Mesosaurusfunde in der Region ǁKharas

In der Region ǁKharasKlicklaut im Süden Namibias wurden zahlreiche Fossillinienfinde, insbesondere Mesosaurus dokumentiert, darunter:

  • Farm Spitzkoppe-Ost, Nr. 159
  • Farm Klein Spitzkop, Nr. 153
Skelettabdrücke in weißlich verwitternden Tonsteinen der Whitehill-Formation in der Fossillokalität Spitzkoppe-Ost bei Keetmanshoop, Namibia

Spitzkoppe-Ost

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Giel Steenkamp, der Entdecker der Mesosaurusfossilien

Die Farm Spitzkoppe-Ost[1] ist gekennzeichnet durch das Vorkommen zahlreicher Fossilien des permischen Wasserreptils Mesosaurus. Die Fundstätte wurde im Jahre 1988 vom Farmbesitzer Giel Steenkamp und seinem damals zehnjährigen Sohn Hendrik bei der Instandsetzung einer Farmstraße entdeckt.

Geologie

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Die Lokalität liegt am Südrand des Aranos-Beckens, dem westlichen Teilbecken des Kalahari-Karoo-Beckens, im Ausbiss der Whitehill-Formation der Ecca-Gruppe der Karoo-Supergruppe.vgl. [2][3][4] Die auch „White Band“ genannte Formation besteht aus weißlich verwitterndem, plattigen Schwarztonstein und ist neben der faziell sehr ähnlichen Irati-Formation des Paraná-Beckens in Brasilien die einzige in kontinentalem Maßstab verbreitete Mesosaurier-führende Schichtenfolge.[5] Beide Formationen sind radiometrisch auf ein frühpermisches Alter (ca. 280 Millionen Jahre) datiert worden.[2][6] Die Mesosaurus-Skelette sind in dem Tonstein typischerweise als Abdrücke erhalten. Neben Klein Spitzkop liegen im Ausbiss der Whitehill-Formation in der Umgebung von Keetmanshoop weitere Mesosaurus-Fundstellen,[4] unter anderem die Lokalität Kabus, aus der Ernst Stromer 1914 die ersten Funde von Mesosaurus aus Namibia vermeldete.[7]

Das Vorkommen von Mesosauriern sowohl in Brasilien als auch im südlichen Afrika diente Alfred Wegener 1915 als Beleg für seine Kontinentalverschiebungstheorie.

Tourismus

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„Spielplatz der Riesen“

Die Fossilfundstätte sowie landschaftliche und historische Besonderheiten der Region werden unter den Bezeichnungen Mesosaurus Fossil Site oder Mesosaurus Fossil Bush Camp geotouristisch vermarktet. Am Ort der Fundstätte befinden sich unter anderem Gräber von Mitgliedern der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika, Ruinen einer Polizeistation aus der Zeit Südwestafrikas, ein Köcherbaumwald und ein „Spielplatz der Riesen“. Mit Letzterem sind kubische Dolerit-Formationen gemeint. Der Farmbesitzer bietet täglich Führungen sowie Übernachtungsmöglichkeiten an. Das Camp liegt rund 40 km nordöstlich von Keetmanshoop an der Straße nach Koës.[1]

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Commons: Mesosaurus fossil site Keetmanshoop – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Mesosaurus Fossil Site. Offizielle Webpräsenz
  2. a b Mario Werner: The stratigraphy, sedimentology, and age of the Late Palaeozoic Mesosaurus Inland Sea, SW-Gondwana: new implications from studies on sediments and altered pyroclastic layers of the Dwyka and Ecca Group (lower Karoo Supergroup) in southern Namibia. Dissertation, Fakultät für Geowissenschaften der Universität Würzburg, 2006, urn:nbn:de:bvb:20-opus-21757
  3. John L. Isbell, Douglas I. Cole, Octavian Catuneanu: Carboniferous-Permian glaciation in the main Karoo Basin, South Africa: Stratigraphy, depositional controls, and glacial dynamics. S. 71–82 in: Christopher R. Fielding, Tracy D. Frank, John L. Isbell (Hrsg.): Resolving the Late Paleozoic Ice Age in Time and Space. Geological Society Special Paper 441, 2008, doi:10.1130/2008.2441(05)
  4. a b Martin Pickford: Karoo-Supergroup palaeontology of Namibia and brief description of a thecodont from Omingonde. Palaeontologia africana. Bd. 32, 1995, S. 51–66, PDF (4 MB)
  5. Burger W. Oelofsen, Dina C. Araújo: Mesosaurus tenuidens and Stereosternum tumidum from the Permian Gondwana of both Southern Africa and South America. South African Journal of Science. Bd. 83, Nr. 6, 1987, ISSN 0038-2353, S. 370–372.
  6. Robert Ianuzzi, Paulo A. Souza, Michael Holz: Stratigraphic and paleofloristic record of the Lower Permian postglacial succession in the southern Brazilian Paraná Basin. S. 113–132 in: Oscar R. López-Galmundi, Luis A. Buatois (Hrsg.): Late Paleozoic Glacial Events and Postglacial Transgressions in Gondwana. Geological Society Special Paper 468, 2010, doi:10.1130/2010.2468(05), S. 117
  7. Ernst Stromer: Die ersten fossilen Reptilreste aus Deutsch-Südwestafrika und ihre geologische Bedeutung. Centralblatt für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Jhrg. 1914, S. 530–541 (BHL)

Koordinaten: 26° 24′ S, 18° 30′ O