Kronach (Fürth)
Kronach (fränkisch: Grohnach[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Fürth (Mittelfranken, Bayern).
,Kronach Kreisfreie Stadt Fürth
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Koordinaten: | 49° 30′ N, 11° 0′ O |
Höhe: | 296 m ü. NHN |
Einwohner: | 105 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1927 |
Postleitzahl: | 90765 |
Vorwahl: | 0911 |
Bauernhof in Kronach (2013)
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Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt im nördlichen Stadtgebiet. Westlich führt der Frankenschnellweg am Ort vorbei. Neben Poppenreuth ist Kronach einer von sieben Fürther Gemeindeteilen, die sich im fränkischen Gemüseanbaugebiet Knoblauchsland befinden. Unmittelbar östlich des Dorfes fließt der Bucher Landgraben, der ein linker Zufluss der Gründlach ist. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Bislohe (1 km nördlich), nach Ronhof (0,4 km südöstlich) und nach Stadeln zur Staatsstraße 2242 (1,9 km nordwestlich).[3]
Geschichte
Bearbeiten1225 wurde der Ort in einer vom römisch-deutschen Kaiser Heinrich VII. unterzeichneten Urkunde als „Kranach“ erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dem das althochdeutsche Wort „kran“ ‚Wacholderbusch‘ zugrunde liegt sowie einem angehängten Kollektivsuffix „-ach“, welches vom althochdeutschen „aha“ ‚Fließgewässer‘ abstammt. Denkbar ist daher auch die Ableitung von einem Gewässernamen.[4]
Im Jahr 1732 schloss sich Kronach mit Ronhof zu einer Realgemeinde zusammen.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Kronach 5 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf aus, was von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Landpflegamt Nürnberg. Grundherren waren das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (2 Viertelhöfe) die Nürnberger Eigenherren von Holzschuher (2 Halbhöfe) und von Volckamer (1 Halbhof).[5] 1801 gab es im Ort 4 Haushalte.[6]
Von 1797 bis 1806 unterstand der Ort der Polizeicommision Fürth, von 1806 bis 1810 dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kronach dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt und Ruralgemeinde Buch zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Kronach in die neu gebildete Ruralgemeinde Ronhof umgemeindet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 2 Anwesen von 1822 bis 1834 dem Patrimonialgericht Almoshof und 1 Anwesen von 1820 bis 1838 dem Patrimonialgericht Bubenreuth.[7]
Das bayerische Urkataster zeigt Kronach in den 1810er Jahren als einen Weiler mit fünf Herdstellen.[8]
Der 1843 fertiggestellte Ludwig-Donau-Main-Kanal führte am Ort vorbei, nördlich des Ortes gab es die Schleuse 81 Kronach. Position In den 1950er Jahren wurde der Betrieb aufgegeben, der Kanal aufgefüllt und in den 1960er Jahren mit der 1972 eröffneten Bundesautobahn 73 (Frankenschnellweg) überformt. Der Teil westlich der Autobahn gehört heute zu Stadeln.[9]
Nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt erfolgte schließlich zum 1. Juli 1927 zusammen mit Ronhof die Eingemeindung nach Fürth.
Baudenkmal
Bearbeiten- Ronhofer Hauptstr. 312: Bauernhof
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 39 | 32 | 48 | 42 | 50 | 56 | 73 | 89 | 145 | 85 | 105 |
Häuser[10] | 7 | 7 | 8 | 9 | 11 | 12 | 11 | 32 | |||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Michael (Fürth) gepfarrt,[5][19] heute ist die Pfarrei Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche (Fürth) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Christophorus (Fürth) gepfarrt.[21]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Kronach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 216 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Cronach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 687 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 134 (Digitalisat). Ebd. S. 226 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Cronach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 474 (Digitalisat).
- Karl Schmidt: Die Wanderung Schießanger – Regnitztal abwärts – Stadelner Ueberfahrt – Kronach. In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1938/3, S. 31–34.
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 60.
- Kronach. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 230.
- Kronach. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth. Lipp Verlag, 1994, ISBN 978-3-87490-571-8, S. 458–459.
Weblinks
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 60. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „grōnach“.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 60.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 134.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 216.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 226.
- ↑ Kronach im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- ↑ Kronach – FürthWiki. In: www.fuerthwiki.de. Abgerufen am 5. Juni 2016.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 16 (Digitalisat). Dort als Cronach aufgelistet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 92 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1193, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1123 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1182 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1016 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 748 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 21. Juli 2023.