Liste der Stolpersteine in Forest/Vorst

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Die Liste der Stolpersteine in Forest/Vorst umfasst jene sogenannten Stolpersteine, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit 1996 solche verlegt, in der belgischen Gemeinde Forest/Vorst verlegt wurden. Forest (französisch) oder Vorst (niederländisch) ist eine von 19 Gemeinden der zweisprachigen Region Brüssel-Hauptstadt. Stolpersteine erinnern an das Schicksal von Menschen aus dieser Region, die von Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind. Sie wurden von Gunter Demnig im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers verlegt.

Stolperstein in Forest

Liste der Stolpersteine

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Verlegt wurden acht Stolpersteine an sechs Adressen.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
LÉON BAR
(BAUDOUIN)
GEBOREN 1919
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 21.8.1943
FÜSILIERT 10.2.1944
TIR NATIONAL
25, Avenue Alexandre Bertrand Leon Bar wurde am 20. Januar 1915 in Pâturage, Wallonien, geboren. Er war Leutnant bei den Fallschirmjägern. Er kämpfte zuerst für England, danach für Belgien. Bar betätigte sich unter dem Kampfname Baudouin im Widerstand, übermittelte per Funk verschlüsselte Nachrichten. Er wurde enttarnt, am 21. August 1943 festgenommen und im Fort Breendonk inhaftiert. Leon Bar wurde am 20. Februar 1944 auf dem Tir National bei Schaerbeek durch ein Erschießungskommando hingerichtet.[1]
  HIER WOHNTE
BALCIA BRANICKA
GEBOREN 1924 IN POLEN
VERHAFTET 20.3.1944
INTERNIERT IN MECHELEN
DEPORTIERT 4.4.1944
AUSCHWITZ
ERMORDET
73, Rue Rodenbach Balcia Branicka wurde am 22. September 1924 in Przedborg, Polen, geboren. Ihre Eltern waren der Schneider Israel Branicki und Cerla Bukowska. Die Familie kam am 1. Oktober 1925 in Belgien an. Balcia Branicka hatte zwei Geschwister, Sylvia (geboren 1926) und David (geboren 1927) und Sylvia. Von 1936 bis 1942 wohnte die Familie in der Rue de la Verdure Nr. 41, dann versteckten sie sich in der Rue Rodenbach. Am 30. März 1944 wurden Balci Branicka, ihre Schwester und ihre Mutter verhaftet und im SS-Sammellager Mecheln inhaftiert. Am 4. April 1944 wurden alle drei mit dem Konvoi XXIV in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Balcia Branicka und ihre Mutter wurden dort ermordet.[2]

Ihr Schwester Sylvia überlebte Auschwitz. Ihr Vater und ihr Bruder entkamen der Deportation und überlebten ebenfalls die Shoah.

  HIER WOHNTE
RENÉ BREMS
GEBOREN 1921
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 5.11.1943
FÜSILIERT 17.2.1944
TIR NATIONAL
7, Avenue Zaman Rene Brems (1924–1944)
  HIER WOHNTE
CERLA U. BUKOWSKA-

BRANICKA
GEBOREN 1924 IN POLEN
VERHAFTET 20.3.1944
INTERNIERT IN MECHELEN
DEPORTIERT 4.4.1944
AUSCHWITZ
ERMORDET 7.4.1944

73, Rue Rodenbach Cerla U. Bukowska-Branicki (1924–1944)
  HIER WOHNTE
LOUIS HEYLIGERS
GEBOREN 1878
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 12.7.1943
GEFOLTERT / INTERNIERT
GEFÄNGNIS SAINT-GILLES
DEPORTIERT 1944
EBRACH
FLOSSENBÜRG 1945
ERMORDET 12.2.1945
73, Rue Rodenbach Louis Heyligers (1878–1945)
  HIER WOHNTE
SZMUL (SAMUEL)
POTASZNIK
GEBOREN 1909 IN POLEN
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 17.2.1943
FÜSILIERT 9.9.1943
TIR NATIONAL
11, Avenue des Tropiques Szmul Potasznik (1909–1943)
  HIER WOHNTE
MARCEL
VERRALEWECK
GEBOREN 1901
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 22.4.1943
FÜSILIERT 30.9.1943
TIR NATIONAL
4, Rue Vanden Corput Marcel Verraleweck (1901–1943)
  HIER WOHNTE
EDMOND
VAN WEZEMAEL
GEBOREN 1920
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 29.10.1943
FÜSILIERT 30.11.1943
TIR NATIONAL
16, Chaussee de Bruxelles Edmond van Wezemael (1920–1943)

Verlegedaten

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Die Stolpersteine von Forest wurden an folgenden Tagen verlegt:

  • 8. Mai 2015: Rue Rodenbach 73
  • 3. November 2015: Rue Rodenbach 73 (Louis Heyligers)
  • 29. November 2018: Avenue Alexandre Bertrand 25, Avenue Zaman 7, Rue Vanden Corput 4, Rue Rodenbach 73 (Louis Heyligers) – erneute Verlegung
  • 11. November 2019: Avenue des Tropiques 11, Chaussee de Bruxelles 16
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Commons: Stolpersteine in Forest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stolpersteine Guide: BAR - BAUDOUIN (nom de guerre), abgerufen am 13. Mai 2022
  2. Stolpersteine Guide: BUKOWSKA-BRANICKI, abgerufen am 13. Mai 2022