Julien Sprunger

Schweizer Eishockeyspieler

Julien Sprunger (* 4. Januar 1986 in Grolley) ist ein Schweizer Eishockeyspieler, der seit 2002 für Fribourg-Gottéron in der Schweizer National League auf der Position des rechten Flügelstürmers spielt.

Schweiz  Julien Sprunger

Geburtsdatum 4. Januar 1986
Geburtsort Grolley, Schweiz
Grösse 194 cm
Gewicht 90 kg

Position Rechter Flügel
Nummer #86
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2004, 4. Runde, 117. Position
Minnesota Wild

Karrierestationen

seit 2002 Fribourg-Gottéron

Karriere

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Der in Grolley geborene Sprunger wechselte bereits im Juniorenalter in die Jugendabteilung des nahe gelegenen Klubs Fribourg-Gottéron. In der Saison 2002/03 spielte der damals 16-jährige Stürmer für die Elite-Junioren des Vereins und machte mit 40 Scorerpunkten in 24 Spielen auf sich aufmerksam. Im weiteren Saisonverlauf kam er zu seinem Debüt in der ersten Mannschaft des Klubs, die in der Nationalliga A (NLA) beheimatet war. Insgesamt absolvierte er zwei Partien für das Team des russischen Trainers Jewgeni Popichin. Auch in der folgenden Spielzeit war Sprunger für die Elite-Junioren aktiv, etablierte sich aber im Verlauf des Jahres unter dem neuen Trainer Mike McParland in der A-Mannschaft. In 46 Begegnungen inklusive der Play-offs kam der junge Angreifer auf fünf Scorerpunkte.

 
Sprunger im Trikot von Fribourg-Gottéron

Sprungers Talent war auch den Scouts der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) nicht verborgen geblieben und so wurde er in der Sommerpause im Rahmen des NHL Entry Draft 2004 in der vierten Runde an 117. Position von den Minnesota Wild ausgewählt. Zur Spielzeit 2004/05 war er schliesslich fester Bestandteil des Kaders von Fribourg-Gottéron. Er kam auf 41 Saisonpartien, in denen er seine Vorjahresausbeute mehr als verdreifachte und seine Qualitäten als Torschütze aufblitzen liess. Zudem absolvierte er ein Spiel beim Partnerteam HC La Chaux-de-Fonds in der Nationalliga B (NLB). In den folgenden Jahren entwickelte sich Sprunger kontinuierlich und erzielte stets mehr als 20 Scorerpunkte. Der endgültige Durchbruch gelang ihm schliesslich in der Saison 2007/08. Mit 47 Punkten, darunter 27 Tore, aus 49 Spielen belegte er zwar nur den 14. Rang in der Scorerwertung der Liga, doch führte er das Team von Trainer Serge Pelletier damit erstmals seit 2004 wieder in die Play-offs. In fünf Spielen steuerte er dort drei Punkte bei. Dies bescherte ihm die Ernennung zum wertvollsten Spieler der National League A. Die Leistung bestätigte er im folgenden Jahr mit 46 Scorerpunkten sowie zehn weiteren in ebenso vielen Play-off-Partien.

Durch eine schwerwiegende Verletzung an der Wirbelsäule, die er sich im Rahmen der Weltmeisterschaft 2009 zugezogen hatte[1], fiel der Angreifer für grosse Teile der Saison 2009/10 aus. Da der Stürmer erst Mitte November 2009 in den Spielbetrieb zurückkehren konnte[2], absolvierte er im Saisonverlauf lediglich 35 Spiele inklusive der Play-offs – so wenige wie nie zuvor in einer Spielzeit bei den Senioren. Mit 32 Punkten bestätigte er aber die Leistungen vor seiner Verletzung. Gleiches gelang ihm in der Spielzeit 2010/11. Zur Saison 2011/12 wurde Sprunger unter dem neuen Trainer Hans Kossmann zum Assistenzkapitän ernannt.

 
Sprunger im Dress der Schweizer Nationalmannschaft

Seit 2014 ist Sprunger ununterbrochen Mannschaftskapitän bei Gottéron.

Am 7. Oktober 2023 bestritt Julien Sprunger beim Sieg seiner Mannschaft gegen den SC Berner sein 1000. Spiel in der National League. Er ist damit der 16. Spieler in der Liga-Geschichte, der diesen Meilenstein erreicht. Darüber hinaus ist er der Fünfte, der 1000 Spiele im selben Verein schafft, und der Erste, der seinen Verein nie verlassen hat.[3][4]

International

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Sprunger spielte sowohl auf Junioren- als auch Seniorenebene für sein Heimatland.

Erstmals nahm er an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I 2004 teil und schaffte dort mit der U18-Auswahl der Schweiz den souveränen Aufstieg in die Top-Division. Sprunger war an neun der 35 Schweizer Turniertore beteiligt. Sieben davon erzielte er selbst.[5] Damit war er bester Torschütze der Divisionsgruppe A[6] und zweitbester Scorer des Turniers hinter dem Österreicher Rafael Rotter.[7] In den Jahren 2005 und 2006 spielte er bei den U20-Junioren-Weltmeisterschaften für sein Heimatland. In beiden Jahren schafften die Eidgenossen mit der U20-Auswahl jeweils den Klassenerhalt, wobei Sprunger im Jahr 2006 als teamintern drittbester Scorer massgeblichen Anteil daran hatte.[8]

Seit dem Jahr 2007 gehört Sprunger dem Kader der Schweizer Eishockeynationalmannschaft an und nahm an den Weltmeisterschaften 2007 in Russland, 2008 in Kanada, 2009 in der Schweiz und 2011 in der Slowakei teil. Ausserdem spielte der Stürmer bei den Olympischen Winterspielen 2010 im kanadischen Vancouver. Dort erreichte er mit der Schweizer Nationalmannschaft den achten Turnierrang, nachdem diese das Viertelfinale gegen die Vereinigten Staaten mit 0:2 verloren hatte. Die beste Platzierung bei Weltmeisterschaften war ein siebter Platz bei den Welttitelkämpfen im Jahr 2008.

Im Rahmen der Weltmeisterschaft 2009 erlitt Sprunger eine schwere Verletzung. Im Zwischenrundenspiel gegen die Vereinigten Staaten wurde er von David Backes – während des Versuches nach einem vorangegangenen Bodycheck wieder auf die Beine zu kommen – in die Bande gecheckt und wurde regungslos vom Eis gebracht.[1] Die Folge war eine Operation am vierten und fünften Halswirbel, aufgrund der er grosse Teile der NLA-Saison 2009/10 verpasste.[9][10]

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Sprunger im Januar 2010 während eines Ligaspiels gegen die SCL Tigers

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/− SM Sp T V Pkt +/− SM
2002/03 Fribourg-Gottéron Elite-Jun. B 24 21 19 40 32
2002/03 Fribourg-Gottéron NLA 2 0 0 0 0
2003/04 Fribourg-Gottéron Elite-Jun. A 13 7 8 15 24
2003/04 Fribourg-Gottéron NLA 42 2 3 5 14 4 0 0 0 4
2004/05 Fribourg-Gottéron NLA 41 9 7 16 35 111 2 1 3 14
2004/05 HC La Chaux-de-Fonds NLB 1 0 0 0 0
2005/06 Fribourg-Gottéron NLA 38 19 14 33 36 151 7 3 10 29
2006/07 Fribourg-Gottéron NLA 34 10 10 20 46
2007/08 Fribourg-Gottéron NLA 49 27 20 47 ±0 34 5 2 1 3 +1 20
2008/09 Fribourg-Gottéron NLA 47 25 21 46 +14 56 10 6 4 10 +6 6
2009/10 Fribourg-Gottéron NLA 28 9 17 26 +9 10 7 4 2 6 +5 2
2010/11 Fribourg-Gottéron NLA 50 16 26 42 +7 42 4 0 2 2 −3 4
2011/12 Fribourg-Gottéron NLA 49 27 24 51 +24 22 11 2 4 6 −7 6
2012/13 Fribourg-Gottéron NLA 32 19 14 33 +14 18 16 5 8 13 +5 10
2013/14 Fribourg-Gottéron NLA 49 12 21 33 −3 32 10 6 4 10 −3 4
2014/15 Fribourg-Gottéron NLA 50 14 26 40 −3 18 61 3 5 8 +1 0
2015/16 Fribourg-Gottéron NLA 43 25 11 36 ±0 20 5 1 0 1 −7 2
2016/17 Fribourg-Gottéron NLA 50 26 25 51 −2 16 101 9 5 14 +3 4
2017/18 Fribourg-Gottéron NL 20 7 6 13 −3 4 5 1 3 4 -3 4
2018/19 Fribourg-Gottéron NL 50 20 18 38 −1 33 51 1 0 1 +3 2
2019/20 Fribourg-Gottéron NL 34 7 18 25 −2 8
2020/21 Fribourg-Gottéron NL 51 15 11 26 −1 16 5 0 0 0 −4 0
2021/22 Fribourg-Gottéron NL 41 18 19 37 +7 10 8 3 1 4 −2 6
2022/23 Fribourg-Gottéron NL 49 15 18 33 +1 10 2 0 0 0 −1 0
2023/24 Fribourg-Gottéron NL 52 9 10 19 −2 10 11 0 1 1 +1 25
Elite-Junioren A/B gesamt 37 28 27 55 56
National League (A) gesamt 901 331 339 670 +37 490 150 52 44 96 −18 142

International

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Vertrat die Schweiz bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt +/− SM
2004 Schweiz U18-WM Div. I 1. Platz 5 7 2 9 +7 0
2005 Schweiz U20-WM 8. Platz 6 0 0 0 −1 2
2006 Schweiz U20-WM 7. Platz 6 2 3 5 −4 12
2007 Schweiz WM 8. Platz 7 2 0 2 −2 4
2008 Schweiz WM 7. Platz 7 3 2 5 ±0 6
2009 Schweiz WM 9. Platz 5 0 0 0 −2 0
2010 Schweiz Olympia 8. Platz 5 2 0 2 ±0 2
2011 Schweiz WM 9. Platz 6 0 1 1 −3 2
Junioren gesamt 17 9 5 14 +2 14
Herren gesamt 30 7 3 10 −7 14

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

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Commons: Julien Sprunger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Risto Pakarinen: A cursed night. Switzerland beats USA but misses final round. iihf.com, 4. Mai 2009, abgerufen am 29. September 2011 (englisch).
  2. Traum-Comeback für Julien Sprunger. Schweizer Fernsehen, 14. November 2009, abgerufen am 29. September 2011 (deutsch).
  3. Julien Sprunger a fait son entrée dans le club des 1000. In: rts.ch. 9. Oktober 2023, abgerufen am 6. September 2024 (französisch).
  4. Julien Sprunger: Ein Gottéron-Urgestein wird 1000. In: watson.ch. 7. Oktober 2023, abgerufen am 6. September 2024.
  5. Player Statistics by Team – SUI - Switzerland. (PDF) iihf.com, 15. September 2006, abgerufen am 29. September 2011 (englisch).
  6. Goal Scoring Leaders. (PDF) iihf.com, 15. September 2006, abgerufen am 29. September 2011 (englisch).
  7. Scoring Leaders. (PDF; 53 kB) iihf.com, 15. September 2006, abgerufen am 29. September 2011 (englisch).
  8. Player Statistics by Team – SUI - Switzerland. (PDF; 45 kB) iihf.com, 5. Januar 2006, abgerufen am 29. September 2011 (englisch).
  9. Sprunger musste operiert werden. Sprunger am Halswirbel operiert. Neue Zürcher Zeitung, 5. Mai 2009, archiviert vom Original am 11. Oktober 2017; abgerufen am 29. September 2011 (deutsch).
  10. Sean Leahy: Inglourious Backes denies allegation from Swiss opponent. Yahoo! Sports, 17. Februar 2010, abgerufen am 29. September 2011 (englisch).