Kleinnondorf (Gemeinde Grafenschlag)

Ortschaft und Katastralgemeinde in Grafenschlag im Bezirk Zwettl

Kleinnondorf ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Grafenschlag im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. Der Ort liegt auf etwa 780 Metern Seehöhe westlich von Grafenschlag im Quellgebiet des Roitenbachs am Ostabfall des Guttenberges (855 Meter) und stellt sich der Siedlungsform nach als Straßendorf dar. Zur Ortschaft zählen auch die Einzellagen Dachlhof, Gaisruck, Oedhof, Sattelhof und Teichthof.

Kleinnondorf (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Kleinnondorf
Kleinnondorf (Gemeinde Grafenschlag) (Österreich)
Kleinnondorf (Gemeinde Grafenschlag) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Zwettl (ZT), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Zwettl
Pol. Gemeinde Grafenschlag
Koordinaten 48° 29′ 43″ N, 15° 8′ 55″ OKoordinaten: 48° 29′ 43″ N, 15° 8′ 55″ Of1
Höhe 780 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 96 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 5,17 km² (31. Dez. 2023)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 06777
Katastralgemeinde-Nummer 24245
Bild
Ortskapelle in Kleinnondorf
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
96
Blick auf den Ort von Osten her

Geschichte

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Der Ort wurde 1380 zum ersten Mal schriftlich als „Chlainn Newndorf“ erwähnt, der Name bedeutet „neues Dorf“. Er gehörte ursprünglich zur Herrschaft Guttenberg, kam dann zur Herrschaft Weitra und schließlich zur Herrschaft Rappottenstein.

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit neunzehn Häusern genannt, das nach Grafenschlag eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Ottenschlag besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[1]

Nach der Entstehung der Ortsgemeinden 1849 der Ort eine selbstständige Gemeinde zu der noch die Katastralgemeinden Bromberg, Kleingöttfritz und Wielands zählten[2] und wurde nach deren Auflösung mit 1. Jänner 1967 ein Teil der Großgemeinde Grafenschlag.[3]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Kleinnondorf mehrere Landwirte mit Direktvertrieb ansässig.[4]

Siedlungsentwicklung

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Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Kleinnondorf insgesamt 35 Bauflächen mit 19.027 m² und 20 Gärten auf 4.655 m², 1989/1990 gab es 43 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 100 angewachsen und 2009/2010 bestanden 52 Gebäude auf 95 Bauflächen.[5]

Bodennutzung

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Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 305 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 198 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 283 Hektar Landwirtschaft betrieben und 217 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 272 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 219 Hektar betrieben.[5] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Kleinnondorf beträgt 23,2 (Stand 2010).

Sehenswürdigkeiten

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  • denkmalgeschützte Ortskapelle von 1859 bis 1861, wiedererrichtet nach Brand 1904

Literatur

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  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 2. Band: Krems bis Stift Zwettl. Wallishausser, Wien 1839, S. 90 (Nonndorf (Klein-)Internet Archive).
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Commons: Kleinnondorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 76 (Nondorf in der Google-Buchsuche).
  2. LGBL. NÖ. 2. Abt. Nr. 1/1855 2. Beilage 2. Abt., Seite 616
  3. LGBL. NÖ. Nr. 530/1966
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938, S. 313 (PDF).
  5. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online).