Kabinett Althaus II
Das Kabinett Althaus II bildete von 2004 bis 2009 die Thüringer Landesregierung. Die CDU konnte bei der 4. Landtagswahl vom 13. Juni 2004 – trotz deutlicher Stimmenverluste von 8,0 Prozentpunkten – ihre absolute Mehrheit der Mandate im Thüringer Landtag knapp verteidigen: Sie erreichte 45 Mandate gegenüber 43 Mandaten der Opposition aus PDS und SPD. In der konstituierenden Sitzung des 4. Landtags am 8. Juli 2004 wurde der CDU-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Dieter Althaus als Thüringer Ministerpräsident wiedergewählt und stellte am selben Tag seine neue Landesregierung vor.[1]
Kabinett Althaus II | |
---|---|
Thüringer Landesregierung | |
Ministerpräsident | Dieter Althaus |
Wahl | 2004 |
Legislaturperiode | 4 |
Bildung | 8. Juli 2004 |
Ende | 4. November 2009 |
Dauer | 5 Jahre und 119 Tage |
Vorgänger | Kabinett Althaus I |
Nachfolger | Kabinett Lieberknecht |
Zusammensetzung | |
Partei(en) | CDU |
Minister | 9 |
Repräsentation | |
Landtag | 45/88 (51 %)
|
In Folge des Rücktritts von Karl Heinz Gasser als Thüringer Innenminister zum 8. April 2008 wurde das Kabinett am 8. Mai 2008 auf mehreren Positionen umgebildet.[2][3] Der ursprünglich für das Amt des Kultusministers vorgesehene CDU-Landtagsabgeordnete Peter D. Krause erklärte am 5. Mai 2008 nach starker öffentlicher Kritik wegen seiner Vergangenheit als Autor der rechtspopulistischen Wochenzeitung Junge Freiheit seinen Verzicht; stattdessen übernahm der bisherige CDU-Bundestagsabgeordnete Bernward Müller das Amt.
Am Neujahrstag 2009 wurde Ministerpräsident Dieter Althaus in einem von ihm selbst verursachten Skiunfall schwer verletzt. Bis zu seiner Rückkehr ins Amt am 20. April 2009 übernahm dessen Stellvertreterin Birgit Diezel die Amtsgeschäfte des Ministerpräsidenten.
Nach dem schwachen Abschneiden der CDU bei der 5. Landtagswahl am 30. August 2009 – die Partei verlor 11,8 Prozentpunkte und die absolute Mehrheit im Landtag – reichte Dieter Althaus am 3. September 2009 seinen Rücktritt ein.[4] Gemäß Artikel 75 Absatz 2 Satz 2 der Verfassung des Freistaats Thüringen endete damit auch die Amtszeit der gesamten Landesregierung; sie blieb bis zur Amtsübernahme der neuen, von der bisherigen Sozialministerin Christine Lieberknecht geführten Landesregierung am 4. November 2009 geschäftsführend im Amt. Da Finanzministerin Birgit Diezel in der konstituierenden Sitzung des 5. Landtags am 29. September 2009 zur Landtagspräsidentin gewählt wurde, schied sie aus dem Kabinett aus. Die kommissarische Leitung des Finanzministeriums übernahm Staatskanzleichef Klaus Zeh, der dienstälteste Minister Volker Sklenar (Regierungsmitglied seit November 1990) wurde Stellvertreter des Ministerpräsidenten.
Amt[5] | Name | Partei | |
---|---|---|---|
Ministerpräsident | Dieter Althaus (bis 30. Oktober 2009) | CDU | |
Stellvertreter(in) des Ministerpräsidenten | Birgit Diezel (bis 29. September 2009) | CDU | |
Volker Sklenar (ab 29. September 2009)[6] | |||
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei | Gerold Wucherpfennig (bis 8. Mai 2008) | CDU | |
Klaus Zeh (ab 8. Mai 2008)[2] | |||
Innenminister | Karl Heinz Gasser (bis 8. April 2008) 1 | CDU | |
Manfred Scherer (ab 8. Mai 2008)[2] | |||
Kultusminister | Jens Goebel (bis 7. Mai 2008) | CDU | |
Bernward Müller (ab 8. Mai 2008)[2] | |||
Justizminister(in) | Harald Schliemann (bis 7. Mai 2008) | CDU | |
Marion Walsmann (ab 8. Mai 2008)[2] | |||
Finanzministerin | Birgit Diezel (bis 29. September 2009) 2 | CDU | |
Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit | Jürgen Reinholz | CDU | |
Minister(in) für Soziales, Familie und Gesundheit | Klaus Zeh (bis 8. Mai 2008) | CDU | |
Christine Lieberknecht (ab 8. Mai 2008)[2] | |||
Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt | Volker Sklenar | CDU | |
Minister für Bau und Verkehr; ab 8. Mai 2008: Minister für Bau, Landesentwicklung und Medien[7] | Andreas Trautvetter (bis 7. Mai 2008) | CDU | |
Gerold Wucherpfennig (ab 8. Mai 2008)[2] |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wahl des Ministerpräsidenten; Vereidigung des Ministerpräsidenten; Bekanntgabe der durch den Ministerpräsidenten ernannten Minister; Vereidigung der Minister. (PDF; 130 kB) In: Plenarprotokoll 4/1. Thüringer Landtag, 8. Juli 2004, S. 17–22, abgerufen am 19. April 2017.
- ↑ a b c d e f g Bekanntgabe der durch den Ministerpräsidenten neu ernannten Ministerinnen und Minister; Vereidigung der neu ernannten Ministerinnen und Minister gemäß Artikel 71 der Verfassung des Freistaats Thüringen. (PDF; 871 kB) In: Plenarprotokoll 4/83. Thüringer Landtag, 8. Mai 2008, S. 8324–8325, abgerufen am 19. April 2017.
- ↑ Althaus krempelt sein Kabinett um. In: Spiegel Online. 23. April 2008, abgerufen am 19. April 2017.
- ↑ Unterrichtung durch die Präsidentin des Landtags: Rücktrittserklärung des Ministerpräsidenten. (PDF; 429 kB) In: Drucksache 4/5492. Thüringer Landtag, 3. September 2009, abgerufen am 19. April 2017.
- ↑ Zuständigkeit der einzelnen Ministerien nach Artikel 76 Abs. 2 Satz 1 der Verfassung des Freistaats Thüringen: Beschluss der Thüringer Landesregierung vom 19. Oktober 2004. (PDF; 140 kB) In: Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen. 11. November 2004, S. 829–845, abgerufen am 19. April 2017.
- ↑ Sklenar wird stellvertretender Ministerpräsident. In: Agrarzeitung Online. 29. September 2009, abgerufen am 19. April 2017.
- ↑ Vierte Änderung des Beschlusses der Thüringer Landesregierung über die Zuständigkeit der einzelnen Ministerien nach Artikel 76 Abs. 2 Satz 1 der Verfassung des Freistaats Thüringen vom 8. Mai 2008. (PDF; 59 kB) In: Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen. 29. Mai 2008, S. 114, abgerufen am 19. April 2017.