Mahbuba

Sängersklavin und Konkubine des 10. Abbasiden-Kalifen al-Mutawakkil

Mahbuba, arabisch محبوبة, DMG maḥbūbaGeliebte‘, (geb. im 9. Jahrhundert, gest. im 9./10. Jahrhundert) war eine berühmte Sängersklavin und Dichterin sowie eine Konkubine des zehnten Abbasiden-Kalifen al-Mutawakkil (822–861, reg. 847–861).

Mahbuba war eine muwallada – von gemischter ethnischer Herkunft[1][2] – und wurde dem Kalifen al-Mutawakkil zusammen mit 400 Sklaven und Sklavinnen übergeben von einem Mitglied der Tahiriden-Dynastie übergeben,[3][4] wobei sie nach der Meinung ihres Verkäufers alle anderen an Können und Schönheit übertraf.[1]

Den arabischen Quellen zufolge bestand zwischen Mahbuba und ihrem Besitzer eine enge Liebesbeziehung; ihre Trennung und Versöhnung nach einem Streit fand sowohl Eingang in die damalige ‚Fachliteratur‘ wie etwa das Werk Das Buch der Lieder von Abū l-Faradsch al-Isfahānī (897–967)[5] als auch in die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht als Al-Mutawakkil und Mahbuba.

Nach al-Mutawakkils Ermordung wurden seine Sklaven aufgeteilt, wobei Mahbuba in den Besitz des türkischen Generals Wasif al-Turki überging,[6][7] welcher an dem Mord beteiligt war.[7] Da Mahbuba stark um ihren ermordeten Herrn trauerte, wollte al-Wasif sie töten lassen, doch als sein Verbündeter, der türkische Heerführer Bugha al-Scharabi (gest. 862), Mahbuba stattdessen als Geschenk für sich erbat, ging sie in seinen Besitz über.[6][7] Er gab ihr die Freiheit gab und erlaubte ihr ihren Wohnort zu wählen.[6] Mahbuba verließ Samarra und ging nach Bagdad, wo sie bis zu ihrem Tode lebte.[6]

Rezeption

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Die Beziehung zwischen der Sklavin Mahbuba und dem Kalifen al-Mutawakkil fand Einzug in die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht als Erzählung Al-Mutawakkil und Mahbuba.

Abū l-Faradsch al-Isfahānī beschreibt sie in seinem Buch der Lieder als beste Sängerin und Dichterin ihrer Generation.[1] Der irakisch-abbasidische Geschichtsschreiber Ibn al-Sa‘i (1197–1276) erwähnt sie in seinem Werk Die Frauen der Kalifen.[8]

Wissenswertes

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Der Name Mahbuba (die Geliebte) ist ein klassisch-arabischer Sklavinnenname.[9]

Literatur

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Arabische Primärquellen

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  • Abū l-Faradsch al-Isfahānī (897–967): Das Buch der Lieder (Kitab al-Aghani)
  • Ibn al-Sa'i (1197–1276): Nisa'a al-Khulafa. Ins Englische übersetzt von Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 49f.
  • Ibn Fadlallah al-Umari (1301–1349): Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār. Ins Deutsche teilübersetzt von Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Sekundärliteratur

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  • Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 46–50.
  • Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 138–147.

Einzelnachweise

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  1. a b c Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 46.
  2. Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 141.
  3. Nach Ibn al-Sa'i von Ubaid Allah ibn Tahir. Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 46.
  4. Nach Abū l-Faradsch al-Isfahānī und Ibn Fadlallah al-Umari war es Abdallah Ibn Tahir. Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 140f.
  5. Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 48f.
  6. a b c d Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 49f.
  7. a b c Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 140f., 145.
  8. Shawkat M. Toorawa und Library of Arabic Literature: Ibn al-Sa'iConsorts of Caliphs, New York University Press, New York 2017, S. 46–50.
  9. Hekmat Dirbas: Naming of Slave-girls in Arabic: A Survey of Medieval and Modern Sources, Zeitschrift für Arabische Linguistik, Nr. 69, 2019, S. 26–38, im PDF: S. 6.