Regierung der Republik Estland unter Ministerpräsident Tiit Vähi (Kabinett Vähi I)

Tiit Vähi

Amtszeit: 30. Januar 1992 bis 21. Oktober 1992

Regierung

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Am 23. Januar 1992 trat Ministerpräsident Edgar Savisaar aufgrund der schweren Wirtschaftskrise und der Hyperinflation zurück, nachdem ihm das estnische Parlament (Eesti Vabariigi Ülemnõukogu) weitergehende Vollmachten verweigert hatte.

Am 30. Januar 1992 bildete der bisherige Verkehrsminister Tiit Vähi (geb. 1947) ein neues Kabinett. Die Übergangsregierung war nach amtlicher Zählung die 35. Regierung der Republik Estland seit der staatlichen Unabhängigkeit 1918.

Die Regierung bestand hauptsächlich aus Fachexperten. Die beiden wichtigsten Ziele der Regierung waren die Bekämpfung der wirtschaftlichen Talfahrt nach der Loslösung Estlands von der Sowjetunion und die Vorbereitung der ersten freien und demokratischen Wahlen zum estnischen Parlament. Erfolgreich war insbesondere am 20. Juni 1992 die Einführung der estnischen Krone, die im Kurs 8:1 fest an die D-Mark gekoppelt war. Daneben bereitete die Regierung eine umfassende Privatisierung des vormals sozialistischen Staatseigentums vor.

Am 28. Juni 1992 fand die Volksabstimmung über die neue estnische Verfassung statt. Das Grundgesetz trat am 3. Juli 1992 in Kraft.[1] Am 16. Juli erklärten die während der sowjetischen Besetzung Estlands (1944–1991) gebildete estnische Exilregierung unter Exil-Präsident Heinrich Mark und Exil-Regierungschef Enno Penno das Ende ihrer Tätigkeit zum Datum des Zusammentritts des freigewählten Parlaments und eines neuen Staatspräsidenten.

Am 20. September 1992 fanden die Wahlen zum estnischen Parlament sowie zum estnischen Staatspräsidenten statt. Am 5. Oktober 1992 konstituierte sich das freigewählte estnische Parlament (Riigikogu).

Am 21. Oktober 1992 bildete Mart Laar, der mit seinem aus vier Parteien bestehenden Wahlbund Vaterland (Valimisliit Isamaa) 29 der 101 Parlamentssitze erringen konnte, eine Koalitionsregierung, der sich zwei weitere Parteien anschlossen. Seine Regierung blieb bis Anfang November 1994 im Amt.

Kabinettsmitglieder

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Ressort Name Amtszeit Partei
Ministerpräsident Tiit Vähi 30.01.1992–21.10.1992 parteilos
Staatsminister Uno Veering 30.01.1992–21.10.1992
Bildungsminister Rein Loik 30.01.1992–21.10.1992
Justizminister Märt Rask 30.01.1992–21.10.1992
Verteidigungsminister Ülo Uluots 18.06.1992–21.10.1992
Handelsminister Aleksander Sikkal 30.01.1992–22.04.1992
Handelsminister Andres Tamm 06.05.1992–21.10.1992
Umweltminister Tõnis Kaasik 30.01.1992–21.10.1992
Kulturminister Märt Kubo 30.01.1992–21.10.1992
Wirtschaftsminister Heido Vitsur 30.01.1992–08.06.1992
Wirtschaftsminister Olari Taal 15.06.1992–21.10.1992
Landwirtschaftsminister Aavo Mölder 19.02.1992–21.10.1992
Finanzminister Rein Miller 30.01.1992–21.10.1992
Innenminister Robert Närska 30.01.1992–21.10.1992
Sozialminister Laur Karu 21.03.1992–21.10.1992
Gesundheitsminister Andres Kork 30.01.1992–21.10.1992
Transport- und Verkehrsminister Enn Sarap 30.01.1992–21.10.1992
Arbeitsminister Arvo Kuddo 30.01.1992–21.10.1992
Industrie- und Energieminister Aksel Treimann 30.01.1992–21.10.1992
Außenminister Lennart Meri 30.01.1992–24.03.1992
Außenminister Jaan Manitski 06.04.1992–21.10.1992
Bauminister Olari Taal 30.01.1992–15.06.1992
Bauminister Jaan Kabin 18.06.1992–21.10.1992
Ministerin ohne Geschäftsbereich Klara Hallik 16.04.1992–21.10.1992
Minister ohne Geschäftsbereich Arvo Niitenberg 15.06.1992–21.10.1992

Einzelnachweise

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  1. https://meieparlamentjaaeg.nlib.ee/1992-2018/1992

Siehe auch

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