Kallstadt (Birkenau)

Ortsteil von Birkenau im Kreis Bergstraße

Kallstadt ist ein Ortsteil von Birkenau im südhessischen Landkreis Bergstraße. Verwaltungsmäßig gehört er zur Kerngemeinde Birkenau und wird auch durch dessen Ortsbeirat vertreten.

Kallstadt
Gemeinde Birkenau
Koordinaten: 49° 33′ N, 8° 44′ OKoordinaten: 49° 33′ 13″ N, 8° 43′ 53″ O
Höhe: 290 m ü. NHN
Fläche: 1,09 km²[1]
Einwohner: 39 (9. Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 69488
Vorwahl: 06201

Geographische Lage

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Kallstadt liegt im westlichen Odenwald in der Nähe der Bergstraße im Tal des Kallstädter Bachs, einem linken östlichen Seitental der Weschnitz. Bei dem Ort handelt es sich um einen Weiler, der im Wesentlichen aus einigen verstreut liegenden landwirtschaftlichen Gehöften besteht, von denen sich einige südlich des Bachs in einer Höhe den Hang entlangziehen. Das Tal beginnt oberhalb des östlichen Nachbarorts Löhrbach, in der Nähe von Ober-Abtsteinach, und endet nach der Passage eines steil abfallenden engen und waldreichen Taleinschnitts zwei Kilometer westlich von Kallstadt im Zentrum der Kerngemeinde Birkenau. Der südlich von Kallstadt liegende 389 Meter hohe Berg ist weitgehend waldfrei und landwirtschaftlich genutzt. Hinter diesem Berg ist der Ortsteil Buchklingen benachbart.

Geschichte

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Ortsgeschichte

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In Kallstadt steht eines der ältesten Häuser der Gemeinde Birkenau, ein Bauernhaus aus dem Jahre 1580. Die Ortschaft Kallstadt war keine eigene Gemeinde, sondern wurde von der Bürgermeisterei in Birkenau mitverwaltet.[3]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Birkenau:

„Kallstadt (L. Bez. Lindenfels) Filialdorf, liegt 312 St. von Lindenfels und gehört dem Freiherrn von Wambold. Die Bevölkerung ist unter der von Birkenau enthalten. – Vom Kloster Lorsch kam Kallstadt an Mainz. Die Familie Schwendt war damit belehnt und endlich kam es als ein Lehen an die Wambolde. Der Ort gehörte zum vormaligen Ritterkanton Odenwald, und 1806 kam die von Baden anerkannte Souveränität an Hessen.“[4]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die Ortschaft Kallstadt am 1. Juli 1970 freiwillig der Gemeinde Birkenau an.[5] Da für Kallstadt wie für die Kerngemeinde ein Ortsbezirk nicht eingerichtet wurde, hatte der Ort nur noch katastermäßig als Gemarkung eine gewisse Eigenständigkeit. Nach einer Änderung der Hauptsatzung wurde ein Ortsbezirk Birkenau Kerngemeinde und Kallstadt eingerichtet.[6] Nach den Kommunalwahlen 2011 wurde für diesen Ortsbezirk erstmals ein Ortsbeirat mit Ortsvorsteher gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Kallstadt angehört(e):[1][8][9]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kallstadt 39 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 18 waren zwischen 18 und 49, 6 zwischen 50 und 64 und 9 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 15 Haushalten. Davon waren 3 Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 6 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 9 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

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  • 1867: 53 Einwohner, 6 Häuser[11]
  • 1961: 50 Einwohner, davon 17 evangelisch (= 34,00 %), 28 katholisch (= 56,00 %)[1]
Kallstadt: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
63
1840
  
53
1846
  
64
1852
  
54
1858
  
52
1864
  
59
1871
  
46
1875
  
47
1885
  
46
1895
  
47
1905
  
62
1910
  
53
1925
  
57
1939
  
46
1946
  
64
1950
  
51
1956
  
59
1961
  
50
1967
  
56
1970
  
56
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
39
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

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Im Jahr 1961 wurden 17 evangelische (34,00 %) und 28 katholische (56,00 %) Christen gezählt.[1]

Ortsbeirat

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Sitzverteilung im Ortsbeirat 2021
    
Insgesamt 9 Sitze

Nach der Hauptsatzung der Gemeinde Birkenau besteht der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Kerngemeinde Birkenau und Kallstadt aus neun Mitgliedern. Die Sitzverteilung nach dem Ergebnis der Kommunalwahl vom 14. März 2021 ist aus dem nebenstehenden Diagramm ersichtlich.[12]

Ortsvorsteherin ist Alexandra Stadler (CDU).

Für den Straßenverkehr ist Kallstadt durch die Landesstraße L 3408 erschlossen, die der Länge nach durch das Tal führt und Birkenau mit Abtsteinach verbindet.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
  4. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Fürth) und Verwaltung.
  5. Infolge des Ersten Weltkriegs entstand die Weimarer Republik.
  6. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 1. Juli 1970 zur Gemeinde Birkenau; bildet mit Birkenau einen Ortsbezirk.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Kallstadt, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 8 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  3. Ortsteil Kallstadt. In: Webauftritt. Gemeinde Birkenau, abgerufen im Januar 2020.
  4. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 221 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Eingliederungen der Gemeinde Kallstadt in die Gemeinde Birkenau, Landkreis Bergstraße vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1365, Punkt 1323 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  6. 4. Nachtrag zur Hauptsatzung über die Errichtung von Ortsbezirken. Gemeinde Birkenau, archiviert vom Original; abgerufen im November 2012.
  7. Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Birkebau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. April 2016; abgerufen im Februar 2019.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  11. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 46 (Digisat bei google books).
  12. Ortsbeirat Kerngemeinde Birkenau und Kallstadt 2021. Abgerufen im Mai 2022.
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