Liste der Stolpersteine in Freiberg

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Die Liste der Stolpersteine in Freiberg enthält sämtliche Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projektes von Gunter Demnig in Freiberg verlegt wurden.

Hintergrund

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Mit diesen Gedenksteinen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Freiberg lebten und wirkten. Eine erste Aktion fand am 6. Juli 2007 statt, weitere folgten 2008 und 2010.[1] Insgesamt wurden bisher 24 Steine an 11 Adressen verlegt. Weitere Verlegungen befinden sich in Vorbereitung.[2]

Liste der Stolpersteine in Freiberg

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Zusammengefasste Adressen zeigen an, dass mehrere Stolpersteine an einem Ort verlegt wurden. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach der Adresse. Die Spalte Person, Inschrift wird nach dem Namen der Person alphabetisch sortiert.

Bild Adresse Verlege­datum Person, Inschrift Kurzvita / Anmerkungen
 
 
Burgstraße 3
(Lage)
15. Okt. 2008 Hier wohnte
Erna Kisch
geb. Spiro
Jg. 1891
deportiert 1941
Ghetto Lodz
ermordet 10.5.1942 in
Chelmno
Erna Kisch wurde am 19. Juni 1888 als Tochter des Textilkaufmanns Hermann Hirsch Spiro und seiner Frau Flora in Freiberg geboren. Im März 1900 zogen ihre Eltern mit ihr nach Berlin. 1912 heiratete sie in Prag den tschechischen Kaufmann Alfons Kisch, mit dem sie einen Sohn hatte. Die Ehe wurde nach einigen Jahren geschieden; Vater und Sohn zogen nach Spanien. Erna Kisch führte in Hamburg ein unstetes Leben. Obwohl sie sich 1939 taufen ließ nahm die Gestapo sie in „Schutzhaft“ in das KZ Fuhlsbüttel bei Hamburg. Am 25. Oktober 1941 wurde sie in das Ghetto Lodz und am 10. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert, wo sie vermutlich noch am gleichen Tag vergast wurde.[3][4] Für Erna Kisch wurde auch ein Stolperstein in Hamburg-Hamm verlegt.
 
 
Burgstraße 22 / Ecke Thielestraße
(Lage)
28. Sep. 2010 Hier wohnte
Gitta Braun
geb. Weiss
Jg. 1873
deportiert 1942
Theresienstadt
tot 22.1.1942
Als Tochter von Adolf Weiss (1844–1911) und Esther Weiss (1845–1925) wurde Gitta Braun am 8. August 1873 in Bautzen geboren.[5] Ihre Schwester Celestine Silberstein wurde am 10. März 1876 in Bautzen geboren.[6] Nach dem Tod ihres Ehemannes Salomon Braun 1916 setzte Gitta Braun dessen Geschäfte in Freiberg unter dem Namen „Handel mit Konfektionsartikeln“ bis 1929 fort. Ihre ebenso verwitwete Schwester Celestine Silberstein zog zu ihr, beide wohnten unter der damaligen Adresse Burgstraße 24B.[3] Beide wurden am 1. Juli 1942 über Dresden in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie kurz hintereinander starben, Gitta Braun am 2. November 1942 und Celestine Silberstein am 16. März 1943.
 
 
Hier wohnte
Celestine
Silberstein

geb. Weiss
Jg. 1876
deportiert 1942
Theresienstadt
tot 16.3.1943
 
 
Burgstraße/ Ecke Thielestraße 2
(Lage)
15. Okt. 2008 Hier wohnte
Hans-Günter
Wunderlich

Jg. 1917
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
 
 
Hier wohnte
Ida Wunderlich
geb. Wreschinski
Jg. 1887
deportiert 1942
ermordet in
Riga
 
 
Heinrich-Heine-Straße 12
(Lage)
6. Juli 2007 Hier wohnte
Wilhelm Heymann
Jg. 1904
deportiert 1942
ermordet in
Piaski
 
 
Hier wohnte
Hildegard Heymann
geb. Brauer
Jg. 1907
deportiert 1942
ermordet in
Piaski
 
 
Hier wohnte
Ursula Heymann
Jg. 1931
deportiert 1942
ermordet in
Piaski
 
 
Hier wohnte
Norbert Heymann
Jg. 1932
deportiert 1942
ermordet in
Piaski
 
 
Humboldtstraße 34
(Lage)
28. Sep. 2010 Hier wohnte
Szolem Druck
Jg. 1887
gedemütigt, entrechtet
Flucht in den Tod
25.12.1938
 
 
Kesselgasse 1a
(Lage)
6. Juli 2007 Hier wohnte
Fritz Baum
Jg. 1898
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 12.3.1943
 
 
Kreuzgasse 4
(Lage)
15. Okt. 2008 Hier wohnte
Otto Fleischner
Jg. 1884
gedemütigt, entrechtet
Flucht in den Tod
17.2.1936
 
 
Hier wohnte
Anna Fleischner
geb. Geiger
Jg. 1886
deportiert 1942
ermordet in
Riga
 
 
Lange Straße 41
(Lage)
28. Sep. 2010 Hier wohnte
Max Freud
Jg. 1883
verhaftet 1941
"Schutzhaft" in Dresden
1942 Buchenwald
Dachau
ermordet 5.9.1942
 
 
Obermarkt 5
(Lage)
15. Okt. 2008 Hier wohnte
Frieda Manasse
geb. Lewy
Jg. 1876
deportiert 1941
ermordet 4.5.1942 in
Chelmno
 
 
Poststraße 16
(Lage)
6. Juli 2007 Hier wohnte
Max Pinkus
Jg. 1887
deportiert 1943
Riga
Transportschiff
von SS versenkt 1943
ertrunken
 
 
Hier wohnte
Grete Pinkus
geb. Dobkowsky
Jg. 1893
deportiert 1943
Riga
Transportschiff
von SS versenkt 1943
ertrunken
 
 
Hier wohnte
Werner ‘Willy’
Pinkus

Jg. 1926
Flucht 1939
Kindertransport
überlebt
 
 
Silberhofstraße 24
(Lage)
28. Sep. 2010 Hier wohnte
Ida Dux
geb. Wehle
Jg. 1869
deportiert 1942
Theresienstadt
1942 Treblinka
ermordet 15.4.1943
 
 
Weisbachstraße 23
(Lage)
28. Sep. 2010 Hier wohnte
Abraham Georg
Wolff

Jg. 1879
vor Deportation
Flucht in den Tod
22.1.1942
 
 
Hier wohnte
Meta Sophie Wolff
geb. Taubenschlag
Jg. 1887
vor Deportation
Flucht in den Tod
25.1.1942
 
 
Hier wohnte
Manfred Wolff
Jg. 1920
Kindertransport
1939
nach England
überlebt
 
 
Hier wohnte
Paula Brück
geb. Taubenschlag
Jg. 1885
deportiert 1942
ermordet 1942 in
Auschwitz
 
 
Hier wohnte
Dorothea Gray
geb. Wolff
Jg. 1920
Kindertransport
1939
nach England
überlebt

Literatur

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Commons: Stolpersteine in Freiberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pressemitteilungen zur ersten Stolpersteinverlegung in Freiberg. juden-in-mittelsachsen.de; abgerufen am 25. Januar 2018
  2. Stolpersteinverlegungen in Vorbereitung. juden-in-mittelsachsen.de; abgerufen am 25. Januar 2018
  3. a b Stolpersteine in Freiberg, 2011. (Memento des Originals vom 2. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.migration-online.de CJD Geschichtswerkstatt Freiberg
  4. Erna Kisch. Stolpersteine in Hamburg; abgerufen am 27. Januar 2018
  5. Online-Datenbank Juden in Dresden 1933–1945. Stiftung Sächsische Gedenkstätten; abgerufen am 27. Januar 2018
  6. Online-Datenbank Juden in Dresden 1933–1945. Stiftung Sächsische Gedenkstätten; abgerufen am 27. Januar 2018