Marty Hinze

US-amerikanischer Autorennfahrer

John „Marty“ Hinze (* 28. Juli 1946 in New York City) ist ein US-amerikanischer ehemaliger Automobilrennfahrer und Rennstallbesitzer.

Der March 83G, mit dem Marty Hinze beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1984 am Start war

Karriere Bearbeiten

Hinze begann seine Motorsportkarriere in den 1970er-Jahren. Sein erstes großes Sportwagenrennen betritt er 1975 in Sebring, wo er beim 12-Stunden-Rennen am Start war. Als Partner des bereits 52-jährigen Bob Grossman fiel er schon früh nach einem technischen Defekt aus. Seine erste Platzierung im Spitzenfeld erreichte er 1980 beim zur IMSA-GT-Serie zählenden 250-Meilen-Rennen von Daytona mit dem fünften Gesamtrang (mit Gary Belcher auf einem Porsche 935).[1]

Seine besten Ergebnisse erzielte er in der IMSA-GTP-Serie. 1983 wurde er Zweiter beim 24-Stunden-Rennen von Daytona[2] und erreichte dieselbe Position in Sebring 1984.[3] Dritter wurde er in Sebring 1981 und 1982 bei den Meisterschaftsläufen in Mosport[4] und Mid-Ohio.[5]

Drogenhandel und Ende der Karriere Bearbeiten

Ab den späten 1970er-Jahren unterhielt Hinze gemeinsam mit Bill Whittington und Randy Lanier ein Rennteam und wurde in die Drogengeschäfte von Lanier und der Whittington-Brüder verwickelt. 1986 wurde er wegen Schmuggels von Marihuana angeklagt und bekannte sich vor einem Gericht in Fort Lauderdale schuldig. Die Schadenssumme im Prozess betrug 73 Millionen US-Dollar. Während Whittington zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt wurde und Lanier sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe erhielt, kam Hinze mit einer Strafe von 3 Jahren und der Bezahlung von 20.000 US-Dollar davon.[6] Nach seiner Freilassung 1989 war die Rennkarriere allerdings zu Ende, und er ging nurmehr einmal, in Sebring 1990, an den Start.

Statistik Bearbeiten

Sebring-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1975 Vereinigte Staaten  Marty Hinze De Tomaso Pantera Vereinigte Staaten  Bob Grossman Ausfall Defekt
1977 Vereinigte Staaten  Robert Davis Chevrolet Corvette Vereinigte Staaten  Robert Davis Ausfall Motorschaden
1978 Vereinigte Staaten  Desperado Racing Porsche 935 Vereinigte Staaten  Cliff Kearns Vereinigte Staaten  Stephen Behr Rang 35
1980 Vereinigte Staaten  Dick Barbour Racing Porsche 935 Vereinigte Staaten  Buzz Marcus Vereinigte Staaten  Bob Harmon Ausfall Motorschaden
1981 Vereinigte Staaten  Marty Hinze Racing Porsche 935K3 Vereinigte Staaten  Bill Whittington Vereinigte Staaten  Milt Minter Rang 3
1982 Vereinigte Staaten  T-Bird Swap Shop Porsche 935K3 Vereinigte Staaten  Bill Whittington Vereinigte Staaten  Don Whittington Ausfall Defekt
1983 Vereinigte Staaten  Hinze Fencing March 83G Vereinigte Staaten  Terry Wolters Vereinigte Staaten  Randy Lanier Ausfall Motorschaden
1984 Vereinigte Staaten  Blue Thunder Racing Team March 83G Vereinigte Staaten  Bill Whittington Vereinigte Staaten  Randy Lanier Rang 2
1985 Vereinigte Staaten  Marty Hinze Racing Porsche 935K3 Vereinigte Staaten  Art Yarosh Vereinigte Staaten  Milt Minter Ausfall Aufhängung
1986 Vereinigte Staaten  MHR Racing Porsche 935K3 Vereinigte Staaten  Jack Newsum Vereinigte Staaten  Tom Blackaller Rang 15
1990 Vereinigte Staaten  Whitehall Motorsports Spice SE87L Vereinigte Staaten  Ken Knott Vereinigte Staaten  Kenper Miller Ausfall Motorschaden

Literatur Bearbeiten

  • Ken Breslauer: Sebring. The Official History of America’s Great Sports Car Race. David Bull, Cambridge MA 1995, ISBN 0-9649722-0-4.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A Complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Marty Hinze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 250-Meilen-Rennen von Daytona 1980
  2. 24-Stunden-Rennen von Daytona 1983
  3. 12-Stunden-Rennen von Sebring 1984
  4. 6-Stunden-Rennen von Mosport 1982
  5. 6-Stunden-Rennen von Mid-Ohio 1982
  6. Marty Hinze vor Gericht