Leinecksmühle

Wassermühle und Einzelsiedlung in Alfdorf, einer Gemeinde im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis

Die Leinecksmühle ist eine ehemalige Wassermühle und eine Einzelsiedlung in der Teilgemarkung Pfahlbronn der Gemeinde Alfdorf, einer Gemeinde im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis. Die Anlage wurde im Hochmittelalter gebaut und diente einst als Getreide-, Säge- und Ölmühle. Um 1960 wurde die Mühle abgebrochen.

Leinecksmühle
Gemeinde Alfdorf
Koordinaten: 48° 51′ N, 9° 42′ OKoordinaten: 48° 50′ 36″ N, 9° 41′ 56″ O
Höhe: ca. 440 m ü. NHN
Postleitzahl: 73553
Vorwahl: 07176

Die Siedlung mit ihren drei Gebäuden liegt ca. 2 Kilometer westlich der historischen Ortsmitte von Alfdorf, im Tal und am linken Ufer der Lein, unmittelbar unterhalb der spärlichen Reste der Burg Leineck.

Geschichte

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Ohne Zweifel gehörte die Leinecksmühle zu der hochmittelalterlichen Burg Leineck, auf der einst die Herren von Leineck saßen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle 1398. Nach dem Aussterben der Leinecker kam die Burg in den Besitz verschiedener Geschlechter und kam schließlich an die Gmünder Patrizierfamilie Rinderbach. 1408 übergab Hans von Rinderbach die Mühle samt ihren Baum- und Gemüsegärten und ein Tagewerk Wiesen an Hans Lüttlinger als Erblehen. 1435 ging die Burg an Fritz von Sachsenheim, der sie kurz danach an den Abt Wilhelm vom Kloster Lorch weiterverkaufte. Die Leinecksmühle wurde ab diesem Zeitpunkt stets vom Ellwangener Abt gemeinsam mit dem Burglehen an den Lehnsträger des Klosters Lorch verliehen. Um 1515 wurde die Mühle zur Kustoreipfründe des Stiftes Lorch gerechnet, gleichwohl gehörte die Mühle zur Pfarrei Alfdorf. Den Groß- und Kleinzehnt zog das Kloster Lorch ein.

In den 1830er Jahren hatte die Mühle einen etwa 700 Meter langen Mühlkanal und fünf oberschlächtige Wasserräder. Besitzer der Getreide-, Säg- und Ölmühle war Adam Heller. Der Betrieb wurde um 1960 eingestellt, nachdem die Ölschlägerei schon zuvor aufgegeben wurde. Das Hauptgebäude wurde vollständig abgerissen und durch ein modernes Wohnhaus ersetzt; der Mühlkanal zugeschüttet.

Literatur

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  • Gerhard Fritz, Helmut Glock, Walter Wannenwetsch (Hrsg.): Die Mühlen im Rems-Murr Kreis. 1. Auflage. Band 2. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden-Buoch 1996, ISBN 3-927981-49-4, S. 211.
  • Wolfgang Runschke: Die Grundherrschaft des Klosters Lorch. Untersuchungen zur Wirtschaftsgeschichte einer schwäbischen Benediktinerabtei vom Hochmittelalter bis zur Reformation. Tübingen 2007, S. 330.
  • Leinecksmühle. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Welzheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 22). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1845, S. 220 (Volltext [Wikisource]).
  • Meßtischblatt 7124 Gmünd von 1932 in der Deutschen Fotothek