Leonhard Schweiberer

deutscher Chirurg und alpiner Skirennläufer

Leonhard Schweiberer (* 6. November 1930 in Degerndorf am Inn[1]; † 16. August 2017 in München[2]) war ein deutscher Chirurg mit dem Schwerpunkt Unfallchirurgie und ehemaliger alpiner Skirennläufer.

Schweiberer absolvierte ein Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), wo er auch promovierte. Als Mitglied der deutschen Alpin-Ski-Nationalmannschaft war Schweiberer unter anderem 1956 Bayerischer Abfahrtsmeister.[3]

1960 wechselte er an die Chirurgische Klinik des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg. Dort habilitierte er, wurde 1976 zum Professor ernannt und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Unfallchirurgie, später dann geschäftsführender Ärztlicher Direktor. 1981 wurde er auf den Lehrstuhl der Chirurgischen Klinik und Poliklinik des Klinikums Innenstadt der LMU München berufen und hatte dieses Amt bis 1999 inne.[4] Schweiberer war gemeinsam mit Franz Gschnitzer und Ernst Kern Mitherausgeber der Operationslehre von Burghard Breitner.[5] 1981 war er Senatspräsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.[6] Als Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender des „Arbeitskreises Notfall- und Rettungsmedizin e. V.“[7] verhalf er der präklinischen Notfallmedizin zu einer wissenschaftlichen Basis. Er war Mitgründer und Initiator des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) an der LMU.

Von Schweiberer wurde ein Trauma-Score (Schweregrad I bis III) zur ausschließlich beschreibenden Klassifikation mehrfachverletzter Notfallpatienten entwickelt.[8]

Schweiberer, der sich seit 1990[9] im Rotary-Club München-Mitte engagierte, verfasste zwölf Bücher und Monographien sowie mehr als 600 wissenschaftliche Arbeiten. Er war Herausgeber bzw. Mitherausgeber von Lehrbüchern, Fachzeitschriften und Bücherreihen.[10][11]

Leonhard Schweiberer war verheiratet mit Helgard Schweiberer, geborene Abel. Aus der Ehe gingen die Karateka und Medizinerin Birgit Schweiberer, der Schauspieler Thomas Schweiberer und eine weitere Tochter hervor, ebenfalls Medizinerin.[12]

Auszeichnungen

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Nachrufe

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  • Peter Hertel: Prof. Dr. med. Leonhard Schweiberer. In: Chirurgische Allgemeine. Band 18, Nr. 9, 2017, S. 398.
  • Wolf Mutschler: In memoriam Prof. Dr. med. Leonhard Schweiberer. Ein großes Vorbild als Chirurg, Unfallchirurg und Humanist. In: Orthopädie und Unfallchirurgie, Mitteilungen und Nachrichten. Band 7, Nr. 5, Oktober 2017, S. 62 f.
  • Stephan Prückner: Prof. Leonhard Schweiberer 1930–2017. Klinikum der Universität München, Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement. 2000–2020, abgerufen am 29. Februar 2020.
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Einzelnachweise

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  1. Who’s Who in Germany. 8. Ausgabe (1982–1983), S. 1540.
  2. http://trauer.sueddeutsche.de/traueranzeige/leonhard-schweiberer
  3. Birgit Schweiberer im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Matthias Anthuber: Zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Leonhard Schweiberer. Vereinigung der Bayerischen Chirurgen: Mitteilungen. I/2011, S. 11.
  5. Ernst Kern: Sehen – Denken – Handeln eines Chirurgen im 20. Jahrhundert. ecomed, Landsberg am Lech 2000. ISBN 3-609-20149-5, S. 332.
  6. Senat. (PDF; 2,3 MB) In: DGU Mitteilungen und Nachrichten, 64/2011, S. 3.
  7. Vereinsregister Amtsgericht München VR 14474
  8. Walied Abdulla: Interdisziplinäre Intensivmedizin. Urban & Fischer, München u. a. 1999, ISBN 3-437-41410-0, S. 466.
  9. Club- und Mitgliederverzeichnis der Rotarier in der Bundesrepublik Deutschland 2002/2003
  10. a b Prof. Dr. med. Leonhard Schweiberer. (PDF; 221 kB) In: Deutsches Ärzteblatt, 93, Heft 24, 14. Juni 1996, S. 68.
  11. Mitglieder. (Memento vom 29. September 2015 im Internet Archive) Rotary München-Mitte, abgerufen am 18. Juni 2013.
  12. Vita Thomas Schweiberer.
  13. Ehrenmitglieder (PDF; 2,8 MB) In: DGU Mitteilungen und Nachrichten, 63/2011, S. 6.
  14. In memoriam, Website zum Bayerischen Verdienstorden, abgerufen am 27. August 2017.