Keiselwitz

Siedlung in Deutschland

Keiselwitz ist ein zur Ortschaft Leipnitz der Großen Kreisstadt Grimma gehöriges Dorf im Landkreis Leipzig in Sachsen. Es wurde am 1. Juli 1950 nach Leipnitz eingemeindet, mit dem es am 1. Januar 1994 zur Gemeinde Thümmlitzwalde und am 1. Januar 2011 zur Stadt Grimma kam.

Keiselwitz
Große Kreisstadt Grimma
Koordinaten: 51° 12′ N, 12° 49′ OKoordinaten: 51° 12′ 3″ N, 12° 49′ 20″ O
Höhe: 177 m
Fläche: 1,7 km²
Einwohner: 83 (Format invalid)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Leipnitz
Postleitzahl: 04668
Vorwahl: 034386
Keiselwitz (Sachsen)
Keiselwitz (Sachsen)
Lage von Keiselwitz in Sachsen

Geographie

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Geographische Lage

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Keiselwitz befindet sich südöstlich von Grimma an der Kreisstraße 8335 zwischen Leipnitz und Kössern. Nördlich und westlich des Orts fließen der Thümmlitzbach und der Mühlbach, südlich von Keiselwitz liegt der Thümmlitzwald, welcher zu einem großen Teil in der Keiselwitzer Flur liegt. Zu Keiselwitz gehören die im Tal des Mühlbachs/Thümmlitzbachs liegenden Mühlen Pfannkuchenmühle nordwestlich des Orts und Papstmühle südwestlich des Orts.

Nachbarorte

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Höfgen, Schkortitz, Naundorf Zeunitz Leipnitz
Förstgen, Kössern  
Sermuth Erlln, Maaschwitz Thümmlitzwald (Forstgebiet)

Geschichte

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Urkundlich wurde das Gassendorf Keiselwitz 1340 das erste Mal als „Kyselwicz“, „Kiselwitz“ genannt. Weitere Nennungen waren:

  • 1446/48: Keyßelwitcz
  • 1529: Keißelitz
  • 1548: Keuselitz
  • 1551: Keiselwitz

Bezüglich der Grundherrschaft gehörte Keiselwitz bis ins 19. Jahrhundert zum Rittergut Leipnitz.[2] Der Ort lag bis 1856 im kurfürstlich-sächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Colditz.[3] Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Keiselwitz im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Leisnig und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Döbeln.[4] Kirchlich gehört Keiselwitz seit jeher zu Leipnitz. Der Thümmlitzwald, Sachsens ältester Forstwald, wurde vom Forstwissenschaftler Johann Heinrich Cotta in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts neu geplant. Seit 1820 wurde er vermessen und mittels Flügeln und Schneisen in Rechtecke gegliedert.[5] Zwischen 1820 und 1958 wurde im nördlichen Teil des Tümmlitzwaldes mit Unterbrechung von 1894 bis 1901 Braunkohle gefördert, dabei bis 1894 nur im Tagebau. In den Jahren 1923 bis 1958 wurden durchgehend Briketts erzeugt. Am nordwestlichen Waldrand fand von 1845 bis 1875 von Keiselwitz aus Kohlenabbau statt. Im südlichen Teil des Thümmlitzwalds erfolgte der Braunkohlenabbau bei Seidewitz von 1873 bis 1922 und von 1947 bis 1956. Heute befindet sich in der ehemaligen Grundschule Leipnitz eine Ausstellung über das Königlich-Sächsische Braunkohlewerk im Thümmlitzwald.

Am 1. Juli 1950 wurde Keiselwitz nach Leipnitz eingemeindet.[6] Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Keiselwitz als Ortsteil der Gemeinde Leipnitz dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig angegliedert, der im Jahr 1990 als sächsischer Landkreis Grimma weitergeführt wurde und 1994 im Muldentalkreis bzw. 2008 im Landkreis Leipzig aufging. Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Böhlen, Dürrweitzschen, Leipnitz, Ragewitz und Zschoppach wurde Keiselwitz am 1. März 1994 ein Ortsteil der Gemeinde Thümmlitzwalde. Am 1. Januar 2011 fusionierte diese mit der Großen Kreisstadt Grimma.[7][8] Seitdem ist Keiselwitz einer von sechs Ortsteilen der Grimmaer Ortschaft Leipnitz.

Entwicklung der Einwohnerzahl

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Jahr Einwohnerzahl[9]
1548/51 11 besessene Mann, 12 Inwohner, 914 Hufen
1764 11 besessene Mann, 10 Häusler, 914 Hufen
1834 142
Jahr Einwohnerzahl
1871 162
1890 133
1910 110
Jahr Einwohnerzahl
1925 118
1939 131
1946 170

Sehenswürdigkeiten

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In der Liste der Kulturdenkmale in Keiselwitz sind die Kulturdenkmale des Ortes aufgeführt.

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Commons: Keiselwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ortsteile von Zschoppach auf grimma.de, abgerufen am 8. April 2014
  2. Das Rittergut Leipnitz auf www.sachsens-schloesser.de
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 58 f.
  4. Die Amtshauptmannschaft Döbeln im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Beschreibung des Forsthauses Kössern auf www.sachsensdoerfer.de
  6. Keiselwitz auf gov.genealogy.net
  7. Thümmlitzwalder Einwohner stimmen für Fusion mit Grimma@1@2Vorlage:Toter Link/www.ad-hoc-news.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  9. Vgl. Keiselwitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen