Methylnitrit
Methylnitrit ist ein Ester der salpetrigen Säure mit Methanol und bei Raumtemperatur ein farbloses, hochentzündliches und giftiges Gas.[1] Es ist das am einfachsten aufgebaute Alkylnitrit.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Methylnitrit | |||||||||||||||
Andere Namen |
Salpetrigsäuremethylester | |||||||||||||||
Summenformel | CH3NO2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses Gas[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 61,04 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
gasförmig | |||||||||||||||
Dichte |
0,991 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
−6,42 °C[1] | |||||||||||||||
Löslichkeit |
sehr schwer löslich[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
−66,1 kJ/mol[3] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Darstellung
BearbeitenMethylnitrit entsteht beim Einwirken von kalter verdünnter Schwefelsäure auf eine Wasser-Methanol-Lösung von Natriumnitrit.[4][5] Methylnitrit (im Gemisch mit Nitromethan) kann auch durch Umsetzung von Silbernitrit mit Iodmethan hergestellt werden.[6]
Eine weitere Herstellmöglichkeit besteht durch die Zugabe eines Gemisches aus Nitrosylschwefelsäure und Schwefelsäure in wässriges Methanol.[7]
Eigenschaften
BearbeitenMethylnitrit hat einen Schmelzpunkt von −40,2 °C und einen Siedepunkt von −6,42 °C.[1] In der älteren Literatur sind diese mit −16 °C (Smp.) und −12 °C (Sdp.) angegeben.[4] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach August entsprechend lg(P) = −A/T+B (P in Torr, T in K) mit A = 1365 und B = 8,102 im Temperaturbereich von 154 K bis 225 K.[7] Aus der Dampfdruckfunktion lässt sich eine molare Verdampfungsenthalpie von 26,15 kJ·mol−1 ableiten.[7] Wie bei Alkylnitriten üblich entsteht bei der Einwirkung von nascierendem Wasserstoff auf die Verbindung Methanol, Ammoniak und Wasser.[8]
Struktur
BearbeitenBei Raumtemperatur besteht Methylnitrit aus einem Gemisch aus dem cis- und dem trans-Konformeren. Das cis-Konformere ist mit 3,13 kJ·mol−1 stabiler als die trans-Form. Die Energie-Barriere für die innere Rotation beträgt 45,3 kJ·mol−1.[9]
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cis-Methylnitrit
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trans-Methylnitrit
Explosionsgrenzen
BearbeitenVerwendung
BearbeitenMethylnitrit kann in der organischen Synthese für Nitrosierungen, z. B. zur Darstellung von Isonitrosopropiophenon, verwendet werden.[10]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Methylnitrit in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Dezember 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-20.
- ↑ a b L. F. Fieser, M. Fieser: Organischen Chemie. 2. Auflage, Verlag Chemie, 1975.
- ↑ Tarte, P.: Rotational Isomerism as a General Property of Alkyl Nitrites in J. Chem. Phys., 1952, 20, S. 1570–1575. doi:10.1063/1.1700218.
- ↑ Donald L. Pavia, Gary M. Lampman, George S. Kriz: Organic Chemistry. Band 2. Thompson Custom Publishing, Mason, Ohio 2004, ISBN 0-03-014813-8.
- ↑ a b c Rook, F.L.: Preparation, Vapor Pressure, and Infrared Spectrum of Methyl Nitrite in J. Chem. Eng. Data 27 (1982) S. 72–73, doi:10.1021/je00027a022.
- ↑ Beyer / Walter: Lehrbuch der Organischen Chemie, 22. Auflage, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1991, S. 154.
- ↑ B.J. Van der Veken, R. Maas, G.A. Guirgis, H.D. Stidham, T.G. Sheehan, J.R. Durig: Infrared spectrum, ab initio calculations, barriers to internal rotation and structural parameters for methyl nitrite. In: J. Phys. Chem. 94. Jahrgang, Nr. 10, 1990, S. 4029–4039, doi:10.1021/j100373a028.
- ↑ Walter H. Hartung, Frank Crossley: Isonitrosopropiophenone In: Organic Syntheses. 16, 1936, S. 44, doi:10.15227/orgsyn.016.0044; Coll. Vol. 2, 1943, S. 363 (PDF).