Der Jaguar Mark X (ab 1966: 420 G) ist eine viertürige Limousine der Oberklasse, die Jaguar im Herbst 1961 als Nachfolger des Jaguar Mark IX auf den Markt brachte.

Jaguar
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Mark X

Verkaufsbezeichnung: Jaguar Mark X
Jaguar 420G
Produktionszeitraum: 1961–1970
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
3,8–4,2 Liter
(198 kW)
Länge: 5130 mm
Breite: 1938 mm
Höhe: 1384 mm
Radstand: 3050 mm
Leergewicht: 1820 kg

Vorgängermodell Jaguar Mark IX
Nachfolgemodell Jaguar XJ6
Heckpartie (420G)

Der Jaguar Mark X besaß den Sechszylinder-Reihenmotor des E-Type mit 3781 cm³ Hubraum mit 87 mm Bohrung und 106 mm Hub und 198 kW (265 bhp) bei 5500 1/min. Das Drehmoment lag bei 360 Nm bei 4000 1/min. Über ein Viergang-Getriebe von Moss mit Mittelschaltung trieb dieser die Hinterräder an und verhalf der Limousine zu einer Höchstgeschwindigkeit von 198 km/h. Wahlweise waren auch ein Overdrive oder eine Dreigang-Getriebeautomatik erhältlich. Die selbsttragende Karosserie war vollkommen neu konstruiert worden, so dass der Wagen flacher und gestreckter wirkte. Die Front war mit Doppelscheinwerfern versehen, der Kühlergrill stark nach vorne geneigt. Bis 1964 wurden 12971 Exemplare hergestellt.

Im Herbst 1964 erhielt der Mark X parallel zum E-Type einen auf 4235 cm³ Hubraum vergrößerten Motor mit 92,07 mm Bohrung und 106 mm Hub, der bei gleicher Nennleistung bei 5400 1/min ein höheres Drehmoment von 390 Nm bot. Zu den weiteren Änderungen gehörte ein Kühllüfter mit Viskose-Kupplung, der bei etwa 2500 1/min auskuppelte und damit nur noch ca. 2 PS benötigte. Beim 3,8 Liter war der Lüfter stets im Dauerbetrieb und benötigte so bis zu 15 PS der Motorleistung. Ein Jaguar eigenes Viergang Synchrongetriebe löste das Moss Getriebe ab. Bei dem Automatikgetriebe von Borg & Warner gab es einen Wechsel vom Typ DG zum B, mit dem erstmals die Beschleunigungszeiten um 0,5 Sekunden unter dem eines Fahrzeuges mit Schaltgetriebe lagen.

1966 wurde das Modell in 420 G umbenannt. Nachdem das ab 1968 angebotene Nachfolgemodell XJ6 ab 1970 in höherer Stückzahl produziert wurde, wurde die Produktion des 420G in diesem Jahr eingestellt.

Die auf der Technik des 420 G aufbauende Chauffeurlimousine Daimler DS420 wurde von 1968 bis 1992 gebaut. Der Radstand des DS 420 wurde um 530 mm gegenüber dem Jaguar 420 G verlängert. Die speziellen Karosserieteile wurden bei Motor Panels gefertigt. Bei Vanden Plas wurde die Lackierung durchgeführt sowie der Einbau der Lederausstattung vorgenommen. Der Motor wurde nur noch von zwei SU Vergasern gespeist. Beim Jaguar waren es stets drei Vergaser. DS-Fahrzeuge gab es ausschließlich nur mit Automatikgetriebe und mit einer Varamatic Servolenkhilfe.

Produktionszahlen Jaguar Mark X

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Gesamtproduktion 24.753 Fahrzeuge von 1962 bis 1970[1]

Jahr 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 Summe
Jaguar Mark X 3,8 4.021 6.735 2.215 12.971
Jaguar Mark X 4,2 315 3.189 2.187 3 5.694
Jaguar 420 G 435 1.721 1.695 1.582 655 6.088
Summe 4.021 6.622 2.530 3.189 2.622 1.724 1.695 1.582 655 24.753

Von den Jaguar Mark X 3.8 waren 3.846 Linkslenker und 9.125 Rechtslenker. Von den Jaguar Mark X 4.2 waren 1.960 Linkslenker und 3.719 Rechtslenker. Von den Jaguar 420 G waren 1.014 Linkslenker und 5.074 Rechtslenker.

Literatur

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  • Halwart Schrader: Typenkompass Jaguar. Personenwagen seit 1931. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02106-4
  • Heiner Stertkamp: Jaguar. Die komplette Chronik von 1922 bis heute. Heel-Verlag, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-337-6.
  • Oldtimer-Markt 2/2009 Kaufberatung p.36 ff.
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Commons: Jaguar 420G – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bernard Viart: Jaguar Die Limousine: Tradition und Luxus. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-613-01275-8, S. 453+470.