Liste der Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen
In der Liste der Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen sind alle zehnStolpersteine aufgeführt, die in Bietigheim-Bissingen im Rahmen des Projekts des Künstlers Gunter Demnig an bislang vier Terminen verlegt wurden. Nach einem entsprechenden Beschluss des Gemeinderats 2013 wurden die ersten Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen am 24. November 2014 gesetzt. Initiator der Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen ist der Pfarrer und ehemalige Landtagsabgeordnete Thomas Reusch-Frey – die Schirmherrschaft für die Stolpersteine hat Oberbürgermeister Jürgen Kessing übernommen. Der zehnte und bislang letzte Stein wurde anlässlich des zehnjährigen Bestehens der lokalen Stolpersteininitiative am 16. Mai 2024 in Bissingen gesetzt.[1] Die Verlegung eines elften Stolpersteins ist für Mai 2025 vorgesehen.[1]
Stolpersteine
BearbeitenDie Tabelle der Stolpersteine ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Verlegeort. Die Spalte Person, Inschrift wird nach dem Namen der Person alphabetisch sortiert.
Bild | Person, Inschrift | Verlegeort | Verlegedatum | Information |
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HIER WOHNTE LYDIA MACK JG. 1897 EINGEWIESEN 1925 HEILANSTALT WEINSBERG ´VERLEGT´ 5.12.1940 GRAFENECK ERMORDET 5.12.1940 ´AKTION T4´ |
Backhausstraße 3 (Lage) |
29. Juni 2016 | Zu Lydia Mack existiert eine Opferbiografie.[2] | |
HIER WOHNTE EMIL WEIL JG. 1901 EINGEWIESEN 6.5.1939 HEILANSTALT WEINSBERG ´VERLEGT´ 4.12.1940 GRAFENECK ERMORDET 4.12.1940 AKTION T4 |
Bahnhofstraße 25 (Lage) |
24. Nov. 2014 | Zu Emil Weil existiert eine Opferbiografie.[3] | |
HIER WOHNTE ERNA UNKEL JG. 1923 EINGEWIESEN 13.6.1942 HEILANSTALT WINNENTAL ERMORDET 2.2.1945 |
Bei der Kelter 14 (Lage) |
7. Okt. 2017 | Zu Erna Unkel existiert eine Opferbiografie.[4] | |
HIER WOHNTE EUGEN BRUST JG. 1912 EINGEWIESEN 24.2.1936 HEILANSTALT WEINSBERG ´VERLEGT´ 21.6.1940 GRAFENECK ERMORDET 21.6.1940 AKTION T4 |
Bissinger Straße 4 (Lage) |
24. Nov. 2014 | Zu Eugen Brust existiert eine Opferbiografie.[5] | |
HIER WOHNTE EMMA SOFIE GRÖZINGER JG. 1893 MEHRFACH EINGEWIESEN HEILANSTALT WEINSBERG ´VERLEGT´ 7.8.1940 GRAFENECK ERMORDET 7.8.1940 ´AKTION T4´ |
Burgstraße 9 (Lage) |
16. Mai 2024 | Der Stolperstein für Emma Sofie Grözinger wurde in Abwesenheit von Gunter Demnig durch einen Auszubildenden der Bietigheimer Gartengestaltung verlegt.[1] | |
HIER WOHNTE WALTER HASS JG. 1921 EINGEWIESEN 7.5.1936 BRUDERHAUS REUTLINGEN ´VERLEGT´ 5.11.1940 GRAFENECK ERMORDET 5.11.1940 ´AKTION T4´ |
Fräuleinstraße 4 (Lage) |
7. Okt. 2017 | Zu Walter Hass existiert eine Opferbiografie.[6]
Ursprünglich wurde ein Stolperstein mit falscher Inschrift verlegt, | |
HIER WOHNTE MARIE SICK GEB. KURZENBERGER JG. 1884 EINGEWIESEN 1915 HEILANSTALT GÖPPINGEN ´VERLEGT´ 28.8.1940 GRAFENECK ERMORDET 28.8.1940 ´AKTION T4´ |
Kreuzstraße 22 (Lage) |
29. Juni 2016 | Zu Marie Sick existiert eine Opferbiografie.[7] | |
HIER WOHNTE FRIDA ZIEGELMAIER JG. 1901 EINGEWIESEN 1928 HEILANSTALT STETTEN ´VERLEGT´ 29.11.1940 GRAFENECK ERMORDET 29.11.1940 AKTION T4 |
Pfarrstraße 6 (Lage) |
24. Nov. 2014 | Zu Frida Ziegelmaier existiert eine Opferbiografie.[8]
Wie Anfang März 2021 entdeckt wurde, ist der Stolperstein für Frida Ziegelmaier mit einer pechschwarzen, schwer löslichen Farbe überstrichen worden. Die als politisch motiviert gewertete Sachbeschädigung wurde zur Anzeige gebracht. Daraufhin nahm der Staatsschutz Ermittlungen auf.[9][10] | |
HIER WOHNTE GUSTAV STRENGER JG. 1896 EINGEWIESEN 1928 HEILANSTALT WEINSBERG ´VERLEGT´ 16.7.1940 GRAFENECK ERMORDET 16.7.1940 ´AKTION T4´ |
Ringstraße 8 (Lage) |
29. Juni 2016 | Zu Gustav Strenger existiert eine Opferbiografie.[11] | |
HIER WOHNTE KARL REINHARDT JG. 1886 EINGEWIESEN 1928 HEILANSTALT GÖPPINGEN ´VERLEGT´ 29.11.1940 GRAFENECK ERMORDET 29.11.1940 ´AKTION T4´ |
Weinstraße 4 (Lage) |
7. Okt. 2017 | Zu Karl Reinhardt existiert eine Opferbiografie.[12]
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Literatur
Bearbeiten- Christian Hofmann: „Das Vergessen der Vernichtung …“ – Stolpersteine für Opfer der „Euthanasie“ aus Bietigheim, Bissingen und Untermberg. In: Stadt Bietigheim-Bissingen (Hrsg.): Blätter zur Stadtgeschichte. Band 17, 2019, ISBN 978-3-9812755-5-1, S. 106–145.
- Gedenken an mehrere NS-Opfer. In: Bietigheimer Zeitung. 29. Oktober 2014 (online [abgerufen am 12. Dezember 2018]).
- Susanne Yvette Walter: Stolpersteine: „Die Opfer waren doch ganz normale Menschen“. In: Bietigheimer Zeitung. 25. November 2014 (online [abgerufen am 1. September 2017]).
- Richard Dannenmann: Drei Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen verlegt. In: Bietigheimer Zeitung. 30. Juni 2016 (online [abgerufen am 1. September 2017]).
- Rena Weiss: Die Frage nach dem Warum. In: Bietigheimer Zeitung. 7. Juni 2018, S. 12 (reiterverein-bietigheim-bissingen.de [PDF; abgerufen am 12. Dezember 2018]).
Weblinks
Bearbeiten- Infos auf der offiziellen Website der Stadt Bietigheim-Bissingen (englisch; archivierte deutsche Seite)
- Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Initiative „Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen“. Katholische Kirche Bietigheim-Bissingen, 12. Mai 2024, abgerufen am 9. September 2024.
- ↑ Lydia Mack. (PDF) Flyer zur Verlegung 2016. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Kindheit und Jugend überstanden – mit 38 Jahren ermordet. (PDF) Flyer zur Verlegung 2014. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Erna Unkel. (PDF) Flyer zur Verlegung 2017. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Er war immer gern für sich … (PDF) Flyer zur Verlegung 2014. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Walter Hass. (PDF) Flyer zur Verlegung 2017. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Marie Sick. (PDF) Flyer zur Verlegung 2016. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Der plötzliche Tod der Eltern war nur der Anfang. (PDF) Flyer zur Verlegung 2014. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Rena Weiss: Mögliche „politisch motivierte Sachbeschädigung“ in Bietigheim: Stolperstein mit Farbe beschmiert. In: BietigheimerZeitung.de. 6. März 2021, abgerufen am 11. März 2021.
- ↑ Andreas Feilhauer: Stolperstein in Bietigheim geschändet. In: Ludwigsburger Kreiszeitung. 6. März 2021, S. 27.
- ↑ Gustav Strenger. (PDF) Flyer zur Verlegung 2016. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Karl Reinhardt. (PDF) Flyer zur Verlegung 2017. In: Bietigheim-Bissingen.de. Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 19. März 2022.