Klaus Kaufmann (Architekt)
Klaus Kaufmann (* 15. März 1931 in Wenigtreben[1], Landkreis Bunzlau, Provinz Schlesien; † 4. Februar 2015) war ein deutscher Architekt und Kirchenbaurat. Er prägte in der DDR das Bauen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen von den 1960er Jahren bis zur Deutschen Wiedervereinigung mit.
Leben
BearbeitenKlaus Kaufmann kam als Folge der Vertreibung der Deutschen aus Schlesien nach Buttstädt bei Weimar. Nach seiner Maurerlehre studierte er Architektur in Weimar und schloss sein Studium mit dem Akademischen Grad als Diplom-Ingenieur ab.
Von 1956 bis 1992 arbeitete er in Eisenach im Thüringer Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen: ab 1977 als Kirchenbaurat, ab 1980 als Leiter der Projektierungsabteilung.
Mit der Stephanuskirche Weimar-Schöndorf schuf Kaufmann 1966 seine zweite Kirche. Zu seinen Neubauprojekten zählte auch das Martin-Niemöller-Haus[2] in Jena-Neulobeda: In der dortigen Plattenbausiedlung konnte der Bau bis 1983 mit Mitteln aus dem sogenannten Sonderbauprogramm errichtet werden.
Auch an der Umgestaltung von Kirchen war Kaufmann maßgeblich beteiligt: Gemeinsam mit dem Bildhauer Friedrich Press ordnete er 1974 die historistische Kreuzkirche in Weimar neu. In Tambach-Dietharz leitete er bis 1976 den Umbau der Lutherkirche: In das historische Schiff wurde eine zweite Ebene eingezogen, um sowohl einen Gemeindesaal (Untergeschoss) als auch einen Kirchsaal (Obergeschoss) unterbringen zu können. Dabei gelang es Kaufmann – wie auch beim Neubau in Weimar-Schöndorf –, dank seiner Raumaufteilung große Nutzungsvielfalt zu ermöglichen.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Stephanuskirche Weimar-Schöndorf, 1966 eingeweiht
- Kreuzkirche Weimar, Umgestaltung 1975 abgeschlossen
- Lutherkirche Tambach in Tambach-Dietharz, Umgestaltung 1976 abgeschlossen
- Martin-Niemöller-Haus Jena-Neulobeda, 1983 eingeweiht
Siehe auch
BearbeitenLiteratur (Auswahl)
Bearbeiten- Michael von Hintzenstern: Jubiläum. Kirchweih im Plattenbaugebiet. In: Glaube und Heimat, 3. März 2013, S. 7.
- Elfride Kiel (Bearb.): kirchbau heute. dokumentation. diskussion. kritik. München (Lizenzausgabe Leipzig) 1969, S. 142f.
- Hartmut Mai: Der Kirchenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Thüringen. In: „Laudate Dominum“. Achtzehn Beiträge zur Thüringischen Kirchengeschichte. Festgabe zum 70. Geburtstag von Landesbischof D. Ingo Braecklein, Reihe Thüringer kirchliche Studien 3, Berlin 1976, S. 183–204.
- Mitgliedernachrichten in: DABregional (Thüringen), 2015, S. 5 + 55.
- Archivalien, Presseausschnitte und Informationen aus: Evangelisches Pfarrarchiv Weimar-Schöndorf, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, Wolfgang Lukassek.[3]
Weblinks
Bearbeiten- Karin Berkemann: Klaus Kaufmann. In: strasse-der-moderne.de. Abgerufen am 21. Mai 2022.
- TV-Bericht: Kirmes: Das Martin-Niemöller-Haus in Lobeda feierte 30-jähriges Bestehen (mit Architekt Klaus Kaufmann im Interview, Quelle: Jena TV, 4. März 2013)
- https://www.kirchenkreis-weimar.de/kirchenkreis/gemeinden-und-kirchen/weimar/weimar-i-lukas-cranach/kreuzkirche/, abgerufen am 21. Mai 2022
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ seit 1945 Trzebień Mały
- ↑ https://www.kirchbauverein-jena.de/unsere-kirchen/martin-niem%C3%B6ller-haus/, abgerufen am 21. Mai 2022
- ↑ Karin Berkemann: Klaus Kaufmann. In: strasse-der-moderne.de. Abgerufen am 21. Mai 2022.
Personendaten | |
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NAME | Kaufmann, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 15. März 1931 |
GEBURTSORT | Wenigtreben, Landkreis Bunzlau, Provinz Schlesien |
STERBEDATUM | 4. Februar 2015 |