Invariant Random Subgroup
Invariant Random Subgroup (IRS) ist ein Begriff aus der Mathematik. Diese Terminologie wurde von Abért, Glasner und Virág in einer 2014 erschienenen Arbeit eingeführt.[1]
Definition
BearbeitenSei eine topologische Gruppe, der Raum der abgeschlossenen Untergruppen mit der Chabauty-Topologie. Eine invariant random subgroup ist ein Borelsches Wahrscheinlichkeitsmaß auf , dass unter der Konjugationswirkung von auf invariant ist.
Der Raum aller solchen Maße mit der schwachen Topologie wird mit bezeichnet.
Beispiele
Bearbeiten- Wenn ein Normalteiler ist, ist das Dirac-Maß eine IRS.
- Wenn ein Gitter ist, erhält man mittels der Abbildung durch Push-Forward des auf auf Volumen normierten Haar-Maßes eine IRS auf , die mit bezeichnet wird.
Zusammenhang mit Benjamini-Schramm-Konvergenz
BearbeitenSei eine zusammenhängende, halbeinfache Lie-Gruppe ohne kompakten Faktor und mit trivialem Zentrum, sei eine maximal kompakte Untergruppe und der symmetrische Raum. Dann sind für eine Folge von Gittern äquivalent:
- Die Folge BS-konvergiert gegen .
- Die Folge konvergiert in gegen das Dirac-Maß auf der trivialen Untergruppe .
IRS in Lie-Gruppen
BearbeitenSei eine nicht-kompakte, einfache Lie-Gruppe mit trivialem Zentrum und . Dann folgt aus dem Satz von Nevo-Stuck-Zimmer, dass alle IRS entweder für ein Gitter oder oder sind.
Dagegen gibt es für nicht-kompakte, einfache Lie-Gruppen mit trivialem Zentrum und zahlreiche „exotische“ IRS.
Literatur
Bearbeiten- Clara Löh: Ergodic Theoretic Methods in Group Homology. A Minicourse on L2-Betti Numbers in Group Theory (= SpringerBriefs in Mathematics.). Springer Nature, Cham 2020, ISBN 978-3-030-44219-4.
- Miklos Abert, Nicolas Bergeron, Ian Biringer, Tsachik Gelander, Nikolay Nikolov, Jean Raimbault, Iddo Samet: On the growth of L2-invariants for sequences of lattices in Lie groups. In: Annals of Mathematics. Serie 2, Band 185, Nummer 3, 2017, S. 711–790 JSTOR:26395741.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Miklós Abért, Yair Glasner, Bálint Virág: Kesten’s theorem for invariant random subgroups. In: Duke Math. J. 163. Jahrgang, Nr. 3, 2014, S. 465–488 (englisch).