1029); Tjetu I (G 2001); Iasen (G 2196); Penmeru (G 2197); Hagy, Nefertjentet, and Herunefer (G 2352/53); Djaty, Tjetu II, and Nimesti (G 2337 X, 2343, 2366). Giza Mastabas, Band 4, in Zusammenarbeit mit der „Pennsylvania-Yale Archaeological Expedition to Egypt“, Museum of Fine Arts, Boston 1980, ISBN 0-87846-156-6, S. 16–23, Tafel XXXIII–XLV, Abbildung 27–38 (PDF-Datei; 66,6 MB); abgerufen über Digital Giza.
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  • Digital Giza – The Giza Project at Harvard University: Iasen (G 2196)
  • Thierry Benderitter / Osirisnet: Tombs of Ancient Egypt. Auf: osirisnet.net 2013–2017, abgerufen am 10. September 2017.

Einzelnachweise

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  1. W. K. Simpson: Mastabas of the Western Cemetery, part l. Boston 1980, S. 16–23. Eine ausführliche Beschreibung der Mastaba, die alle Erwartungen erfüllt (das gilt vor allem für die Beschreibung der Reliefs in der Grabkapelle), stammt von Thierry Benderitter / Osirisnet: Tombs of Ancient Egypt. Auf: osirisnet.net, 2013–2017, abgerufen am 10. September 2017.
  2. G. A.Reisner, C. S. Fisher: Preliminary Report on the Work of the Harvard-Boston Expedition in 1911–1913. Kairo 1914, S. 227–252.
  3. Großformatige Abbildungen einzelner Reliefs finden sich bei Peter Der Manuelian: Die Gräber hoher Beamter in Giseh. Augsburg 2004, S. 213–215.