Kong Linghui

chinesischer Tischtennisspieler

Kong Linghui (chinesisch 孔 令輝 / 孔 令辉, Pinyin Kǒng Lìnghuī; * 18. Oktober 1975[1] in Harbin, Provinz Heilongjiang, Volksrepublik China) ist ein ehemaliger chinesischer Tischtennisspieler und heutiger -trainer. Er wurde 1995 Weltmeister im Einzel und 2000 Olympiasieger im Einzel.

Kong Linghui

Werdegang

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Im Alter von 7 Jahren begann er mit dem intensiven Tischtennis-Training. 1994 wurde er in die chinesische Nationalmannschaft aufgenommen. Im gleichen Jahr wechselte er in die deutsche Bundesliga, wo er 1994/95 für TTC Jülich[2] und 1995/96 für TTF Ochsenhausen spielte.[3] Danach wechselte er nach Italien zu Libertas Alfaterna.[4] 1999 kehrte er nach Deutschland zum TTF Bad Honnef zurück.[5] Allerdings erlosch im Januar 2000 seine Spielberechtigung in Deutschland, weil er sich einem chinesischen Verein anschloss.[6]

Seine größten Erfolge:

  • 1. Platz im Einzel und mit dem chinesischen Team bei der WTTC 1995 in Tianjin (CHN). Im Finale schlug er den ein Jahr jüngeren Chinesen Liu Guoliang, der momentan chinesischer Herren-Nationaltrainer ist. Er ist der erste Chinese, der mit der Shakehand-Schlägerhaltung Weltmeister wurde.[7]
  • 1. Platz im Einzel bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney (AUS). Im Finale schlug er Jan-Ove Waldner mit 3:2 Sätzen. Verlauf: Die ersten beiden Sätze gewann Kong. Die 2:0-Führung vergab er. Es stand 2:2, wobei beide Akteure großartiges Tischtennis spielten. Im letzten Satz verlor Waldner komplett seine Form und ging einem 3:10-Rückstand hinterher. Dank einiger Konzentrationslöcher des Chinesen konnte Waldner noch einmal auf 12:15 aufholen. Doch nach Chinas „Time-Out“ baute Kong seine Führung auf 20:12 aus. Am Ende gewann Kong den Satz mit 21:13 und war somit bis 2004 Olympiasieger im Herren Einzel. 2004 wurde er vom Südkoreaner Ryu Seung Min abgelöst.

Durch seinen Doppel-Titel bei der WM 1997 im Alter von 21 Jahren und 201 Tagen ist er der bisher (Juni 2023) jüngste Weltmeister im Doppel.[8]

Anfang 2006 wurde er Trainer der chinesischen Nationalmannschaft,[9] im Oktober 2006 beendete er seine Laufbahn.[10] 2012 wurde er Nachfolger von Shi Zhihao als Cheftrainer der chinesischen Damen-Nationalmannschaft.[11] 2017 wurde Kong Linghui während der laufenden WM als Trainer suspendiert. Man unterstellte ihm Wettschulden, zudem hatte er 2006 angetrunken einen Autounfall verursacht.[12]

2010 wurde er in die ITTF Hall of Fame aufgenommen.[13]

Im Finale Kong/Liu gegen ebenfalls 2 Chinesen, Wang Liqin und Yan Sen.

  • 2. Platz im Herreneinzel bei der WTTC 2001 in Osaka (JPN). Im Finale spielte Kong gegen Wang Liqin.

Verlauf: Kong führte bereits mit 2:0, als Wang das Spiel drehte. Am Ende setzte sich Wang mit 21:13 im 5. Satz durch.

  • 2. Platz beim Herren-Worldcup 2002 in China. Im Finale verlor Kong gegen den deutschen Tischtennisspieler Timo Boll mit 1:4 Sätzen.
  • 3. Platz im Herreneinzel bei der WTTC 2003 in Paris. Im Halbfinale verlor Kong gegen den späteren Sieger Werner Schlager in sieben Sätzen. Der 7. Satz endete 12:14 aus Kongs Sicht.
  • 1. Platz im Herrendoppel (mit Wang Hao) bei der WTTC 2005 in Shanghai. Im Finale besiegten die beiden Chinesen die beiden deutschen Timo Boll und Christian Süß mit 1:4.

Weitere Erfolge im Einzel

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  • 2. Platz bei den China Open 1994.
  • 1. Platz bei den Korea Open 1994 in Seoul.
  • 1. Platz bei den US Open 1994.
  • 1. Platz bei den Jugoslawien Open 1994.
  • 1. Platz bei den Asienmeisterschaften 1994.
  • 1. Platz bei den China Open 1995.
  • 1. Platz beim World Allstars Circuit 1995 in Shenzen.
  • 1. Platz beim World Allstars Circuit 1995 in Hong Kong.
  • 1. Platz bei den Asienmeisterschaften 1996 in Kallang.
  • 1. Platz beim World Allstars Circuit 1996 in Sevilla.
  • 2. Platz beim Dream Cup 1998 in Tadotsu.
  • 2. Platz beim Pondus Cup 1999 in Kopenhagen.

Kong Linghui ist ein seitlicher Nachkomme in der 76. Generation des Philosophen Konfuzius.[14] Von 2002 bis 2013 lebte Kong Linghui mit der chinesischen Schauspielerin Ma Su zusammen.[15]

Turnierergebnisse

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[16]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
CHN Asienmeisterschaft ATTU 1996 Kallang SIN Gold Gold Viertelfinale 2
CHN Asienmeisterschaft ATTU 1994 Tianjin CHN Gold Gold 1
CHN Asian Cup 1992 Hong Kong HKG Halbfinale
CHN Asienspiele 2002 Busan KOR Halbfinale Halbfinale 1
CHN Asienspiele 1998 Bangkok THA Halbfinale Gold 1
CHN Asienspiele 1994 Hiroshima JPN Gold 1
CHN Asian Youth Champ.ATTU-Cadets 1989 New Delhi IND Gold
CHN ASIA-TOP12 1999 Kish Island IRI 1
CHN Olympische Spiele 2004 Athen GRE letzte 16
CHN Olympische Spiele 2000 Sydney AUS Gold Silver medal
CHN Olympische Spiele 1996 Atlanta USA letzte 16 Gold
CHN Pro Tour 2006 Yokohama JPN letzte 16 Viertelfinale
CHN Pro Tour 2005 Harbin CHN Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour 2005 Doha QAT letzte 16 Gold
CHN Pro Tour 2004 Kobe JPN Halbfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2004 Changchun CHN Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour 2004 Wuxi CHN Viertelfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2004 Singapur SIN Viertelfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2004 Pyeongchang KOR Halbfinale Gold
CHN Pro Tour 2004 Athen GRE letzte 16 Silber
CHN Pro Tour 2003 Johor Bahru MAS Halbfinale Gold
CHN Pro Tour 2003 Guangzhou CHN Viertelfinale Silber
CHN Pro Tour 2003 Jeju-Si KOR Halbfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2002 Farum DEN Viertelfinale letzte 16
CHN Pro Tour 2002 Warschau POL letzte 32 Silber
CHN Pro Tour 2002 Eindhoven NED Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour 2002 Magdeburg GER letzte 16 Gold
CHN Pro Tour 2002 Fort Lauderdale USA Halbfinale Gold
CHN Pro Tour 2002 Qingdao City CHN letzte 16 Halbfinale
CHN Pro Tour 2002 Doha QAT Halbfinale Viertelfinale
CHN Pro Tour 2001 Yokohama JPN letzte 16
CHN Pro Tour 2001 Seoul KOR letzte 16 Gold
CHN Pro Tour 2000 Farum DEN Viertelfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2000 Rio de Janeiro BRA Halbfinale Gold
CHN Pro Tour 2000 Fort Lauderdale USA Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour 2000 Kobe City JPN Halbfinale Gold
CHN Pro Tour 2000 Chang Chun City CHN Halbfinale Viertelfinale
CHN Pro Tour 1999 Karlskrona SWE Silber Viertelfinale
CHN Pro Tour 1999 Lievin FRA Gold Gold
CHN Pro Tour 1999 Linz/Wels AUT Gold Gold
CHN Pro Tour 1998 Courmayeur ITA Viertelfinale Viertelfinale
CHN Pro Tour 1998 Ji' Nan City CHN Viertelfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 1998 Melbourne AUS Gold Gold
CHN Pro Tour 1998 Wakayama JPN Gold Halbfinale
CHN Pro Tour 1998 Kota Kinabalu MAS Silber Gold
CHN Pro Tour 1998 Doha QAT letzte 16 Silber
CHN Pro Tour 1997 Zhuhai CHN Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour 1997 Ipoh MAS Gold Silber
CHN Pro Tour 1997 Fort Lauderdale USA Gold Halbfinale
CHN Pro Tour 1997 Rio de Janeiro BRA Halbfinale Gold
CHN Pro Tour 1997 Doha QAT Halbfinale Scratched
CHN Pro Tour 1996 Xi’an CHN Gold Gold
CHN Pro Tour 1996 Kettering ENG Gold Halbfinale
CHN Pro Tour Grand Finals 2004 Peking CHN letzte 16 Silber
CHN Pro Tour Grand Finals 2002 Stockholm SWE letzte 16 Gold
CHN Pro Tour Grand Finals 2000 Kobe City JPN Viertelfinale Viertelfinale
CHN Pro Tour Grand Finals 1999 Sydney AUS Silber Gold
CHN Pro Tour Grand Finals 1998 Paris FRA Halbfinale Halbfinale
CHN Pro Tour Grand Finals 1997 Hong Kong HKG Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour Grand Finals 1996 Tian Jin CHN Gold Viertelfinale
CHN Weltmeisterschaft 2005 Shanghai CHN letzte 16 Gold
CHN Weltmeisterschaft 2004 Doha QAT 1
CHN Weltmeisterschaft 2003 Paris FRA Halbfinale Silber
CHN Weltmeisterschaft 2001 Osaka JPN Silber Silber keine Teiln. 1
CHN Weltmeisterschaft 2000 Kuala Lumpur MAS 2
CHN Weltmeisterschaft 1999 Eindhoven NED Viertelfinale Gold keine Teiln.
CHN Weltmeisterschaft 1997 Manchester ENG Halbfinale Gold Silber 1
CHN Weltmeisterschaft 1995 Tianjin CHN Gold keine Teiln. Silber 1
CHN World Cup 2002 Jinan CHN Silber
CHN World Cup 2000 Yangzhou CHN 9.–12. Platz
CHN World Cup 1999 Xiaolan 0 9.–12. Platz
CHN World Cup 1998 Shantou CHN 5.–8. Platz
CHN World Cup 1997 Nimes FRA Silber
CHN World Cup 1996 Nimes FRA 9.–12. Platz
CHN World Cup 1995 Nimes FRA Gold
CHN World Cup 1994 Taipei CHN 5.–8. Platz
CHN WTC-World Team Cup 1995 Atlanta USA 5
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Commons: Kong Linghui – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kong Linghui (Memento vom 29. August 2004 im Internet Archive)
  2. Zeitschrift DTS, 1994/8 Seite 10
  3. Zeitschrift DTS, 1995/5 Seite 27
  4. Zeitschrift DTS, 1997/3 Seite 17
  5. Zeitschrift DTS, 1999/6 Seite 19
  6. Zeitschrift DTS, 2000/2 Seite 36–36
  7. Zeitschrift Tischtennis Aktuell, Fachzeitschrift der Internationalen Tischtennis-Schule TIBHAR, Heft 114, Juni 1995, Seite 7
  8. Zeitschrift tischtennis, 2023/6 Seite 27
  9. Zeitschrift tischtennis, 2006/8 Seite 49
  10. Zeitschrift tischtennis, 2006/11 Seite 21
  11. Zeitschrift tischtennis, 2012/12 Seite 43
  12. Henry James: King Kong hat sich verzockt - Zeitschrift tischtennis, 2017/6 Seite 60
  13. Hall of Fame (Memento vom 15. August 2012 im Internet Archive; PDF; 397 kB), abgerufen am 4. August 2011.
  14. Zeitschrift tischtennis, 2007/3 Seite 7
  15. Zeitschrift tischtennis, 2013/9 Seite 7
  16. Kong Linghui Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com, abgerufen am 10. September 2011.

Literatur

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