Leichtathletik-Europameisterschaften 2016/100 m der Männer

Der 100-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2016 wurde am 6. und 7. Juli 2016 im Olympiastadion der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ausgetragen.

23. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 100-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 35 Athleten aus 19 Ländern
Austragungsort Niederlande Amsterdam
Wettkampfort Olympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase 6. Juli (Vorläufe)
7. Juli (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Churandy Martina (Niederlande NED)
Silbermedaille Jak Ali Harvey (Turkei TUR)
Bronzemedaille Jimmy Vicaut (Frankreich FRA)
Das Olympiastadion in Amsterdam im Jahr 2005

Es siegte der niederländische 200 Meter-Europameister von 2012 Churandy Martina. Den zweiten Rang belegte der gebürtige Jamaikaner und seit 2015 für die Türkei startende Jak Ali Harvey. Bronze ging an den französischen EM-Zweiten von 2012 Jimmy Vicaut.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord[1] 9,58 s Jamaika  Usain Bolt WM Berlin, Deutschland 16. August 2009
Europarekord[2] 9,86 s Portugal  Francis Obikwelu Athen, Griechenland 22. August 2004
Frankreich  Jimmy Vicaut Paris, Frankreich 4. Juli 2015
Meisterschaftsrekord 9,99 s Portugal  Francis Obikwelu EM Göteborg, Schweden 8. August 2006

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der im Finale drittplatzierte Jimmy Vicaut aus Frankreich im ersten Halbfinale mit 10,03 s bei einem Rückenwind von 1,5 m/s, womit er vier Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm siebzehn, zum Weltrekord 45 Hundertstelsekunden.

In dieser Disziplin gab es einen Dopingfall:

Der für Malta startende Kevin Moore, der im zweiten Vorlauf disqualifiziert wurde und damit ausschied, wurde positiv auf unerlaubte Substanzen getestet. Der Test erfolgte mittels einer am 11. Juni 2016 entnommenen Probe. Der Sprinter erhielt eine vierjährige Sperre bis zum 24. September 2020. Seine Resultate, die er ab dem 11. Juni 2016 erzielt hatte, wurden annulliert.[3]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DNS nicht am Start (did not start)
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQ disqualifiziert
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
IWR Internationale Wettkampfregeln
TR Technische Regeln
einer der acht schnellsten Sprinter der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)

Durchführung

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Für diese Disziplin kam zum ersten Mal ein neuer Austragungsmodus zur Anwendung. Die acht stärksten Athleten der europäischen Jahresbestenliste mussten in der Vorrunde noch nicht antreten, sondern stiegen erst im Halbfinale ein.

Vorrunde

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Die Vorrunde wurde in vier Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1

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Marek Niit – ausgeschieden als Vierter des ersten Vorlaufs

6. Juli 2016, 12:40 Uhr

Wind: +0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Richard Kilty Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 10,24
2 Hensley Paulina Niederlande  Niederlande 10,36
3 Ángel David Rodríguez Spanien  Spanien 10,40
4 Marek Niit Estland  Estland 10,48
5 Giovanni Galbieri Italien  Italien 10,48
6 Jakub Matúš Slowakei  Slowakei 10,51
7 Carlos Nascimento Portugal  Portugal 10,54

Vorlauf 2

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Als Fünfter seines Vorlaufs scheiterte Denis Dimitrov in der Vorrunde

6. Juli 2016, 12:46 Uhr

Wind: +0,8 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Solomon Bockarie Niederlande  Niederlande 10,26
2 Alex Wilson Schweiz  Schweiz 10,30
3 Jan Veleba Tschechien  Tschechien 10,30
4 Przemysław Słowikowski Polen  Polen 10,35
5 Denis Dimitrov Bulgarien  Bulgarien 10,57
6 Volodymyr Suprun Ukraine  Ukraine 10,58
DOP Kevin Moore Malta  Malta DSQ IWR 162, TR16.7 – Fehlstart[4]

Vorlauf 3

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6. Juli 2016, 12:52 Uhr

Wind: +1,9 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Ramil Guliyev Turkei  Türkei 10,21
2 Ojie Edoburun Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 10,24
3 Massimiliano Ferraro Italien  Italien 10,26
4 Rytis Sakalauskas Litauen  Litauen 10,37
5 Diogo Antunes Portugal  Portugal 10,51
6 Markus Fuchs Osterreich  Österreich 10,56
DNF Vitaliy Korzh Ukraine  Ukraine

Vorlauf 4

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6. Juli 2016, 12:58 Uhr

Wind: +1,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Filippo Tortu Italien  Italien 10,25
2 Lucas Jakubczyk Deutschland  Deutschland 10,35
3 Ján Volko Slowakei  Slowakei 10,42
4 János Sipos Ungarn  Ungarn 10,45
5 Remigiusz Olszewski Polen  Polen 10,46
6 Emil Ibrahimov Ukraine  Ukraine 10,61
DNS Amaru Reto Schenkel Schweiz  Schweiz

Halbfinale

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Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athleten – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – für das Finale.

 
Lucas Jakubczyk schied als Sechster seines Rennens im Halbfinale aus

7. Juli 2016, 18:00 Uhr

Wind: +1,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Jimmy Vicaut Frankreich  Frankreich 10,03
2 James Ellington Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 10,04
3 Ramil Guliyev Turkei  Türkei 10,07
4 Solomon Bockarie Niederlande  Niederlande 10,13
5 Massimiliano Ferraro Italien  Italien 10,16
6 Lucas Jakubczyk Deutschland  Deutschland 10,26
7 Przemysław Słowikowski Polen  Polen 10,27
8 Jan Veleba Tschechien  Tschechien 10,28

7. Juli 2016, 18:06 Uhr

Wind: +0,6 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Jak Ali Harvey Turkei  Türkei 10,04
2 Churandy Martina Niederlande  Niederlande 10,16
3 Filippo Tortu Italien  Italien 10,19 NU20R
4 Ojie Edoburun Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 10,20
5 Stuart Dutamby Frankreich  Frankreich 10,26
6 Rytis Sakalauskas Litauen  Litauen 10,40
7 Remigiusz Olszewski Polen  Polen 10,56
8 Ángel David Rodríguez Spanien  Spanien 12,13

7. Juli 2016, 18:12 Uhr

Wind: −0,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Richard Kilty Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 10,15
2 Bruno Hortelano Spanien  Spanien 10,22
3 Julian Reus Deutschland  Deutschland 10,22
4 Emre Zafer Barnes Turkei  Türkei 10,31
5 Hensley Paulina Niederlande  Niederlande 10,33
6 Alex Wilson Schweiz  Schweiz 10,34
7 Ján Volko Slowakei  Slowakei 10,43
8 János Sipos Ungarn  Ungarn 10,47

Weitere im dritten Semifinale ausgeschiedene Sprinter:

 
Die Medaillengewinner (v. l. n. r.):
Jak Ali Harvey, Churandy Martina, Jimmy Vicaut

7. Juli 2016, 19:50 Uhr

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Churandy Martina Niederlande  Niederlande 0010,07
2 Jak Ali Harvey Turkei  Türkei 0010,07
3 Jimmy Vicaut Frankreich  Frankreich 0010,08
4 Bruno Hortelano Spanien  Spanien 0010,12
5 James Ellington Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 0010,19
6 Ramil Guliyev Turkei  Türkei 0010,23
7 Solomon Bockarie Niederlande  Niederlande 0010,25
DSQ Richard Kilty Vereinigtes Konigreich  Großbritannien IWR 162, TR16.7 – Fehlstart[4]
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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 100 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 100 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. März 2023
  3. Moore handed four-year ban. In: Times Malta 22. Juni 2017 (englisch), timesofmalta.com, abgerufen am 17. März 2023
  4. a b Internationale Wettkampfregeln -IWR- Ausgabe 2022-2023 (PDF; 7,1 MB), S. 89f, leichtathletik.de, abgerufen am 17. März 2023