Die Landvogtei Strahlenberg war eine von 1803 bis 1807 bestehende Verwaltungseinheit im Land Baden während der napoleonischen Zeit. Mit ihrem Namen bezog sie sich auf die Strahlenburg oberhalb Schriesheims, auf der die Strahlenberger, ein mittelalterliches Adelsgeschlecht, ihren Stammsitz hatten. Der Sitz des Landvogts lag außerhalb des Gebietes in Mannheim. Das Amt des Landvogts übernahm der vorherige Obervogt in Pforzheim, Johann Friedrich Baumgärtner.[1]

Die namensgebende Burg, Stich um 1840

Die Landvogtei umfasste Gebiete, die infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 an Baden gefallen war. Mit wenigen Ausnahmen hatten sie zuvor zur Kurpfalz gezählt. Gegliedert war die Landvogtei in fünf Untereinheiten (Einwohnerzahlen 1802):

Ausgelöst durch weitere terroritiale Zugewinne nach dem Frieden von Pressburg 1805 und dem Inkrafttreten der Rheinbundakte 1806 kam es zu einer Verwaltungsreform in Baden. Mit dem General-Ausschreiben über die Eintheilung des Großherzogthums Baden in Bezirke vom 1. Juli 1807 wurden die Landvogteien in ganz Baden aufgelöst. Die Ämter unterstanden nun unmittelbar der nächsthöheren Ebene, hier der Provinz des Unterrheins oder die Badische Pfalzgrafschaft.[2] Gemeinsam mit denen der Landvogtei Dilsberg im Süden und Osten standen sie am Anfang einer Entwicklung, die nach zahlreichen Zusammenführungen und Umstrukturierungen über die Bezirksämter letztlich zur Einrichtung der Landkreise Mannheim und Heidelberg führte. Sofern nicht in die Städte Mannheim oder Heidelberg eingemeindet, liegen die Ortschaften der Landvogtei Schriesheim seit der Kreisreform 1973 im Rhein-Neckar-Kreis.

Literatur

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  • Die Landvogtei Strahlenberg in: Peter Wund: Geographisch-statistisch-topographische Beschreibung von dem Kurfürstenthume Baden, Band 2: Die badische Pfalzgrafschaft, Karlsruhe 1804, S. 70–94. Digitalisierte Version der Bayerischen Staatsbibliothek.
  • Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u. d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung, Bd. 1: Allgemeiner Teil,. Karlsruhe 1966, S. 246.

Einzelnachweise

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  1. Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, S. 112
  2. General-Ausschreiben über die Eintheilung des Großherzogthums Baden in Bezirke, veröffentlicht am 7. Juli 1807 im Regierungsblatt des Großherzogtums Baden, Jahrgang V., S. 93ff. Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek