Kay Bernstein
Kay Bernstein (* 8. September 1980 in Marienberg; † 16. Januar 2024 in Hoppegarten) war ein deutscher Fußballfunktionär und Unternehmer. Er war von Juni 2022 bis zu seinem Tod Präsident von Hertha BSC.[1][2]
Leben
BearbeitenBeruflicher Werdegang
BearbeitenGeboren im sächsischen Erzgebirge, wuchs Bernstein zunächst in Dresden und ab 1988 in Berlin-Marzahn auf.[3] Ab 1998 machte er eine Ausbildung zum Elektroinstallateur und arbeitete später als Industriemechaniker für Maschinen- und Systemtechnik.[4] 2004 begann er ein Volontariat bei Radio Energy. Dort blieb er bis 2010; die letzten Jahre hiervon als Eventmanager.[4] Im Mai 2010 machte er sich schließlich im Eventbereich selbstständig.[4]
Hertha BSC
BearbeitenAb Anfang der 1990er-Jahre war Bernstein Anhänger von Hertha BSC. Im Jahr 1998 gründete er die Ultragruppe Harlekins Berlin mit, bei der er zeitweise als Capo agierte und viele Fan-Initiativen mitgründete.[5] Zeitweise war er mit Stadionverbot belegt.[3] In den letzten Jahren war er eher auf der Haupttribüne zu finden.[5]
Nach Unruhen im Verein wegen schlechter Saisonleistungen – in der Bundesliga-Saison 2021/22 wurde ein Abstieg im letzten Relegationsspiel gegen den Hamburger SV gerade noch verhindert – trat der langjährige Präsident Werner Gegenbauer zurück. Auf der Mitgliederversammlung am 26. Juni 2022 wurde Bernstein „überraschend“ mit 1670 Stimmen gegen den favorisierten CDU-Politiker und Präsidenten der Füchse Berlin, Frank Steffel (1280 Stimmen) und einen weiteren Mitbewerber (26 Stimmen) zum Präsidenten gewählt.[6][7][8] In dieser Position warb er für den Berliner Weg, der Hertha wieder als volksnahen und traditionalistischen Verein in der Stadt Berlin etablieren sollte.[9][10] Vizepräsident Fabian Drescher übernahm nach Bernsteins Tod im Januar 2024 kommissarisch die Nachfolge als Präsident des Vereins.[11]
Positionen
BearbeitenBernstein war Vertreter des Fortbestehens der 50+1-Regel[12] und sprach sich gegen ein absolutes Verbot von Pyrotechnik aus.[13] Für letzteres forderte er „eine offene Diskussion um die Machbarkeit unter klar besprochenen Bedingungen.“[13]
Privates
BearbeitenBernstein war verheiratet und hatte zwei Töchter, eine davon mit seiner Frau, die er 2023 heiratete.[14] Er lebte in Hoppegarten in Brandenburg. Dort starb er unerwartet am 16. Januar 2024 im Alter von 43 Jahren.[9][15]
Weblinks
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- Porträt auf wirherthaner.de ( vom 25. Juni 2022 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Christian Spiller: Kay aus der Kurve Zeit Online, 25. Juni 2022.
- ↑ Andreas Bock: Der Zaunkönig 11 Freunde, 11. Januar 2012.
- ↑ a b Hertha BSC: Ex-Ultra Kay Bernstein ist neuer Präsident. In: sportbild.bild.de. Sportbild, 26. Juni 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ a b c Kay Bernstein. In: de.linkedin.com. LinkedIn, abgerufen am 3. Juli 2022.
- ↑ a b Kandidat aus der Fanszene zum Präsidenten gewählt. In: faszination-fankurve.de. 26. Juni 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ TAGESSPIEGEL – CHECKPOINT. In: nl.tagesspiegel.de. Der Tagesspiegel, abgerufen am 3. Juli 2022.
- ↑ Peter Ahrens: Das Experiment von Berlin. In: spiegel.de. Der Spiegel, 23. Juni 2022, abgerufen am 4. Juli 2022 (paywall).
- ↑ Javier Cáceres: Ex-Ultra Kay Bernstein wird neuer Präsident von Hertha BSC. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 26. Juni 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ a b Steffen Rohr: Der „Berliner Weg“ bleibt sein Vermächtnis. In: kicker.de. 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
- ↑ Philipp Köster: Der Unvollendete. In: 11 Freunde. 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
- ↑ „Wir werden den Berliner Weg weiterführen“. In: Hertha BSC. 19. Februar 2024, abgerufen am 21. Januar 2024.
- ↑ Hertha-Präsident Bernstein: Guter Dialog mit Windhorst – Weg vom Image „Big City Club“. In: transfermarkt.de. 3. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ a b Bernstein: Über verantwortungsvollen Umgang mit Pyro reden. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 3. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein | Er hatte erst im vergangenen Jahr geheiratet. In: t-online.de. 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
- ↑ Kay Bernstein (43†): Präsident von Hertha BSC ist tot – Verdacht auf Herzinfarkt im Schlaf. In: Die Welt. 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
| 1892–1900 |
Ernst Wisch (1892–1893) • Lothar Winnistädt (1893–1894) • Max Hitschke (1894) • Lothar Winnistädt (1894–1895) • Alex Kolze (1895–1896) • Hermann Seeliger (1896) • Lothar Winnistädt (1896–1899) • Emil Schlag (1899–1901) | |
| 1900–1950 |
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| 2000– |
Bernd Schiphorst (2000–2008) • Werner Gegenbauer (2008–2022) • Kay Bernstein (2022–2024†) • Fabian Drescher (seit 2024) |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bernstein, Kay |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballfunktionär |
| GEBURTSDATUM | 8. September 1980 |
| GEBURTSORT | Marienberg |
| STERBEDATUM | 16. Januar 2024 |
| STERBEORT | Hoppegarten |